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Band des Monats
Dota

Frau mit Gitarre
© Dota_Kehr_2011_Koblenz © rs-foto.de, CC BY-SA 3.0

Ihre Texte bringen die großen Themen auf den Punkt, ohne dabei an Poesie und Kreativität zu verlieren. So schreibt der Tagesspiegel, dass in ihrer Musik der „Klang auch Inhalt verträgt“.

Von der Straßenmusik zur Bühne

Sie wollte Ärztin werden und hat in Berlin an der Charité Medizin studiert. Das Studium hat sie abgeschlossen. Jetzt ist sie auf Tour mit ihrem neuen Album Freiheit - denn Dota Kehr ist Sängerin geworden.

Angefangen hat alles mit Straßenmusik. Daher kommt auch ihr ehemaliger Künstlerinnenname: Kleingeldprinzessin. Mittlerweile nennt sie sich einfach Dota und hat eine gleichnamige Band und eine feste Fangemeinde. Ihr musikalischer Stil lehnt sich oftmals an den brasilianischen Bossa Nova an. Die Verbindung zu Brasilien entstand für Dota unter anderem durch ihren früheren brasilianischen Babysitter und einen Auslandsaufenthalt. Später lernte sie fließend Portugiesisch sprechen. Mit 16 Jahren entdeckte sie erstmals ihr Interesse am Singen in einer Schüler*innen-Band. Als sie mit 20 Jahren schließlich anfing, Gitarre zu spielen, stand dem Kreieren eigener Lieder nichts mehr im Weg.

Keine Scheu vor großen Themen

Singen und texten tut sie in den meisten Fällen auf Deutsch und nutzt ihre Lieder, um die für sie relevanten Themen auf die Bühne und unter die Menschen zu bringen: Rassismus und die Zerstörung der Umwelt zum Beispiel. 2018 hat Dota ein neues Album herausgebracht. In Ihrem Lied Zwei im Bus erzählt sie beispielsweise von einem Flirt im Bus, bei dem der Mann plötzlich einen rassistischen Witz macht.
Die Frau überlegt im Lied, wie sie nun damit umgehen soll. Immer wieder kritisiert Dota auch den Kapitalismus und seine Konsequenzen, beispielsweise in ihrem Lied Raketenstart.


Natürlich haben nur die Reichsten und
Rücksichtslosen es bis hierher geschafft
Die Elite oder was sich dafür hält ist hergereist und
Hat zusammengerafft
Was der Planet hergibt an Organischem
Und an Kerosin
Um die nächsten tausend Jahre
Nutzpflanzen in Nährlösung zu ziehen
Wir haben die Katastrophe kommen sehen
Wie unsre Ur-Ur-Ur-Großeltern schon
Die gleichen Idioten, das gleiche Problem
Neue Generation


Ihre Texte bringen die großen Themen auf den Punkt, ohne dabei an Poesie und Kreativität zu verlieren. So schreibt der Tagesspiegel, dass in ihrer Musik der „Klang auch Inhalt verträgt“. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum sie 2014 den Fred-Jay Preis gewann. Der Preis wird jährlich an deutschsprachige Liedtexter*innen vergeben. 2016 folgte dann gleich der Einstieg in die Charts auf Platz 14 mit ihrem Album Keine Gefahr.

Viele ihrer Texte schreibt Dota aber auch mit einem Augenzwinkern und Leichtigkeit. Dota hat auch für zwischenmenschliche Feinheiten einen guten Blick und die richtigen Worte. Wie etwa in ihrem Lied Prinz. Es erzählt von dem Glauben‚ dass ‚irgendwo der oder die Richtige wartet‘, weswegen sich die Erzählerin nicht wirklich auf ihre aktuelle Beziehung einlassen kann:


Du bist nicht meine große Liebe, du bist mein Zeitvertreib.
Du wünschst dir
dass ich bliebe - Ich sag: Gut... für jetzt ich bleib...
Eines Tages kommt mein Prinz, mit dem will ich für immer sein...
Und bis er kommt, warte ich...
Doch ich warte nicht gerne allein...

Authentizität

„Überall, wo Sänger gelobt werden, fallen die Vokabeln Authentizität und Natürlichkeit. Und dann hört man Dota und denkt: Ach so! Ich nehme das mit der Natürlichkeit und Authentizität im Bezug auf alle anderen zurück“, so Sebastian Krämer bei der Verleihung des Fred-Jay-Preises. Bei ihren Auftritten gibt es keine große Show. Wer da ist, ist da, um Dota und ihre Musik zu hören.

Vielleicht ist es auch ihre Unabhängigkeit, die es Dota ermöglicht, ihre Authentizität zu bewahren. Das Angebot von einem 75.000 Euro–Plattenvertrag schlug sie aus. Glücklicherweise gelingt es ihr auch so, von der Musik zu leben und das, ohne den Eintritt zu ihren Konzerten stetig teurer zu machen. Dota ist es schließlich wichtig, dass sich möglichst jede*r eine Konzertkarte kaufen kann.

Das passt natürlich auch zu ihrer Kapitalismuskritik – nur so viel einzunehmen, dass alle davon bezahlt werden können, Techniker*innen zum Beispiel und natürlich ihre eigenen Bandmitglieder, mit denen sie die Einnahmen gleichmäßig aufteilt.
 

DISKOGRAPHIE:

Alben
2003                Kleingeldprinzessin
2003                Mittelinselurlaub - Perto da Estrada 
2004                Taschentöne – live 
2005                Blech + Plastik 
2006                Immer nur Rosinen 
2009                Schall und Schatten 
2010                Bis auf den Grund 
2011                Solo live 
2011                Das große Leuchten – live 
2013                Wo soll ich suchen
2016                Keine Gefahr
2016                Überall Konfetti – live
2018                Die Freiheit

 

Band des Monats auf Spotify

Hände und Gitarre © Colourbox.com, ldutko Jeden Monat stellen wir euch eine Band oder eine*n Sänger*in aus einem deutschsprachigen Land vor – den Musikstilen sind keine Grenzen gesetzt. Mit dieser Playlist könnt ihr in die Musik der vorgestellten Künstler*innen hineinschnuppern.

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