„Jugend Debattiert“ an den PASCH-Schulen
Foto: Klaus Dorwarth © Goethe-Institut
JUGEND DEBATTIERT - WAS IST DAS ÜBERHAUPT?
In einer Debatte sitzen sich vier Debattant*innen gegenüber. Zwei vertreten hierbei die Pro-, zwei die Kontraposition. Debattiert wird über ein Streitthema. Dafür eignen sich zu Beginn schulbezogene Themen. Sind die Teilnehmenden fortgeschritten, können auch politische und gesellschaftlich relevante Themen zum Ausgangspunkt einer Debatte werden. Im Gegensatz zu einer Diskussion folgt die Debatte speziellen Regeln, die ein Erproben des partnerschaftlichen Gesprächs ermöglichen, in dem man einander zuhört und sich nicht unterbricht. Außerdem können die Regeln eine Orientierungshilfe für die Schüler*innen sein.Eine Debatte besteht aus drei Teilen: der Eröffnungsrede, der freien Aussprache und der Schlussrede. Ein Zeitwächter achtet auf den zeitlichen Rahmen. Eine Jury bewertet im Anschluss nach den Kriterien: Sachkenntnis, Gesprächsführung, Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft.
Debattieren bedeutet, sprachlich und inhaltlich Stellung zu beziehen, Kritik zu üben, für etwas einzustehen. Debattieren heißt, einander zuzuhören und auch die Argumente der Gegenseite zu überdenken. Gute Debatten halten die Demokratie lebendig und ebnen den Weg für ein gelingendes Zusammenleben.
Jugend debattiert ist ein Projekt der gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung, auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten (weitere Informationen unter www.jugend-debattiert.de). Das Goethe-Institut versucht zum ersten Mal in Belgien, Frankreich, Italien, Malta und Spanien Jugend debattiert auch auf niedrigeren Sprachniveaus (A2/B1) durchzuführen, um den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, über Maßnahmen zu debattieren, die von allgemeinem Interesse sind und um so die zivilgesellschaftliche Verstehenskultur zu fördern.
JUGEND DEBATTIERT WETTBEWERB 2019/2020
Im Schuljahr 2019/2020 wurde fleißig an den Schulen in den einzelnen Ländern debattiert. Neben schulinternen Debatten fanden in Malta und Belgien im März nationale Wettbewerbe statt, die über die Qualifikation für das regionale Finale entschieden. In Frankreich, Italien und Spanien haben die Schulen im Herbst 2020 per Videoeinsendungen teilgenommen.Am 15. Dezember werden französische und italienische Schüler*innen aus Montpellier, Lille, Triest und Brescia in zwei Runden online debattieren. Die von den Schüler*innen selbst vorgeschlagenen Themen sind: "Soll man Kindern im Grundschulalter die Nutzung von Handys verbieten?" und "Soll man das Filmen der Polizei bei ihrem Einsatz verbieten?".
Am 17. Dezember debattieren spanische und belgische Schüler*innen in zwei Runden online.
Aufrgund der Covid-Pandemie wurde das europäische Finale in Brüssel leider abgesagt.
DAS BASISTRAINING für Lehrende IN BRÜSSEL
Vom 12. bis 14. September setzten sich dreizehn Lehrer*innen aus PASCH-Schulen Spaniens, Belgiens, Frankreichs, Italiens und von Malta sowie vier PASCH-Koordinator*innen intensiv mit dem Wettbewerb „Jugend debattiert“ auseinander. Dieser soll nicht nur klassen- und schulintern, sondern im Anschluss auch auf nationaler und regionaler Ebene stattfinden. Alle fiebern mit großem Interesse dem Finale in Brüssel entgegen.Nach einführenden Übungen zur Auflockerung und zum Kennenlernen, konnten sich die Teilnehmenden in Mikrodebatten ausprobieren. Im Anschluss sind die drei Phasen einer Debatte nacheinander vorgestellt und mit Übungen vertieft worden. Eine Jurorenschulung am letzten Workshoptag schloss inhaltlich das Training ab. Die Übungen sind interaktiv durchgeführt worden und dienten gleichzeitig als Inspiration für Jugend debattiert im eigenen Klassenunterricht. Neben dem Spaß am Fach, der sich an der Hingabe zu den Übungen zeigte, trug auch das Programm des Comic-Festivals zu einer schönen gemeinsamen Erfahrung bei. Eine Comictour und ein Abendessen rundeten die gemeinsame Zeit ab.