Literatur- und Übersetzungsförderung
New Books in German – 20. Jubiläum eines einzigartigen Literaturprojekts

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Foto: Goethe-Institut

Eine Initiative zahlreicher Partner aus der Verlags-, Buch- und Kulturszene führte vor zwanzig Jahren zur Gründung eines einzigartigen Projekts. Eine der Mitbegründerinnen des Projekts, Regine Friederici blickt zurück auf die entscheidenden Wochen im Frühjahr und Sommer des Jahres 1996.

Regine Friederici erinnert sich gut an die Zeit Mitte der neunziger Jahre: „Die Zahl der Übersetzungen aus dem Deutschen war signifikant zurückgegangen und britische wie auch US-Amerikanische Verlage verfügten selten über Lektorinnen und Lektoren, die Titel aus dem deutschsprachigen Raum für eine Übersetzung vorschlagen konnten.“ Als Leiterin der Informations- und Bibliotheksarbeit am Goethe-Institut London war sie gemeinsam mit Ihrer Kollegin Helga Wilderotter-Ikonomou zuständig für die Literatur- und Übersetzungsförderung.

Regine Friederici und Rosemary Smith Foto: Goethe-Institut London

Mitarbeiter des Goethe-Instituts, der Translators Association, des British Center for Literary Translation und der Botschaften Österreichs, Deutschlands und der Schweiz  sahen diese Entwicklung mit großer Besorgnis und suchten gemeinsam nach Lösungen, wie Verleger über interessante deutschsprachige Neuerscheinungen informiert werden könnten. Auf Einladung der Deutschen Botschaft trafen sie sich dazu am 18. Juni 1996 im Goethe-Institut London.

In dieser Sitzung wurde die Erarbeitung einer Publikation beschlossen, die Buchbesprechungen und Übersetzungsempfehlungen von Neuerscheinungen enthalten und direkt an die Verleger geschickt werden sollte. Eines solches Magazin zu konzipieren war in den folgenden Wochen die Aufgabe einer Arbeitsgruppe, der neben Regine Friederici auch Rosemary Smith und Gordon Fielden von der Translators Association, Terry Hale vom British Centre for Literary Translation, die Literaturagentin Tanya Howarth angehörten. Die Deutsche Botschaft, Pro Helvetia und die Österreichische Botschaft sagten finanzielle Unterstützung zu.

Terry Hale Foto: Goethe-Institut London

In einem ersten Schritt wurden deutschsprachige Verlage gebeten, ihre geplanten Neuerscheinungen - in Buchform oder als Manuskript - an die Bibliothek des Goethe-Instituts zu schicken. Der Rhythmus der geplanten Publikation sollte den Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr und zur Frankfurter Buchmesse im Herbst folgen. Tanja Howarth brachte die Arbeitsgruppe mit jungen Designern zusammen, die das Layout für die erste Nummer von „New Books in German“ entwarfen.

Als die erste reguläre Ausgabe im Frühjahr 1997 erschien, wagte wohl keiner der beteiligten Akteure zu hoffen, dass „New Books in German“ über so viele Jahre so erfolgreich in Großbritannien, den USA und zuletzt auch in spanischer Übersetzung sein würde.  

Über New Books in German:
Das halbjährlich erscheinende Magazin New Books in German (NBG) wendet sich an Verlagslektorinnen und –lektoren in Großbritannien und den USA und unterstützt diese bei der Auswahl von deutschsprachigen Neuerscheinungen für Übersetzungen. Die Frühjahrsausgabe erscheint rechtzeitig zur London Book Fair, die Herbstausgabe zur Frankfurter Buchmesse. Die gedruckte Ausgabe wird in einer Auflage von 4.500 Exemplaren auch an Übersetzerinnen und Übersetzer, Buchhandlungen, Universitäten und Bibliotheken verschickt und ermöglicht einen Überblick über deutschsprachige Neuerscheinungen von Literatur und Sachbüchern. Sämtliche Inhalte sind auch über die Webseite des Magazins verfügbar.
 

Kennen Sie New Books in German? Haben Sie eine Lieblingsübersetzung aus dem Deutschen ins Englische? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!