Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Umwege | Zipfelbund
Deutschland von allen Seiten

Wo in Deutschland landet man, wenn man den Zipfelbund besuchen will?
Wo in Deutschland landet man, wenn man den Zipfelbund besuchen will? | Foto (Detail): © Adobe

Der Name allein gibt Rätsel auf: Was versteckt sich hinter dem etwas altmodisch klingenden Begriff „Zipfelbund“? Und was sind Zipfelpass, Zipfelpreis, Zipfelpakt? Ein Tipp vorweg: Wer sich alles ansehen will, braucht viel Zeit.
 

Von Jan Zipperer

Was auch immer Euch bei dem Namen durch den Kopf geht: Der Zipfelbund ist weder ein Verein von Personen, die Zipfelmützen tragen, noch irgendetwas am Rockzipfel. Auch keine österreichische Männerchor-Vereinigung oder gar ein Asteroidengürtel. Nein.

Tatsächlich ist der Zipfelbund eine Art Städtepartnerschaft. Aber eine ganz besondere: nämlich ein Bündnis der südlichsten, westlichsten, nördlichsten und östlichsten Gemeinden Deutschlands. Das sind im Süden Oberstdorf in Bayern, im Westen Selfkant in Nordrhein-Westfalen, List auf Sylt im Norden und die Stadt Görlitz in Sachsen im Osten.

Den Zipfelbund gibt es bereits seit 1999. Bei den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Wiesbaden wurde mit dem Zipfelpakt eine Partnerschaft der Zipfelgemeinden beschlossen. Neben kollegialer Zusammenarbeit sollte es auch gemeinsame Aktivitäten geben. Außerdem ist da noch der Zipfelpass: Eine Art Bonuskarte, auf der man sich jeden Besuch in einer der vier Zipfelgemeinden abstempeln lassen kann. Wer innerhalb von vier Jahren alle Stempel eingesammelt hat, bekommt einen Präsentkorb mit Spezialitäten aus allen vier Orten. Das haben bisher mehr als 2.000 Menschen geschafft!

Aktueller Rekordhalter beim Zipfelpass-Stempelsammeln sind die Freunde Mischa, Sage, Leon und Hannes: Gemeinsam gelang ihnen ein Besuch in allen vier Orten in 65 Stunden und 27 Minuten. Rita Hillenbrand und Wolfgang Jansen benötigten sogar nur 30 Stunden – aber einen offiziellen Stempel bekamen sie nicht. Dafür hätten sie eine Nacht im jeweiligen Ort verbringen müssen. Die Top-Zeit der beiden wurde deshalb nicht offiziell anerkannt.

Fernsehmoderator und Wetterexperte Jörg Kachelmann besitzt ebenfalls einen Zipfelpass, denn er betreibt an allen vier Orten eine Wetterstation. Dafür bekam er 2008 den „Preis der deutschen Zipfel“ verliehen. Dieser Preis wird seitdem regelmäßig vergeben, und obwohl der Name etwas albern ist, werden hier immer wieder gute und wohltätige Aktionen geehrt.

UMWEGE

Was bedeutet Görliwood, warum findet man in Bayern ein Stück Karibik und wo könnt Ihr vor Schaufelradbaggern tanzen? In unserer Serie nehmen wir Euch jeden Monat mit an einen Ort in Deutschland, den Ihr vielleicht noch nicht kennt, aber unbedingt kennenlernen solltet. Wir zeigen Euch Orte, die von der üblichen Touristenroute abweichen. Seid Ihr bereit für einen kleinen Umweg?

Top