Deutsche Spuren Lettland © Goethe-Institut Riga Die Verbindung zwischen der lettischen und deutschen Geschichte geht bis ins Mittelalter zurück. Wer sich für die Spuren interessiert, die diese Verbindung in Lettland hinterlassen hat, der wird bei diesem Dossier fündig. Kunst und Kultur Deutsche und Lett*innen, heute und damals Technik und Innovation Architektur und Stadtbild Kunst und Kultur © Goethe-Institut Riga; Foto: Alexander Welscher Münchhausen Dunte: Wo der „Lügenbaron“ die Liebe seines Lebens fand Die Legenden, Abenteuer und Märchen des „Lügenbarons“ Münchhausen kennt wohl fast jeder. Einige davon soll er – keine Lüge – in Dunte erlebt haben. Sechs Jahre lebte er dort mit seiner ersten Frau. Foto: Goethe-Institut 300 Jahre Münchhausen Weltberühmter Aufschneider Ach, den gab es wirklich? Seine Lügengeschichten sind weltweit bekannt. Doch Baron von Münchhausen ist nicht nur Kunstfigur und Filmheld, sondern eine historische Person. 2020 feiert der fabulierende Adlige seinen 300. Geburtstag. Daran wird auch in Lettland erinnert. © Alexander Welscher Unterhaltung Heinz Erhardt: Der immer heitere Herr aus Riga Unvergessener Komiker und begnadeter Wortakrobat – auch Jahrzehnte nach seinem Tod bringt Heinz Erhardt die Deutschen noch zum Lachen. Seine Kindheit und Jugend in Riga war aber nicht immer lustig. © Katrin Wolschke Märchen In Riga zu Hause: Die Bremer Stadtmusikanten Im Märchen vertreiben sie Räuber aus ihrer Waldhütte. In Rigas Altstadt verjagen die Bremer Stadtmusikanten den Geist des Kalten Krieges. Ihre Skulptur ist bei Touristen aus aller Welt beliebt. © Alexander Welscher Musik Ein einst unbekannter Kapellmeister: Richard Wagner Es war nur ein kurzes Gastspiel, das Richard Wagner vor knapp 200 Jahren als Kapellmeister gab. Er wollte lieber in die große weite Welt. Dennoch war sein Aufenthalt prägend – für ihn und Riga. © Richard-Wagner-Gesellschaft Riga Wagners Rückkehr nach Riga Es war nur ein kurzes Gastspiel, das der junge Richard Wagner einst in Riga gab. Doch der Aufenthalt hinterließ einen bleibenden Eindruck beim Komponisten – besonders das Deutsche Stadttheater. Deutsche und Lett*innen, heute und damals © Alexander Welscher Geschichte Hirschenhof: Deutsche Kolonie in Lettland Ende des 18. Jahrhunderts folgten deutsche Auswanderer dem Ruf Katharinas der Großen und suchten ihr Glück in Lettland. Manche Hirschenhofer wurden sogar berühmt. © Alexander Welscher LiteraTour Matthias Knoll: Der Literatur-(Ver)Führer Der deutsche Lyriker und Übersetzer Matthias Knoll hat einen Schatz an lettischer Literatur angehäuft, den er nur allzugern mit anderen teilt. Dafür geht er ganz eigene Wege – mit seiner „LiteraTour“. © Arina Soltnzeff Tiere Ein Heim für Tiere Engagement für Tiere in Not: Mit viel Leidenschaft setzt sich Mirko Höhnisch in Madona für das Wohl von Hunden und Katzen ein. © Astro’n’out Musik Māra Upmane-Holšteine: Europäischer Indie-Rock aus Riga Hit-Alben, ausverkaufte Tourneen, Charterfolge und Auszeichnungen: Die Band „Astro’n’out“ spielt in der lettischen Musikszene ganz oben mit – nicht zuletzt dank Frontfrau Māra Upmane-Holšteine. © Goethe-Institut Musik Westbam und der Sound der Freiheit Nicht erst die Scorpions brachten musikalisch den „Wind of Change". In Lettland legte bereits Ende der 1980er Jahre der Techno-DJ Westbam auf - und öffnete damit einen Spalt weit den Eisernen Vorhang. © Kurzemes vārds Fußball Oliver Kahn: Welttorhüter und „Viertel-Lette“ Wer ist der wohl berühmteste lettische Fußballspieler? Die Antwort ist Māris Verpakovskis. Doch beinahe hätte sie auch Oliver Kahn lauten können. © Alexander Welscher Aufklärung Garlieb Merkel: Aufklärer und Befreier der Letten Mit der deutschen Bundeskanzlerin ist er weder verwandt noch verschwägert. Und für viele Letten wegen seines Einflusses auf das nationale Erwachen ohnehin der viel wichtigere Deutsche: Garlieb Merkel. © Steffen Kugler Reformation Petrikirche: Wiege der Reformation im Baltikum Martin Luther ist nicht nur für Deutschland von großer Bedeutung – auch für Lettland waren die Ideen des Kirchenrebellen prägend. Erstmals zu vernehmen war seine Glaubenslehre in der Petrikirche. © Valmiermuižas alus darītava Kulinarik Valmiermuiža: Deutsche Braukunst für den lettischen Gaumen Bierbrauer aus Deutschland haben im Ausland einen guten Ruf – auch in Lettland. Dort setzt die kleine Brauerei Valmiermuiža mit Erfolg auf einen Bierkünstler aus Baden. Bernhard Ludewig © Goethe-Institut Handel Schwarzhäupterhaus: Das erfüllte Vermächtnis Nach dem Zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht, ist das Schwarzhäupterhaus heute wieder das Schmuckstück von Riga. Hinter der schönsten Fassade der Stadt trafen sich einst deutsche Kaufmänner. © Katrin Wolschke Aufklärung Gotthard Friedrich Stender: Aufklärer, Sprachforscher, Erfinder Jedem lettischen Schulkind ist der „Alte Stender” ein Begriff. Das Werk des Universalgelehrten ist vielseitig – und wurde stark durch seine Zeit in Deutschland geprägt. Im Herzen aber blieb er Lette. © Ikšķiles tūrisma informācijas centrs Religion Kirche zu Uexküll: Wirkstätte des „ersten Apostels von Lettland“ Die Kirche zu Uexküll ist wohl die erste und älteste deutsche Spur in Lettland. Dort nahm vor mehr als 800 Jahren die Christianisierung des Baltikums ihren Anfang. Technik und Innovation © MINOX GmbH Fotografie Walter Zapp und seine Minox - Spielzeug für Spione Walter Zapp erfand mit der in Riga produzierten Minox die Kamera von Agenten und Spionen. Doch behagt hat dem deutschbaltischen Tüftler der vom Geheimdienst umwitterte Mythos seiner Erfindung nie. © Andris Biedriņš Eisenbahn Bānītis - Große Fahrt auf schmaler Spur Einer der bekanntesten Zungenbrecher im Lettischen ist „Šaursliežu dzelzceļš“ – Schmalspurbahn. Wer ihn nicht unfallfrei aussprechen kann, darf dennoch mitfahren – in der letzten verkehrenden Kleinbahn Lettlands. © Laima Schokolade Laima - In aller Munde Laima – so heißt die Schicksalsgöttin in der lettischen Mythologie. Und auch die bekannteste und beliebteste Schokoladenmarke des Landes. Deren Ursprünge gehen auf einen deutschen Konditor zurück. © Goethe-Institut Medizin Ernst von Bergmann: Meisterchirurg und Vater der Asepsis In Riga wimmelt es heutzutage nur so von deutschen Medizinstudenten. Ob sie sich Ernst von Bergmann zum Vorbild nehmen? Lernen könnten sie viel von dem deutschbaltischen Arzt. Architektur und Stadtbild © Katrin Wolschke Stadtbild Zentralmarkt: Der Bauch von Riga Er ist der größte Markt im Baltikum. Täglich lädt der Rigaer Zentralmarkt Tausende Besucher zum Schlemmen und Schlendern ein. In seinen Hallen steckt ein Stück deutsche Militärgeschichte. © Katrin Wolschke Stadtbild Ein Park für die Ewigkeit – Der Wöhrmannsche Garten Seit 200 Jahren erfreut er als grüne Lunge die Hauptstädter. Finanziert und entscheidend mitgestaltet wurde der Wöhrmannsche Garten im Herzen Rigas von deutschen Händen. © Arina Soltnzeff Architektur Kukšu muiža: Alte Pracht in neuem Glanz Zahlreiche Herrenhäuser hinterließen die einst in Lettland vorherrschenden Deutschbalten. Jahrzehntelang unbeachtet und dem Verfall überlassen, erfreuen sie sich nun neuer Beliebtheit – auch dank eines deutschen Liebhabers. © Alexander Welscher Architektur Paul Max Bertschy: Architekt und Erbauer von Liepāja Ohne Paul Max Bertschy sähe Liepāja ganz anders aus. Der deutsche Architekt veränderte Ende des 19. Jahrhunderts entscheidend das Stadtbild. Darauf ist die drittgrößte Stadt Lettlands bis heute stolz. Top