Tilman Becker empfiehlt
Todesalgorithmus
Das Buch von Roberto Simanowski widmet sich, so der Untertitel, dem „Dilemma der künstlichen Intelligenz“. Und er tut es mit einem besonderen Ansatz, denn der Autor will keine Lösung präsentieren, sondern unser Denken öffnen, indem er „ein ‚vagabundierendes Denken‘, das ‚nicht auf das Stimmige, sondern auf das Stimulierende‘ zielt – und weniger Recht haben will als gehört werden“ präsentiert. Dabei sind die 157 Seiten des Essays keineswegs unstrukturiertes Vagabundieren, sondern eine auf einander aufbauende Folge von Diskussionen zu den aktuellen und zukünftigen Fragen, die sich jeder zur künstlichen Intelligenz stellen sollte. Dabei geht es nicht um die Details des technisch Machbaren, sondern um die großen philosophischen und gesellschaftlichen Fragen, die eine zukünftige „starke KI“ aufwerfen würde.
Auch wenn diese Betrachtung in eine ferne Zukunft führt, zeigt der Weg des Textes dorthin, über den „Todesalgorithmus“ als Ausgangspunkt im Hier und Jetzt, dass wir uns diesen Fragen heute schon stellen sollten.
Passagen Verlag
Simanowski, Roberto
Todesalgorithmus – Das Dilemma der künstlichen Intelligenz
Passagen Verlag, Wien, 2021
ISBN: 978-3-7092-0461-0
160 Seiten
E-Book in der Onleihe des Goethe-Instituts ausleihen
Rezensionen in den deutschen Medien:
Deutschlandfunk Kultur
Literaturkritik.de