Geschichten der Wendezeit
Drei Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die die Wendezeit auf jeweils ihre eigene Art erlebt haben, treten in einen offenen Dialog auf der Bühne. Im Fokus steht die „Ostaufarbeitung“ – fernab von Ostalgie, Klischees und Krisendiagnosen. Stattdessen wird die Wendezeit in Form persönlicher biografischer Erzählungen neu erfahrbar gemacht.
Teilnehmerinnen:
- Judka Strittmatter berichtet von ihrer Flucht nach Westdeutschland im Jahr 1988 und den daraus resultierenden Konflikten innerhalb ihrer Familie. Ihr Vater, ein linientreuer SED-Genosse, hatte den Auftrag, sie in die DDR zurückzubringen.
- Jana Simon reflektiert über 35 Jahre Nachwendezeit und zieht Rückschlüsse zur jetzigen Situation in Deutschland, unter anderem in Bezug auf die Entwicklung der AfD.
- Laila Niklaus moderiert die Veranstaltung. Sie ist Journalistin und selbst Teil der sogenannten „Wende-Generation“. Als Millennial erlebte sie die Wende im Alter von neun Jahren und beschreibt sich als „Hybrid“, der sich in den Welten Ost- und Westdeutschlands gleichermaßen zu Hause fühlt.
Diese Veranstaltung bietet einen neuen Blick auf die Wendezeit, in der persönliche Erfahrungen in den Vordergrund treten und Geschichte greifbar wird.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch mit ungarischer Übersetzung statt. Der Eintritt ist kosotenlos.
Bio:
- Judka Strittmatter, Jahrgang 1966 und geboren in Brandenburg an der Havel, absolvierte nach dem Abitur eine Buchhändlerlehre in Leipzig. 1988, im März, blieb sie nach einer Besuchsreise in der Bundesrepublik und studierte zwei Semester Politik in Hamburg. Nach dem Fall der Mauer zog sie 1990 nach Ost-Berlin, absolvierte ein Volontariat bei der „Berliner Zeitung“ und die Ausbildung an der Journalistenschule „Henri Nannen“ in Hamburg. Nach einer Anstellung bei der „Berliner Zeitung“ und dem „Süddeutsche Zeitung Magazin“, ist sie seit 2000 freie Autorin und arbeitete für Geo, Stern, Merian, Brigitte u.v.a.m. Buchveröffentlichung waren u.a. der Roman „Die Schwestern“ (Aufbau Verlag) und als Ghostwritern „Die Nacht ist Leben“ (Autobiografie von Sven Marquardt, berühmter Berghain-Türsteher und Fotograf, Ullstein).
- Jana Simon, studierte Osteuropawissenschaften, Politologie und Publizistik in Berlin und London. Von 1998 bis 2004 war sie Reporterin beim „Tagesspiegel“. Seit 2004 ist Simon Autorin bei der „Zeit“, 2010/2011 berichtete sie für diese Zeitung aus den USA. Für ihre Reportagen erhielt sie zahlreiche Preise, u.a. den Theodor-Wolff-Preis und den Deutschen Reporterpreis. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und Drehbücher: Zuletzt erschein Unter Druck: Wie sich Deutschland verändert hat, im Fischer-Verlag. Simon ist Co-Hostin des Zeit-Podcast „Warum denken Sie das?“ Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Zurück
