Krisenfrüherkennung durch Literaturauswertung
Im Hinblick auf die aktuelle Situation in Algerien, die Bürgerproteste und die auf Juli verschobenen Wahlen diskutieren mehrere Schriftsteller*innen die Zukunft des Landes. Im Rahmen des Projekts Cassandra hinterfragen sie in Vorträgen, Gesprächen und Podiumsdiskussionen die Relevanz von Literatur und Kunst.
Das Projekt Cassandra geht von der Annahme aus, dass literarische Texte bereits sehr früh auf innergesellschaftliche Bruchlinien und Gefährdungsmomente verweisen – oft schon Jahre bevor es zu Gewalttaten kommt.
Als „Speichermedium“ kollektiver emotionaler Erfahrungen versprachlichen literarische Texte Traumata, Ängste und Hoffnungen, welche Menschen antreiben und bewegen. Indem sie – mit „Big Data“ nicht erfassbare – emotionale Tiefenströmungen abbilden, können sie, richtig analysiert, komplexe Konfliktdynamiken überhaupt erst sichtbar machen. Konfliktregionen stehen, so die grundlegende Prämisse, an der Schnittstelle zwischen Fakten und Fiktionen und bedürfen daher neben der politischen auch einer literaturwissenschaftlichen Analyse.
Boualem Sansal,
Yahia Belaskri und
Jürgen Wertheimer diskutieren u.a. mit
Bouziane Ahmed-Khodja,
Anouar Benmalek,
Sarah Haider,
Alexis Jenni,
Mohamed Kacimi,
Sabrina Kassa,
Amira-Gehanne Khalfallah,
Adlène Meddi,
Alice Schwarzer und
Wassyla Tamzali.
In Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen und dem Weltethos-Institut
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