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Goethe-Institut Präsentiert: In Zusammenarbeit mit den Kurzfilmtagen Oberhausen

67. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
© 67. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

Mit der Veranstaltung der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen im Jahr 2020 riefen das Festival und das Goethe-Institut eine Kooperation mit dem Titel „Goethe-Institut präsentiert...“ ins Leben, um die jahrzehntelange Zusammenarbeit der beiden Kulturinstitutionen zu vertiefen. Mit dem Ziel, sowohl den internationalen Kulturaustausch als auch die Vernetzung von Filmemachern zu stärken, gibt jedes Jahr ein ausländisches Goethe-Institut bei den Oberhausener Kurzfilmtagen einen Einblick in die jeweilige Kunstszene.
 

Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie, die auch weiterhin das Reisen erschwert, erfolgt die diesjährige Zusammenarbeit in angepasster Form und wird im Rahmen einer reinen Online-Ausgabe der 67. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen präsentiert, wo vom 1. bis 10. Mai mehr als 400 Kurzfilme, davon über 190 in den acht Wettbewerben, gestreamt werden.
 
Im Rahmen des Programms der Kurzfilmtage 2021 präsentiert Oberhausen in Kooperation mit dem Goethe-Institut Libanon das Filmprogramm Prophecies from the Sea, welches von Nour Ouayda und Rami El Sabbagh kuratiert wird. 
 
Prophecies from the Sea konzentriert sich auf Film- und Videoarbeiten, die in Momenten des Übergangs entstanden sind, in den auf Katastrophen folgenden Räumen des Wandels. Diese ‚nach‘ solchen Ereignissen entstandenen Werke verleiten zu der Annahme, dass sie nur von vergangenen Erlebnissen handeln, aber wir wissen, dass sie auch zukünftige Ereignisse heraufbeschwören. 
Das Programm legt nahe, dass Filme, die solche Grenzräume besetzen, zwangsläufig prophetisch werden, weil im Fall solcher Katastrophen die Zeit zerfällt: 2006 erinnert an 1982, aber auch an 2020 und einen Zeitpunkt, der erst noch kommt. In einer Umgebung, in der sich immer wieder Katastrophen ereignen, beschwört das Erlebnis eines Films solche Vorahnungen heute herauf. Die Filme dieses Programms versuchen, die Katastrophe zu transportieren, auch wenn sie im Werk vielleicht überhaupt nicht vorkommt. Sie macht sie krank, und ihre Form wird durch ihren endlosen Nachhall durch Raum und Zeit beeinflusst und verändert. Sie offenbaren nicht nur Prophezeiungen, sondern zeugen von deren Werden.
 
Diese Zusammenarbeit zwischen dem Goethe-Institut Libanon und den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen stellt den Ausgangspunkt einer Studie dar, die beide Kuratoren schon seit einiger Zeit getrennt voneinander beschäftigt hat - bei der gemeinsamen Programmgestaltung im Dawawine, einem Ort, der sich den darstellenden, klanglichen und visuellen Künsten widmete und leider 2018 seine Pforten schloss. Sie beschäftigten sich immer wieder mit Erscheinungen, mit geisterhafter Präsenz im Kino und damit, wie sich das Verhältnis der Vergangenheit aufgezeichneter Bilder und Töne zur Gegenwart ihres Betrachtens darstellt - und dies veranlasste sie, heute über einige ihrer Fragen nachzudenken.  
 
Aufgeteilt in zwei Teilprogramme, läuft Prophecies from the Sea auf der Online-Plattform der Kurzfilmtage auf zwei verschiedenen Sendeplätzen, der erste ist online vom 3. Mai, 20 Uhr bis zum 5. Mai, 20 Uhr, der zweite vom 4. Mai, 20 Uhr bis zum 6. Mai, 20 Uhr (MESZ).

Das Hörstück ermöglicht den Kuratoren nicht nur die Erforschung von Werken, die auf Katastrophen folgen, sondern auch eines Werks, das zum politischen Kampf aufrief, der aus heutiger Sicht als gescheiterte Utopie zu betrachten ist. Der Klangkünstler und Forscher Urok Shirhan hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Soundtrack des Films A hundred Faces for a Single Day von Christian Ghazi aus dem Jahr 1971 neu zu bearbeiten.

Synopsis des Films: Unter Ablehnung aller propagandistischen oder erzählerischen Konventionen kombiniert Ghazi dokumentarische und abstrakte Sequenzen mit einer Reihe diskontinuierlicher Handlungsstränge, um einen Angriff auf die bürgerliche Dekadenz des politischen Milieus von Beirut zu organisieren. Die episodische Struktur des Films, das unheimliche Sounddesign und die gewagte Hauptdarstellung werden zu einer beißenden Kritik an den kulturellen und politischen Eliten der Revolution. Ein avantgardistisches Meisterwerk in seiner ikonoklastischen und aufregendsten Form.
 
Ein Gespräch zwischen Ghada Sayegh, Danielle Davie und den Kuratoren,
das auf der Plattform der Kurzfilmtage in Form eines vorab aufgezeichneten Videos präsentiert wird, führt das Publikum in das Programm ein und soll mehrere Einstiegspunkte in das Programm anbieten.
 
 

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