Die Preisträger*innen mit Carola Lentz, der Präsidentin des Goethe-Instituts | © Maik Schuck Seit 1955 verleiht das Goethe-Institut einmal im Jahr die Goethe-Medaille als offizielles Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist der wichtigste Preis der auswärtigen Kulturpolitik. Die Kandidat*innen werden von den Goethe-Instituten in aller Welt in Abstimmung mit den deutschen Auslandsvertretungen nominiert. Aus diesen Vorschlägen entwickelt die Kommission zur Verleihung der Goethe-Medaille, die sich aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und Kultur zusammensetzt, eine Auswahl, die das Präsidium des Goethe-Instituts bestätigt. Die Verleihung der Goethe-Medaille macht dem Publikum in Deutschland weltweit relevante kulturelle Themen und Akteur*innen bekannt und unterstützt die Internationalisierung der deutschen Kulturlandschaft. Die Verleihung findet am 28. August, dem Geburtstag Goethes statt. Seit der ersten Verleihung 1955 wurden insgesamt 375 Persönlichkeiten aus 70 Ländern geehrt, darunter Dogan Akhanlı, Juri Andruchowytsch, Daniel Barenboim, David Cornwell alias John le Carré, Princess Marilyn Douala Manga Bell, Sofia Gubaidulina, Neil MacGregor, Petros Markaris, Ariane Mnouchkine, Shirin Neshat, Sandbox Collective (Nimi Ravindran und Shiva Pathak), Irina Scherbakowa, Jorge Semprún, Yoko Tawada, Robert Wilson und Helen Wolff. Aus Ungarn unter Anderen Ágnes Heller, Péter Eötvös und Dezső Tandori.
Die OFF-Biennale startete 2014 als „Garagen-Biennale“, um eine Plattform für Kunstschaffende im Austausch mit der Zivilgesellschaft zu schaffen. Bereits in ihrem ersten Jahr zog die Kunstschau viel internationale Aufmerksamkeit auf sich. Mit bislang drei Ausgaben (2015, 2017 und 2021) hat sie sich mittlerweile zu einer international stark beachteten Veranstaltung entwickelt. Das Kollektiv hinter der OFF-Biennale besteht aus insgesamt sechs Kuratorinnen: Nikolett Erőss, Eszter Lázár, Hajnalka Somogyi, Eszter Szakács, Borbála Szalai und Katalin Székely.
Die Kommission zur Verleihung der Goethe-Medaille unter dem Vorsitz von Thomas Oberender begründet die Auswahl der OFF-Biennale wie folgt:
"Die OFF-Biennale ist die größte Veranstaltung für zeitgenössische Kunst in Ungarn. Das sechsköpfige Kuratorinnenkollektiv, das ausschließlich aus Frauen besteht, bringt zeitgenössische Kunst mit der Zivilgesellschaft zusammen und initiiert einen öffentlichen Diskurs über aktuelle gesellschaftspolitische und ökologische Themen. Im Fokus stehen etwa Fragen zur Teilhabe von LGBTQ+ oder Roma in Ungarn. Dabei laden die Kuratorinnen nicht nur zentrale Positionen unter anderem aus Deutschland in die ungarische Debatte ein, sondern machen ungarische und osteuropäische Perspektiven auch in Deutschland und darüber hinaus zugänglich, wie zuletzt bei der documenta fifteen. Die OFF-Biennale stärkt mit ihren Aktivitäten insbesondere die unabhängige Kunstszene in Ungarn. Sie hält bewusst Distanz zu einer nationalstaatlichen Kulturpolitik und arbeitet daher ohne staatliche Fördermittel und ohne Partnerschaften mit staatlichen Kunstinstitutionen. Dies betrachtet die OFF-Biennale als ein starkes politisches Statement und zugleich als praktische Grundlage für den Schutz der Freiheit des künstlerischen Ausdrucks und der beruflichen Integrität ihrer Programme."