NON + ULTRAS / Moritz Ostruschnjak

Am 17. und 18. Mai 2025, um 18:30 Uhr

Deutschland
Dauer: 1 Stunde 10 Minuten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Auf der Bühne 100te Schals, ein Teppich, ein Projektor. „Juventus Turin“, „Kirmes Pirmasenz“, „High as fuck“, „Sauerland Powerland“, „Iran“, „All Blacks“. Wichtige, berühmte, lächerliche, provinzielle Slogans und Logos stehen Seite an Seite und senden ihre individuellen Botschaften an das Publikum.

In NON+ULTRAS nutzt Choreograf Moritz Ostruschnjak die Logik der allgegenwärtigen sozialen Medien, um die Verbindungen zwischen fanatischer Fankultur und politischen Protestformen nachzuzeichnen. Taylor Swift-Fans, auch Swifties genannt, und Fußball-Ultras, Politik und Protest, umgestürzte Polizeiautos, Bengalos und flauschige Maskottchen treffen hier ebenso aufeinander wie arabische Gesänge, englische Stadionhymnen, der Mickey Mouse Club und Beethoven.

„NON + ULTRAS“ erzeugt mit Tanz, Video und Musik einen Strudel von Bedeutungsebenen, die scheinbar wahllos und sprunghaft nach allen Ecken und Enden ausgreifen und so Schlaglichter auf eine Gesellschaft werfen, die sich der Macht der Bilder ergibt, Stars wie Populisten huldigt und sich in unversöhnlicher Polarisierung gegenübersteht. 

Kommend aus der Sprayer-Szene, entwickelte Moritz Ostruschnjak über Breakdance sein Interesse für den zeitgenössischen Tanz. Er studierte von 2001 bis 2003 bei Iwanson International in München und vervollständigte seine Ausbildung bei Maurice Béjart in Lausanne. Seit 2013 arbeitet er als freischaffender Choreograf in München, wo er insgesamt 10 Original-Performances geschaffen hat.

Zuletzt kreierte er die Produktionen „CRY WHY“, ein Stück für 2 Tänzer*innen, 2 Klaviere, ein Paar Inline-Skates und 1 Pianisten (September 2024) und „NON + ULTRAS“, eine Performance für acht Tänzer*innen, 500 Fanschals und Video-Projektionen (Januar 2025). Seine Stücke wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und dreimal für die Tanzplattform Deutschland ausgewählt. Moritz Ostruschnjak ist einer der Aerowaves Twenty21 Artists, außerdem wurde er mit dem Förderpreis Tanz der Stadt München für seine künstlerische Arbeit ausgezeichnet und er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des Tanztendenz München e.V.

Moritz Ostruschnjak befasst sich in seinen Arbeiten mit den Veränderungen der körperlichen und sozialen Erlebnisfähigkeit in Zeiten der Digitalisierung und Virtualisierung. Räume aus Hyperlinks sind seine Werke, die die Medienmaschinerie des 21. Jahrhunderts als Motiv und Fundus nutzen.

Choreografie: Moritz Ostruschnjak
Choreografische Mitarbeit: Daniela Bendini
Tänzer*innen: Guido Badalamenti, David Cahier, Edoardo Cino, Daniel Conant, Nora Monsecour, Luca Seixas, Miyuki Shimizu, Magdalena Agata Wójcik
Video: Moritz Stumm
Licht: Tanja Rühl
Music mixing & editing: Jonas Friedlich
Bühne: Moritz Stumm, Moritz Ostruschnjak
Kostüme: Daniela Bendini, Moritz Ostruschnjak
Dramaturgie: Armin Kerber
Uraufführung: 11. Januar, 2025, München, Deutschland.

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.