Mittwochs bei Goethe ist der Veranstaltungsreihe
30 Jahre Mauerfall, die in Zusammenarbeit mit der
Università degli Studi di Milano organisiert wird, gewidmet.
Die Reihe endet mit dem Film
Gundermann von
Andreas Dresen.
11. Dezember 2019, 19.00 Uhr
Gundermann
Regie: Andreas Dresen, Farbe, 128 Min., 2018
Gundermann erzählt von einem Baggerfahrer, der Lieder schreibt. Der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener.
Gundermann ist Liebes- und Musikfilm, Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen.
Gundermann ist ein Film über Heimat. Er blickt noch einmal neu auf ein verschwundenes Land. Es ist nicht zu spät dafür. Es ist an der Zeit.
Andreas Dresen wurde 1963 in Gera geboren. Nach einem Volontariat im DEFA-Studio für Spielfilme und einer Regieassistenz bei Günter Reisch studierte Dresen an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Seit 1992 arbeitet er als freier Autor und Regisseur. Neben seinen Filmen inszenierte Dresen auch am Theater, u.a. Goethes „Urfaust“ am Staatstheater Cottbus (1996), sein Stück „Zeugenstand“ am Deutschen Theater Berlin (2002), dort auch Horvaths „Kasimir und Karoline“ (2006). Im Februar 2006 in Basel erstmals auch Opernregie: Mozarts „Don Giovanni“.
Sein Spielfilmdebüt
Stilles Land (1992) brachte ihm bereits den Hessischen Filmpreis und den Deutschen Kritikerpreis ein. Mit seinem Episodenfilm
Nachtgestalten erlebte Dresen auf der Berlinale 1999 seinen Durchbruch. Zwei Jahre später wurde
Halbe Treppe zu einem großen Erfolg, für den er unter anderem den Silbernen Bären bei den Berliner Filmfestspielen und den Deutschen Filmpreis in Silber erhielt. Einen weiteren großen Publikumserfolg hatte Dresen 2006 mit
Sommer vorm Balkon. Dresen dreht auch Dokumentarfilme, wie
Herr Wichmann von der CDU. Beim Filmfestival Cannes 2011 stellte Dresen in der Sektion Un Certain Regard sein Drama
Halt auf freier Strecke vor, in dem er beobachtet, wie sich die Diagnose eines inoperablen Gehirntumors auf einen Mann und seine Familie auswirkt. 2016/17 drehte Dresen den ersten Kinder- und Jugendfilm seiner Karriere:
Timm Thaler oder das verkaufte Lachen (2017). Beim Deutschen Filmpreis wurde Dresens Adaption in der Kategorie „Bester Kinderfilm“ nominiert. Dresen ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, der Europäischen Filmakademie und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie. Er lebt in Potsdam.
Zurück