Ein Gespräch mit Dr. Bernd Scherer (HKW), Ravi Agarwal und Ranjit Hoskote
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Ein Gespräch zwischen Bernd Scherer, Direktor des Hauses der Kulturen der Welt (HKW), einer der wichtigsten internationalen Kulturinstitutionen Berlins, Ravi Agarwal und Ranjit Hoskote, den Ko-Kuratoren des Projekts State of Nature in seiner aktuellen, 2022 stattfindenden Version.
Die Referenten werden Scherers Beitrag zum Wandel des HKW von einer früheren, eher ethnografischen Plattform für das Verständnis der verschiedenen Regionen der Welt zu einem dynamischen Forum für die Diskussion und performative Artikulation transkultureller Themen und Dringlichkeiten diskutieren. Dieser Wandel wurde durch eine Reihe von Langzeitprojekten vollzogen, die sich in kollaborativer Weise als Experimente des Ensemble-Machens entfaltet haben, wie etwa The Anthropocene Curriculum und The New Alphabet. Scherer wird mit seinen Gesprächspartnern über die Bedeutung eines solchen dauerhaften und polyphonen Engagements für die zeitgenössische Kulturproduktion diskutieren.
Dr. Bernd Scherer ist seit 2006 Direktor des Hauses der Kulturen der Welt (HKW), Berlin, und hat seit 2011 eine Honorarprofessur am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Philosophie, Semiotik, Ästhetik und interkulturelle Fragen. Er hat eine Reihe von internationalen Kulturprojekten initiiert und geleitet, darunter "Über Lebenskunst" (2010-2011), ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem HKW. Seit 2012 leitet Scherer das "The Anthropocene Project" und seit 2014 das Projekt "100 Years of Now", beide am HKW. Im Rahmen des letztgenannten Projekts kuratiert er das Dictionary of Now. Parallel dazu leitet er die konzeptionelle Entwicklung des dritten Großprojekts des HKW, "The New Alphabet". In seiner Zeit am HKW hat Scherer dessen konzeptionelle Entwicklung von einer Institution, die außereuropäische Kulturen präsentierte, zu einer Institution geleitet, die sich dem "Kuratieren von Ideen im Werden" widmet, in einer Welt, die sich nicht nur global, sondern auch planetarisch verändert.