Thomas Köner

Thomas Köner, Fritz Lang „Der müde Tod“
Thomas Köner, Fritz Lang „Der müde Tod“ | © Thomas Köner

Thomas Köner kommt zu den Deutschsprachigen Filmtagen 2016, wo er für den Stummfilm Faust – eine deutsche Volkssage Musikbegleitung übernimmt.

Thomas Köner gestaltet seit 18 Jahren Musik für Stummfilme, die er zumeist selbst oder mit einem kleinen Ensemble begleitet. Die Musik zu Murnau's Faust entstand als eine Auftragsarbeit für das Auditorium du Louvre in Paris und wurde dort 2013 im Begleitprogramm der großen De l'Allemagne 1800 - 1939 Ausstellung im Louvre uraufgeführt.
 
Die Performance mit Faust eröffnete 2014 die Semana de Cine Aleman in Mexico City und war ebenfalls ein großer Erfolg im Tourprogramm des Audi Festival of German Film in Australien 2015.
 
Köner, der in den 90er Jahren für ein Filmtonstudio als Sound Designer arbeitete, verflechtet in seinen Kompositionen Elemente aus dem Sound Design, der zeitgenössischen Kammermusik und der Pop-Avantgarde. „Bilder und Töne haben eine unterschiedliche Haltbarkeitsdauer“ sagt Köner, „Musik erscheint uns sehr viel schneller unmodern. Ein Schlager aus den 1920er Jahren wirkt im Vergleich zu einer heutigen Produktion beinahe antik. Hingegen sind Bilder eines Fritz Lang oder F.W. Murnau mit ihrer fesselnden Kameraarbeit und expressivem Schnitt heute immer noch aktuell“.
 
Thomas Köner sagt, daß „jede Generation das Recht und die Pflicht hat, die klangliche Begleitung der Bilder immer wieder neu zu gestalten“. Dabei geht es ihm nicht darum, einem fast 100 Jahre altem Meisterwerk wie Murnau's Faust seinen Klangstempel aufzudrücken, sondern im Gegenteil darum, den Klassiker auch für ein Publikum des 21. Jahrhunderts relevant werden zu lassen: „die Musik soll den Bildern Raum geben – Raum, in dem die ursprüngliche Wucht der Bilder nicht eingeengt wird, Raum, in dem die Bilder atmen können“.