Online-Gespräch
Jan-Werner Müller
Furcht und Freiheit
Der Liberalismus ist in Verruf geraten. Oft wird er nur noch als Elitenattitüde wahrgenommen, als exklusive Kultur urbaner Globalisierungsgewinner. Wie konnte es so weit kommen? Jan-Werner Müller zeigt in seiner aktuellen Publikation Furcht und Freiheit. Für einen anderen Liberalismus (Suhrkamp 2019), wie und warum sich solche Vorstellungen nach dem Ende des Kalten Krieges entgegen allen Erwartungen liberaler Triumphalisten durchsetzten.
Vor allem aber formuliert er auf den Spuren der in Deutschland immer noch weitgehend unbekannten Denkerin Judith Shklar einen Liberalismus, der sich an der Vorstellung eines Lebens ohne Furcht und Abhängigkeiten orientiert. Damit wird es möglich, sowohl Antidiskriminierunsgpolitik als auch soziale Sicherung neu zu begründen - anstatt sie immer wieder unproduktiv gegeneinander auszuspielen. Durch das Gespräch führt Anne-Lorraine Bujon.
Der Politikwissenschaftler Jan-Werner Müller lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Princeton. Er ist Autor zahlreicher Publikationen. Sein Buch Was ist Populismus? (Suhrkamp 2016) wurde in ca. 20 Sprachen übersetzt.
Anne-Lorraine Bujon ist Chefredakteurin der Zeitschrift Esprit. Als Absolventin der École Normale Supérieure und mit einer Agrégation in Englisch war sie zunächst als Dozentin in den sog. Vorbereitungsklassen und an der Universität tätig. Dann widmete sie sich redaktionellen Aufgaben und nahm aktiv an der öffentlichen Debatte teil. Darüber hinaus ist sie assoziierte Forscherin des Ifri-Programms für die Vereinigten Staaten, wo sie ihren Schwerpunkt auf die politische und kulturelle Geschichte der Vereinigten Staaten setzt.
Im Rahmen des Projektes „Das politische Buch“ in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Frankreich
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Sprache: Auf Deutsch und Französisch
Preis: Eintritt frei; Anmeldung bei Zoom erforderlich (siehe Link unten)