Untypische Deutsche
Nach einer langen anstrengenden Reise, die zusätzlich noch durch eine Migräne verschlimmert wurde, landeten wir in Leipzig. Jan, der uns eigentlich abholen sollte hatte die Daten verwechselt und war nicht da. Glücklicherweise erklärte sich ein anderer Herr, der auf einen Kollegen wartete, nicht nur bereit Jan anzurufen sondern fuhr uns auch, mitsamt unserem Gepäck und dem Kollegen, der kurz nach uns aus Indonesien angekommen war zum Hauptbahnhof.
Während wir auf den Zug nach Dresden warteten, sagte Jan, der Herr der uns mitgenommen hatte wirke nicht wie ein Deutscher. „War er denn keiner?“ fragte ich. Jan erklärte er meine, dass dieser Herr kein typischer Deutscher war, da es sehr ungewöhnlich war, dass die Leute hier solcherlei Umstände auf sich nehmen um völlig fremden Menschen zu helfen.
Es gibt wenig Orte auf der Welt, an denen ich von jemandem einfach erwarten würde Fremden zu helfen, noch viel weniger mit solcher Großzügigkeit und guter Laune. Demnach, so dachte ich bei mir, war diese Tat vielleicht nicht nur untypisch für Deutsche.
Als ich später in Dresden mit unserer Moderatorin Bettina und ihrem Ehemann saß, erzählte ich noch einmal den ersten Teil der Geschichte. Das erste was sie über Jan’s Verwechslung der Daten sagten war: „Das ist aber nicht sehr deutsch!“ Als wir dann den Rest der Geschichte erzählten, erwiderten sie – dieses Mal in einem völlig anderen Ton: „Das ist aber nicht sehr deutsch!“
Im Zuge dieses und anderer Gespräche, realisierte ich, dass die Leute in Deutschland auf die eine oder andere Weise noch immer den Osten und Westen in ihren Köpfen und Herzen tragen. Seit 27 Jahren und über meherere Generationen hinweg haben die Menschen Vorstellungen davon, was es bedeutet im Osten oder Westen geboren zu sein.
In Hamburg war mir neun Jahre zuvor versichert worden, dass sich niemand mehr um Ost-Westgegensätze schere und dass die wirkliche Rivalität zwischen dem Norden und dem Süden bestand. Damals war ich überrascht, heute dagegen vielleicht nicht mehr so sehr. Bettina’s Ehemann, der in Lübeck aufgewachsen war, sagte mir er wäre entschieden im Nord vs. Süd-Lager gewesen bevor er nach Dresden gezogen war.
Zwei Tage sind vergangen und es gab etliche interessante Unterhaltungen und mit jeder Weiteren wächst nicht nur meine theoretische sondern auch meine anekdotische Überzeugung, dass es so etwas wie den „typischen Deutschen“ nicht gibt.
Während wir auf den Zug nach Dresden warteten, sagte Jan, der Herr der uns mitgenommen hatte wirke nicht wie ein Deutscher. „War er denn keiner?“ fragte ich. Jan erklärte er meine, dass dieser Herr kein typischer Deutscher war, da es sehr ungewöhnlich war, dass die Leute hier solcherlei Umstände auf sich nehmen um völlig fremden Menschen zu helfen.
Es gibt wenig Orte auf der Welt, an denen ich von jemandem einfach erwarten würde Fremden zu helfen, noch viel weniger mit solcher Großzügigkeit und guter Laune. Demnach, so dachte ich bei mir, war diese Tat vielleicht nicht nur untypisch für Deutsche.
Als ich später in Dresden mit unserer Moderatorin Bettina und ihrem Ehemann saß, erzählte ich noch einmal den ersten Teil der Geschichte. Das erste was sie über Jan’s Verwechslung der Daten sagten war: „Das ist aber nicht sehr deutsch!“ Als wir dann den Rest der Geschichte erzählten, erwiderten sie – dieses Mal in einem völlig anderen Ton: „Das ist aber nicht sehr deutsch!“
Im Zuge dieses und anderer Gespräche, realisierte ich, dass die Leute in Deutschland auf die eine oder andere Weise noch immer den Osten und Westen in ihren Köpfen und Herzen tragen. Seit 27 Jahren und über meherere Generationen hinweg haben die Menschen Vorstellungen davon, was es bedeutet im Osten oder Westen geboren zu sein.
In Hamburg war mir neun Jahre zuvor versichert worden, dass sich niemand mehr um Ost-Westgegensätze schere und dass die wirkliche Rivalität zwischen dem Norden und dem Süden bestand. Damals war ich überrascht, heute dagegen vielleicht nicht mehr so sehr. Bettina’s Ehemann, der in Lübeck aufgewachsen war, sagte mir er wäre entschieden im Nord vs. Süd-Lager gewesen bevor er nach Dresden gezogen war.
Zwei Tage sind vergangen und es gab etliche interessante Unterhaltungen und mit jeder Weiteren wächst nicht nur meine theoretische sondern auch meine anekdotische Überzeugung, dass es so etwas wie den „typischen Deutschen“ nicht gibt.
Sridala Swami
Leipzig-Dresden, den 16.September 2016
Leipzig-Dresden, den 16.September 2016