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Video-Serie vom 29. Oktober bis 30. November 2021
Was ist „Transformationen“?

Illustration: Transformationen
Illustration: Transformationen | Illustration (Ausschnitt): © Sandra Kastl

In den vergangenen Monaten überlagerten sich die Corona-Pandemie und Naturkatastrophen wie Waldbrände, Überschwemmungen, und extreme Hitze. Die Dramatik der Klimakrise hinterlässt den Eindruck multipler, sich überlagernder Krisen. Auf der Weltklimakonferenz COP26 im November 2021 wird erneut über die Verantwortung der Industriestaaten für den Klimawandel diskutiert, aber auch dessen Auswirkungen auf den globalen Süden und den arktischen Norden.

Von Anne Kurr

Das Projekt Transformationen präsentiert zur Weltklimakonferenz ein Online-Programm aus Videos, Bildern und Texten von Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen, die auf der Online-Plattform CCA Annex miteinander interagieren. Die Plattform ist die digitale Erweiterung des Centre for Contemporary Arts (CCA) in Glasgow. Auch nach der COP26 bleibt das Projekt auf CCA-Annex während des Monats November 2021 verfügbar, um längerfristig und auch global ein größeres Publikum zu erreichen.

Einzigartige Perspektiven

Die Klimakrise verändert entscheidend das Leben indigener Gemeinschaften. Sie müssen sich an die veränderten Umweltbedingungen anpassen. Expert*innen und Menschen aus Gemeinschaften, die in Brasilien, Island, Deutschland, Indonesien und Chile leben und arbeiten, werden zum Thema Transformationen gebeten, ihre Sichtweise zu präsentieren. Ihre enge Verbundenheit mit dem Land bietet eine einzigartige Perspektive, um Veränderungen nicht nur in ihrer Umwelt, sondern auch in ihrem Alltag, ihren Bräuchen, Familien und Lebenserfahrungen zu diskutieren. Welche Faktoren spielen eine Rolle für die Fähigkeit einer Gemeinschaft, sich angesichts der Klimakrise anzupassen, zu überleben und nachhaltig zu wachsen? Der Artikel des brasilianischen Wissenschaftler Filipe Milanez zeigt eindrücklich auf, welche Anpassungsfähigkeit und Resilienz die indigene Gruppe von Ailton Krenak gegenüber Landnahme und Umweltverschmutzung haben. Diese zwingen sie auf einem beengten Raum zu leben. Ihr Kampf, permanent segregiert zu leben, verändert und hinterfragt die Diskussion über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie-Lockdowns im globalen Norden.

Der Kampf indigener Bevölkerungen und ihrer Allies wird mit Mitteln der Kunst, Forschung oder Aktivismus geführt und dekonstruiert das anhaltende Ausbeutungssystem von Land, Ressourcen und Menschen. Dies hinterfragt aktuelle Krisen in einem energie- und kolonialgeschichtlichen Kontext. Die Episode Formando Rutas/Shaping Pathways zeigt die Umweltprobleme durch den Lithium-Abbau in Nordchile, die die ansässige Bevölkerung bedrohen. Dieser Ressourcenabbau hat in den letzten Jahren durch den politischen Richtungswechsel zur Elektromobilität und Nachhaltigkeit im globalen Norden enorm zugenommen. Doch was bedeutet dieser nachhaltige Lebenswandel, dessen Diskussion sich durch die verringerte Mobilität während der Pandemie verstärkte, außerhalb der ersten Welt? Der Lithium-Abbau in Chile zeigt die Schattenseite, welche Umweltverschmutzung und Zerstörung von Land Indigener Bevölkerung er nach sich zieht.

Durch die Präsentation von wissenschaftlichen, künstlerischen und aktivistischen Positionen von und über indigene Bevölkerungen sollen unsere Perspektiven auf die simultanen Krisen Corona-Pandemie, Klimakatastrophe und Ungleichheiten im gemeinsamen Reflexionsprozess der Lockdown Lehren verändert werden, um im Besonderen für den dekolonialen Kontext der Klimakrise zu sensibilisieren. 

„A Need to be Cold“

Ein Fokus des Projekts liegt auf den Auswirkungen der globalen Erwärmung, die die Lebensgrundlage der indigenen Völker in der arktischen Region bedrohen und ist dabei mit dem Projekt A Need to be Cold des Goethe-Instituts Glasgow im Rahmen der Green Zone – dem Kulturprogramm der COP26 – verknüpft. Am 2. November 2021 wird als eine Episode unseres Filmprogramms die Diskussionsrunde „A Need to be Cold“  mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen auf dem Green Space live gestreamt.  Die Veranstaltung verhandelt Fragen der Rechte indigener Bevölkerungen, der Ökologie, Klimagerechtigkeit und ihrer Kultur. Das Projekt bringt die Stimmen derjenigen zusammen, die sich für Selbstbestimmung und Klimagerechtigkeit einsetzen, und verbindet Künstler*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen aus Nunavik, Sápmi und Jakutien, anderen Orten in der arktischen Region sowie Schottland.

 

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