Interview
Exklusiv – Sophia Kleinherne
Exklusiv für das Frauenfußballdossier des Goethe-Instituts führte Alina Schwermer ein Interview mit der deutschen Nationalspielerin Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt).
Hierzu gibt es auch eine didaktisierte Unterrichtseinheit.
By Alina Schwermer
Interview in deutscher Sprache
Transkript zum Interview
Alina Schwermer: Glaube es ist… Ah ja genau. Es sagt wir sind am recorden, also müsste eigentlich alles klappen. Okay. [00:08]
Sophia Kleinherne: Super [00:09]
Alina Schwermer: Ich fange mal an. Wie heißt du? [00:13]
Sophia Kleinherne: Ich heiß Sophia Kleinherne. [00:17]
Alina Schwermer: Und was ist dein Beruf? [00:20]
Sophia Kleinherne: Ich spiel bei Eintracht Frankfurt und in der deutschen Nationalmannschaft Fußball. [00:26]
Alina Schwermer: Und von wo in Deutschland kommst du her? Aus welchem Ort? [00:33]
Sophia Kleinherne: Ich bin in Münster geboren, aber wohn jetzt seit fünf Jahren in Frankfurt. [00:39]
Alina Schwermer: Ich glaube du müsstest noch ein bisschen langsamer sprechen. Ich hab das auch noch nie gemacht… [00:45]
Sophia Kleinherne: Okay [00:45]
Alina Schwermer: Aber wir genau…Wenn du von deinem Leben als Fußballerin ein bisschen erzählen kannst… Wie ist es so? Wie läuft ein normaler Tag, wenn du zum Beispiel Training hast? [01:00]
Sophia Kleinherne: Ja ich steh eigentlich recht früh auf, meistens um acht Uhr. Dann mach ich mein Frühstück. Dann bereit ich mich aufs Training vor. Genau. Dann haben wir mit der Mannschaft Fußballtraining. Ja dann fahr ich wieder zurück nachhause. Ich studiere auch noch. Dann mach ich ein bisschen was für die Uni und ja. So ähnlich eigentlich Tag für Tag. [01:35]
Alina Schwermer: Was studierst du? [01:38]
Sophia Kleinherne: Sportmanagement [01:40]
Alina Schwermer: Wann hast du angefangen mit dem Studium? [01:45]
Sophia Kleinherne: Anfang 2021. Also jetzt ziemlich genau ein Jahr. [01:53]
Alina Schwermer: Und wenn ihr Spieltag habt, wie läuft das? Wie kann man sich dann deinen Tag vorstellen? [02:04]
Sophia Kleinherne: Wenn wir hier zuhause in Frankfurt spielen stehe ich auch wieder recht früh auf. Geh eine Runde spazieren oder mach irgendeine kleine körperliche Aktivierung. Mach mir in Ruhe mein Frühstück. Fahr zum Spiel. Genau. Dann kommt da die ganze Mannschaft zusammen. Wir machen uns warm, spielen und nach dem Spiel sitzt man auch oft noch zusammen.
Und wenn wir auswärts spielen, dann fahren wir meistens über zwei Tage. Das heißt wir machen hier in Frankfurt zusammen Abschlusstraining. Steigen dann in dem Bus, fahren zum Spielort übernachten dort im Hotel und spielen am nächsten Tag. [02:50]
Alina Schwermer: Hast du einen bestimmten Glücksbringer vor dem Spiel? [02:56]
Sophia Kleinherne: Glücksbringer nicht direkt. Ich hab immer was von meiner Mama dabei, aber ja ein Glückbringer direkt jetzt nicht aber das ist immer dabei. [03:11]
Alina Schwermer: Genau. Dann gehen wir mal zum Fortgeschrittenen Teil über, also den, wo wir jetzt eigentlich normal sprechen können. Erzähl doch mal warum bist du Fußballerin geworden? [03:28]
Sophia Kleinherne: Ich hab zwei große Brüder die auch beide Fußball gespielt haben und irgendwie liegt des dann so in der Familie. Ich war immer am Platz und irgendwann wollt ich halt auch einfach selber gegen den Ball treten. Hab dann angefangen auch Fußball zu spielen und dann ja einfach ging des nach und nach irgendwie in die Richtung, dass ich gesagt hab okay es ist mehr als ein Hobby, ich will‘s beruflich machen. [03:54]
Alina Schwermer: Wann hast du angefangen, wie alt warst du? [03:57]
Sophia Kleinherne: Ich war Neun also eigentlich relativ spät. [04:01]
Alina Schwermer: Okay. Relativ spät eigentlich. Und wenn man jetzt in Deutschland Fußballspielerin werden möchte, wie ist der klassische Weg? Wann muss man anfangen? Wir haben grade schon gehört man kann auch später anfangen. Wie läuft es allgemein in Deutschland? [04:20]
Sophia Kleinherne: Also ich hab damals bei den Jungs angefangen Fußball zu spielen. Ich glaub das hat mir in meiner Entwicklung auch sehr viel gebracht und viel geholfen. Und dann durchläuft man halt verschiedene Auswahlmannschaften. Erst im kleinen Kreis und dann etwas größer im Bundesland und dann im besten Fall eben in der Nationalmannschaft. Und dadurch werden dann halt auch Bundesligisten auf einen aufmerksam. Genau ich war beispielsweiße auch auf einem Sportinternat, was mir geholfen hat dann eben die schule und den Fußball miteinander verbinden zu können, ja. Was mir dann auch echt eine extrem große Hilfe und Stütze war, um eben beides gut absolvieren zu können. [05:04]
Alina Schwermer: Hattest du Vorbilder eigentlich als Kind? [05:08]
Sophia Kleinherne: Ja also man hat ja schon irgendwie immer zu den Spielerinnen hochgeschaut, die man im besten Fall selber mal werden möchte und für mich war immer so eine inspizier…inspirierende Person Sarah Däbritz mit der ich jetzt, Gott sei Dank, auch das Glück hab zusammen In der Nationalmannschaft zu spielen. Aber das war echt eine Spielerin an der ich versucht hab mich hoch zu hangeln sag ich mal. Auf die ich hochgeschaut hab und wo ich früher gesagt hab genauso möchte ich auch mal werden. [05:43]
Alina Schwermer: Ah cool das das heißt du hast echt auch Frauenfußball gekuckt als Kind? [05:49]
Sophia Kleinherne: Was heißt gekuckt. Aber ich hab‘s verfolgt und ich glaub es ist leichter wenn man eine Spielerin hat an der man hochschauen kann, wo man sagt okay ich hab vielleicht das Potenzial auch so zu werden oder es ist in greifbarer Nähe. Weil klar hat man auch Vorbilder im Männerbereich, aber ich glaub es ist ein höherer Anreiz wenn man eine Spielerin im Frauenbereich hat und zu der man dann hochschaut und im besten Fall dann natürlich sagen kann, okay ich hab‘s auch geschafft. [06:19]
Alina Schwermer: Was hat dich beeindruckt an ihr? [06:23]
Sophia Kleinherne: Ihr Auftreten auf dem Platz aber auch vor allem neben dem Platz. Weil ich auch eine Spielerin bin, die relativ viel Wert auf die Persönlichkeit legt, also nicht nur ausschließlich auf das fußballerische Talent und da war sie einfach eine Spielerin, die ist auf dem Platz voran gegangen, aber auch neben den Platz. Über ihr fußballerisches Talent braucht man gar nicht sprechen, das ist einfach extrem gut. Das ist überragend. Genau. Das hat mich echt beeindruckt. [06:53]
Alina Schwermer: Was sind die Vorteile für dich daran Fußballerin zu sein? [06:59]
Sophia Kleinherne: Ja das ich einfach genau das selben hab, was ich mir immer gewünscht hab. Also ich kann jeden Tag das machen, was ich über alles liebe. Ich steh mit Mitspielerinnen auf dem Platz die weitaus mehr sind. Das sind Freunde für mich, die kann ich schon zur Familie zählen, weil ich sie wirklich jeden Tag sehe und es macht einfach viel Spaß mit der ganzen Mannschaft für ein Ziel zu kämpfen. [07:22]
Alina Schwermer: Was sind Nachteile? [07:26]
Sophia Kleinherne: Ja wahrscheinlich der Zeitfaktor, dass man Freunde und Familie neben dem Fußball oftmals links liegenlassen muss oder ein bisschen vernachlässigt leider. Aber ich glaub wenn man die richtigen Freunde und gerade auch die Familie um sich herum hat, die das unterstützen, dann kriegt man das auch ganz gut unter einen Hut. [07:46]
Alina Schwermer: Und zum Schluss was wünschst du dir noch für deine Laufbahn? Was möchtest du noch gerne erreichen? [07:55]
Sophia Kleinherne: Ja, ich bin noch ziemlich jung aber ich hab schon den Anspruch auch noch viele Titel zu gewinnen. Sei‘s jetzt mit der Nationalmannschaft gerne eine EM Teilnahme, ne WM Teilnahme, im besten Fall eine Olympia Teilnahme. Oder auch mit Eintracht Frankfurt, ja die Champions League zu erreichen, oder vielleicht wenn man mal in die Zukunft blickt, auch oben um eine Meisterschaft mit zu spielen. Also gewisse Titel zu gewinnen ist dann schon nochmal so ein Anspruch. [08:24]
Alina Schwermer: Dankeschön, super. [08:27]
Sophia Kleinherne: Gern [08:28]
Alina Schwermer: Also genau weil es war jetzt so kein klassisches Interview aber vielleicht auch mal nett was anderes zu machen. So Aufzeichnung, beenden…[08:38]
Exklusiv für das Frauenfußballdossier des Goethe-Instituts führte Alina Schwermer ein Interview mit der deutschen Nationalspielerin Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt).
Goethe-Institut Schweden
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