© Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2019
In seiner Geschichte der Frau erzählt Feridun Zaimoglu von zehn außergewöhnlichen Frauen, aus dreitausend Jahren Menschheitserzählung. Von bekannten und unbekannten Heroinen. Zu Randfiguren degradierten und unsichtbaren Frauen. Frei nach dem Motto „Nur das besungene Weib wird unsterblich“.
Zaimoglu schildert Schlüsselmomente aus den Leben kluger Frauen, die sich gegen ihre Ehemänner, Väter, Onkel und Brüder, gegen die Obrigkeit und die Gesellschaft, kurzum gegen Männer und Männergesetze behaupten müssen. Sie sind mannhaft wie die Walküre Brunhild, Aufbegehrende wie Antigone und Genossin Fabrikantentochter Lisette, zählebig wie die Trümmerfrau Hildrun Tillmanns und von Hass getrieben wie die Warhol-Attentäterin Valerie Solanas. Sie wehren sich, nicht nur mit Worten.
Es ist eine sprachgewaltige – mal biblisch, antik oder romantisch anmutende, mal revolutionär gestimmte – Erzählung. Mit Furor von einem Mann aus der Perspektive der Frau erzählt. Das ist anmaßend und lesenswert zugleich.
Kiepenheuer & Witsch