Goethe-Geschichten #9
Maybe, maybe

Goethe-Geschichten_web #9 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan

YOUR Podcast to learn German!

In the ninth episode of our podcast, we learn together with Markus why creativity and imagination are so important and, of course, we write in German again. 

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Show Notes

This podcast is for all learners of German at B1 level and above.

In the ninth episode, we hear a story about Markus; a boy who has a lot of creativity and imagination. Together with him we learn a lesson about life and of course learn a little German. 

Here you can find the transcription of the story: 

Vielleicht, Vielleicht

Der Wecker klingelt. Es ist 6 Uhr morgens. Markus muss aufstehen. Heute ist Montag! „Oh nein! Montag! Ich will nicht zur Schule gehen. Montags haben wir immer einen Test. Welchen Test haben wir denn heute? Mathe? Nein! Das war letzte Woche. Biologie – mein Lieblingsfach. Nein! Diese Woche ist Deutsch. Schrecklich! Ich hasse Deutsch. Wir müssen bestimmt wieder ein Gedicht analysieren oder über einen Roman schreiben. Ich hasse das! Ich werde wieder durchfallen und Mama und Papa sind wieder böse. So ein Mist!“ Markus hat Angst. Er braucht eine Lösung. Er will diesen Test nicht schreiben. Er will heute nicht zur Schule.

Er überlegt: „Vielleicht, hmnn, vielleicht erzähle ich Mama, dass ich Zahnschmerzen habe. Ganz schlimme Zahnschmerzen. Dann muss ich nicht zur Schule und kann zu Hause bleiben. Aber, aber… dann muss ich vielleicht zum Zahnarzt. Oh je. Ich hasse den Zahnarzt. Sogar noch viel, viel mehr als Deutsch. Der Zahnarzt macht mir Angst.“ Markus überlegt weiter. „Was kann ich noch tun?
Vielleicht, ja, vielleicht kann ich sagen, dass ich Kopfschmerzen habe. Aber Mama gibt mir dann bestimmt eine Aspirintablette und schickt mich zur Schule. Das ist eine schlechte Idee. Das funktioniert nicht.
Vielleicht schneit es heute so stark, dass die Schule geschlossen ist. Aber Markus weiß: Es ist Juli. Im Juli gibt es keinen Schnee. Was ist mit Regen? Vielleicht regnet es heute so viel, dass die Schule unter Wasser steht. Dann kann ich zu Hause bleiben.“ Markus guckt aus dem Fenster – die Sonne scheint. So ein Pech! „Markus, Markus! Komm schnell, du musst in die Schule!“ Seine Mutter ruft ihn. Markus geht ins Bad, duscht, putzt sich die Zähne, zieht seine Hose und sein T-Shirt an und geht in die Küche. Dort trinkt er seine Milch, packt sein Pausenbrot ein und geht langsam zur Bushaltestelle.

„Vielleicht“, denkt er, „vielleicht kommt der Bus heute nicht.“ Aber Markus hat heute einfach kein Glück. Der Bus ist pünktlich und Markus steigt ein. Alle anderen Kinder haben ihre Deutschbücher in der Hand und lesen. „Wo ist mein Buch?“, fragt sich Markus. Er guckt in seinen Rucksack. Kein Buch. Das hat er zu Hause vergessen. Was ein Tag. Nur Pech! Der Bus kommt an der Schule an und Markus steigt aus.

„Vielleicht, vielleicht ist meine Deutschlehrerin heute krank. Vielleicht hat sie Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen oder Zahnschmerzen und muss zu Hause bleiben.“ Aber wer steht vor dem Schultor und wartet? Frau Hamann, seine Deutschlehrerin. „Guten Morgen, Markus. Bist du bereit? Hast du gelernt?“ „Ja, Frau Hamann“, lügt Markus und geht in sein Klassenzimmer. Alle sind da, bereit für den Deutschtest. Nur Markus nicht. „Vielleicht, vielleicht“, doch Frau Hamann unterbricht ihn. „Heute haben wir einen speziellen Test“, sagt sie und legt ein weißes Blatt Papier auf alle Tische. „Heute will ich, dass ihr kreativ seid. Schreibt eine fiktive Geschichte. Was könnte passieren, sodass ihr nicht in die Schule gehen müsst?“ Alle sind überrascht. Was ist das denn? Kein Gedicht? Kein Roman? Nur Markus lächelt und fängt an zu schreiben: „Vielleicht, vielleicht…!“

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