Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Band des Monats
Get Well Soon

Singender Mann mit Gitarre
Get Well Soon - Haldern Pop Festival 2017 | © By Martin Schumann, Wikipedia - Own work, CC BY-SA 4.0

Was macht das Projekt Get Well Soon aus? Sich nicht auf ein Musikgenre zu begrenzen. Punkrock, zeitgenössische Klassik und elektronische Musik fließen allesamt mit in seine Songs ein. Und auch Tango oder ein Cheerleader-Chor tauchen passagenweise schon mal auf. Wenn er mit einem Album fertig sei, habe er immer das Bedürfnis, mit dem nächsten in eine ganz andere Richtung zu gehen, so Konstantin Gropper.

Horror-Show in der Elbphilharmonie

2018 tritt der Multiinstrumentalist, Sänger, Komponist und Musikproduzent Konstantin Gropper, bekannt als Get Well Soon mit der Grand Horror Show in der Hamburger Elbphilharmonie auf. Damit erfüllt er sich einen Traum. Denn gerade Orchester-Arrangements, so sagt er, lägen ihm ganz besonders. Mit der Show präsentiert er sein Album The Horror, das ebenfalls 2018 erscheint und wofür er die Get Well Soon Big Band gegründet hat. Diese gleicht mit einem Bläser- und einem Streichquartett sowie der fünfköpfigen Stammband aber tatsächlich eher einem Orchester als einer Big Band.

Als „ein ambitioniertes Werk, das in der jüngeren deutschen Musik seinesgleichen sucht“, lobte der Spiegel Groppers Album, für das sich der 37-Jährige von seinen Alpträumen inspirieren ließ. Allerdings sind es weniger solche Alpträume, die einem Horrorfilm gleichen und aus denen man schweißgebadet aufwacht. Es ist eher die subtile Angst, die das Unterbewusstsein in Träumen ans Licht bringt, die Gropper fasziniert. Wie die, von der er in Nightmare No. 1 erzählt:


From a rumbling sound
I woke on shifting ground
I stare at the abyss
Help, what did I miss?
 
Inside the house no one
But dinner's almost done
I guess we're finally there
The oil, the bomb, the scare

Wechselbad der Stile

Doch längst nicht jedes seiner Alben hat Gropper mit einem Orchester eingespielt. Gerade das macht sein Projekt Get Well Soon aus – sich nicht auf einen Stil oder ein Musikgenre zu begrenzen. Punkrock, zeitgenössische Klassik und elektronische Musik fließen allesamt mit in seine Songs ein. Und auch Tango oder ein Cheerleader-Chor tauchen passagenweise schon mal auf. Je nachdem was dem jeweiligen Song gerade zuträglich ist. Hauptsache, es wird nie langweilig. Denn wenn er mit einem Album fertig sei, habe er immer das Bedürfnis, mit dem nächsten in eine ganz andere Richtung zu gehen, so Gropper.

Gropper schreibt nicht nur Songs für Get Well Soon, sondern komponiert auch gerne mal Filmmusik. Zuletzt beispielsweise für die Netflixserie How to sell drugs. Seine erste Filmmusik durfte er gleich für den erfolgreichen Regisseur Wim Wenders und dessen Film Palermo Shooting komponieren. Sein großes Vorbild und den Wunsch, auch Filmmusik zu komponieren, hat Gropper mit 12 Jahren entdeckt, als er Spiel mir das Lied vom Tod mit der Musik von Ennio Morricone sah.

Gropper hatte wohl nie das Bedürfnis, sich auf einen Stil festzulegen. Als Sohn eines Musiklehrers begann er mit sechs Jahren, Cello zu spielen. Später folgten dann Schlagzeug, klassische Gitarre und mit 13 schließlich auch E-Gitarre. Damit war er bereit für seine erste Band, die er mit 14 gründete und für die er bereits eigene Songs schrieb. Er spielte fortan aber nicht nur in Punk- und Alternative-Rock-Bands, sondern sang auch in mehreren Chören. Und weil die Klänge und Genres seiner Alben so verschieden sind, wird das eine eben in der Elbphilharmonie vor sitzendem Publikum und das andere in kleinen Clubs vor stehendem (oder tanzendem) Publikum aufgeführt.

Auch in Sachen Studium stellte sich Gropper breit auf und absolvierte nicht nur das Studium an der Popakademie Mannheim, sondern studierte danach auch gleich noch Philosophie in Heidelberg.

Die beste Band Baden-Württembergs

Drei Jahre lang arbeitete Konstantin Gropper an seinem Debütalbum Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon. Weil er dafür so gut wie keine finanziellen Mittel hatte, nahm es der gebürtige Schwabe einfach zu Hause auf. Das hat seinem Erfolg keinen Abbruch getan. Erschienen ist das Album 2008 und erreichte in Deutschland Platz 28 und in Frankreich Platz 92 der Charts. Doch Gropper wurde nicht nur in den französischen Charts gespielt, sondern schrieb 2011 auch gleich noch den Soundtrack für die Serie Xanadu, die auf Arte ausgestrahlt wurde und somit ebenfalls in Deutschland und Frankreich zu sehen war.

Wichtig bleibt es für Gropper vor allem, dass seine Musik die Menschen emotional anspricht. Ob das nun die Angst ist, die er auf seinem Album The Horror thematisiert oder sämtliche Emotionen rund um die Liebe wie auf dem Album Love und dem dazu passenden Song It’s Love:


Three years of sunshine, no winters or a call
But you know I'm not showing, I get to all
The usual growing pains, my first "I love you" made her cry
I still don't know if those were tears of joy
[…]

It's love, love
And I can't get rid of it


Kein Wunder, dass Gropper der Liebe gleich ein ganzes Album gewidmet hat. Schließlich bekennt sich Gropper in einem Interview mit dem digitalen Musikmagazin Diffus dazu, Romantiker zu sein.

Es scheint, als hätte Gropper mit seiner Offenheit gegenüber Stilen und verschiedensten Themen sein eigenes Erfolgsrezept gefunden. Für die Stuttgarter Zeitung steht jedenfalls fest „Konstantin Groppers Gruppe ist immer noch die beste Band Baden-Württembergs.“
 

DISKOGRAPHIE:

2008: Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon 
2010: Vexations 
2011: Xanadu – An Original Soundtrack by Get Well Soon 
2012: The Scarlet Beast o’ Seven Heads 
2016: Love 
2018: The Horror

 

Band des Monats auf Spotify

Hände und Gitarre © Colourbox.com, ldutko Jeden Monat stellen wir euch eine Band oder eine*n Sänger*in aus einem deutschsprachigen Land vor – den Musikstilen sind keine Grenzen gesetzt. Mit dieser Playlist könnt ihr in die Musik der vorgestellten Künstler*innen hineinschnuppern.

Top