Von Christoph Marthaler
Bühnenbild:
Anna Viebrock
Mit der Truppe der
Volksbühne
„Ich male nicht das Sein. Ich male den Übergang“ schrieb Montaigne. So könnte auch das Motto von
Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter lauten.
Die Schauspieler treten aus riesigen Holzkisten wie Kunstwerke heraus und verlassen ein Lager, in dem sie mehrere Jahre lang untergebracht worden waren. Kein Wunder also, dass das von Anna Viebrock entworfene Bühnenbild einen Ausstellungsraum rekonstruiert.
Wie immer in den Vorführungen von Christoph Marthaler hat sein treues Team von Darstellern und Darstellerinnen einen sanften Retro-Touch - und führt uns zurück in die Zeit zwischen den 1950er und 1970er Jahren. Mit einem bemerkenswerten Unterschied: Diesmal steht die zeitliche Verschiebung im Mittelpunkt. Denn das Stück wirft die Frage auf, wie die Zeit diese Charaktere verändert hat. Was bleibt von ihnen nach all den Jahren noch übrig? Sind sie immer noch sie selbst? Sind sie zu Museumsstücken geworden? Sind sie Geister der Vergangenheit?
Sie versuchen, diese Fragen auf jede erdenkliche Weise zu beantworten, durch Worte und vor allem durch Musik. Von Mozart bis Boby Lapointe, über Verdi, Händel, Schubert oder Schönberg begeben sie eine bewegende und lustige Reise durch die Welt der Erscheinungen, in der sich Sensibilität und Humor als exzellentes Elixier erweisen, um die Melancholie zu transzendieren.
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