"Sie war beunruhigt und fühlte gleichzeitig die Freuden der Beunruhigung".
Was in der Vorlage klar benannt wird, darf der Film nur andeuten: Inge leidet unter ihrem Mann, einem erfolgreichen Rechtsanwalt, der nur auf seinen eigenen Vorteil und seine Karriere schaut. Weil der gemeinsame Urlaub platzt, fährt sie allein an die französische Küste und verliebt sich in einen jungen Künstler, mit dem sie eine Affäre eingeht. Scheinbar nicht unbemerkt – denn zurück in Berlin wird sie Opfer einer Erpressung. Doch wer könnte ein Interesse daran haben, ihre Ehe zu zerstören? Steinhoffs Film konzentriert sich vor allem auf die Vorgeschichte und auf die Frage nach dem Wert ehelicher Treue. Die zeitgenössische Kritik war durchaus angetan: »Ein Kammerspiel, das an die besten Arbeiten von Lubitsch und Cecil de Mille erinnert, aber keineswegs eine Kopie ist, sondern den Regisseur Hans Steinhoff abermals als einen Könner mit eigenwilliger Begabung verrät.« (Kinematograph)
- Florian Widegger / Leitung Programm, Filmarchiv Austria