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Eine neue Herausforderung für die Elektromusikszene
Modular REEF Festival - eine Vision von nachhaltigen Veranstaltungen

Modular_Reef_Intro
© Modularhn.

Das Modular-REEF Festival auf der Insel Roatan in Honduras, ist ein kleines Festival, welches versucht den Herrausforderungen eines nachhaltigen Festivals nachzukommen.

Das Abenteuer beginnt in dem Moment, in dem wir uns entscheiden, eine Musikveranstaltung zu besuchen. Wir schmieden Pläne, denken an den Ticketkauf, den Transport, welchen Freunden wir Bescheid sagen wollen und alle weiteren Details, damit aus diesem Event eine unvergessliche Erfahrung wird. Die Erinnerungen an die Veranstaltung sollten bis in die Ewigkeit überdauern, ganz  im Gegensatz zu der Verschmutzung und den möglichen Umweltschäden, die eine solche Großveranstaltung nach sich ziehen kann.

Nur die wenigsten Musikbegeisterten denken bei ihrem Besuch der jeweiligen Veranstaltung an Themen wie die ökologische Nachhaltigkeit, den korrekten Gebrauch der vorhandenen Ressourcen oder die dadurch entstehende Umweltverschmutzung, die zum Teil gravierende Folge nach sich zieht.

Glücklicherweise findet mittlerweile ein Umdenken statt. Immer mehr Event-Veranstalter achten darauf, dass die von ihnen organisierten Festivals und Konzerte auf umweltfreundlichen Konzepten basieren.

Und nicht nur die Veranstalter setzen alles daran, um die Situation zu verbessern: auch einige Künstler und das Publikum selbst stärken das Bewusstsein für mögliche Umweltfolgen von Großveranstaltungen. Dies ist von äußerster Wichtigkeit, denn nur durch gemeinsame Anstrengungen können echte Veränderungen bewirkt werden.

Unser Fallbeispiel ist Modular – REEF (Roatan Electronic Experience Festival), ein kleines Musikfestival auf Roatán, einer Insel der Islas de la Bahía in Honduras.

Die Insel Roatán liegt etwa 65 km vor der Atlantikküste von Honduras, im Herzen Zentralamerikas und im westlichen Teil des Karibischen Meeres. Die Islas de la Bahía waren ursprünglich von den Paya bewohnt. Im 16. Jahrhundert wurden die Inseln von den Spaniern eingenommen und im 17. Jahrhundert übernahmen die Engländer die Kontrolle. Im Laufe der Geschichte gehörten die Inseln auch zeitweise zu Frankreich oder den Niederlanden, bis sie schließlich an Honduras angeschlossen wurden.

Die drei Inseln der Islas de la Bahía liegen inmitten des Mesoamerikanischen Riffs – nach dem Great Barrier Reef in Australien das zweitgrößte Korallenriff der Welt –   weshalb Roatán in den vergangenen vierzig Jahren zu einem beliebten Urlaubsziel für Taucher geworden ist. Dank der dort zu bewundernden gigantischen Artenvielfalt und des bald transparenten, warmen und sehr ruhigen Meerwassers bietet Roatán fast ganzjährig ideale Bedingungen fürs Sporttauchen. 

 
  • Modular_Reef_1 © Modularhn.
    Ausschnitt der Insel Roatan
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    Modular Reef Festival
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    Modular Reef Festival
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    Modular Reef Festival
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    Modular Reef Festival
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    Blick auf Teil des Festivalgelände
Modular-REEF ist ein Boutique-Festival, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, einem lokalen Publikum aus Zentralamerika sowie internationalen Besuchern ein hochqualitatives und exklusives Musikerlebnis zu bieten, vor und im Einklang mit einer atemberaubenden Naturkulisse.

Schon bei seiner ersten Durchführung 2015 wurde unter diesem Konzept gearbeitet, in enger Zusammenarbeit mit Organisationen wie Roatán Marine Park, „Go Blue Bay Islands“, ein Projekt von National Geographic, sowie der Bay Islands Conservation Association. Alle Projektpartner haben gemeinsam eine Reihe von Richtlinien erstellt, die vor, während und nach der Veranstaltung eingehalten werden müssen. Dieser Prozess wird überwacht, um eine korrekte Durchführung zu gewährleisten.

Der erste und womöglich wichtigste Punkt ist die Verbannung von Plastik- und Einwegbechern, die weltweit einen entscheidenden Faktor für die negativen Umweltauswirkungen von Festivals darstellen.

Aus diesem Grund werden Getränkebecher aus rostfreiem Stahl und biologisch abbaubare Becher verwendet. Jeder Besucher, der den offiziellen Modular-REEF-Becher ersteht, hat unbegrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Steel_Cup_Modular_Reef © Modularhn. Dies ist nicht nur bei diesem Festival der Fall, sondern bei allen Veranstaltungen, die von Modular organisiert werden. Auf diese Weise wird der Gebrauch von Plastikflaschen und Einwegbecher auf Null reduziert. Für die reduzierte Menge von noch anfallendem Abfall wurde ein System zur Mülltrennung mit Hinblick auf Recycling und Wiederverwertung eingeführt. Bereits während der Veranstaltung achtet das Reinigungspersonal auf die Säuberung des Festivalbereichs, damit wie vorgeschrieben „keinerlei Spuren hinterlassen werden“. 

Das Abwasser aus den sanitären Anlagen wird von einer lokalen Firma aufbereitet und umweltfreundlich abgeleitet. Um das Aufkommen von Privatfahrzeugen zu begrenzen, wird den Besuchern ein Transportsystem mittels Kleinbussen angeboten. Damit werden der Kraftstoffverbrauch und gleichzeitig der CO2-Ausstoß eingeschränkt und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen vermieden

Das gastronomische Angebot basiert auf den Richtlinien des Leitfadens für den verantwortungsbewussten Genuss von Meeresfrüchten auf den Islas de la Bahía. Dieser Leitfaden setzt Schonzeiten fest, benennt die für den Fang und Verzehr erlaubten und verbotenen Arten und ihre jeweilige Mindestlänge, z.B. die vorgeschriebene Schwanzlänge von Hummern. Weiterhin wird darauf geachtet, wie das Gericht serviert wird. Alle Behälter und Utensilien müssen recycelbar oder biologisch abbaubar sein. 

Um die anliegenden Gemeinden zu unterstützen, wird zudem in Zusammenarbeit mit dem Roatán Marine Park, der Bay Island Conservación Asociación und den Tauchschulen in der Umgebung eine Säuberung unter Wasser  durchgeführt.

Freiwillige Taucher sammeln dabei den anorganischen Abfall auf, der sich auf dem Meeresgrund abgesetzt hat, zumeist Plastikmüll.

Im Zusammenhang dieser Kooperation wurde auch eine Umweltschutz-Kampagne ins Leben gerufen. Den Grundschülern der Region wird mittels Vorträgen beigebracht, wie sie einen Beitrag zur Erhaltung der Natur, die sie umgibt, leisten können.

Modular-REEF ist ein kleineres Festival, weshalb sich der Umwelteinfluss der Veranstaltung im Rahmen hält. Es werden höchstens 800 Besucher zugelassen. Bislang war diese Kapazität zu etwa 70 % ausgelastet.

Global gesehen ist der Umweltschutz eine riesige Herausforderung, aber jeder von uns kann etwas dafür tun, dass der derzeitige Kurs geändert wird. Der Klimaschutz ist eine reale Gefahr, ebenso das Aussterben einer ganzen Reihe von Tier- und Pflanzenarten. Da wir wissen, dass diese Gefahren existieren, wäre es unvernünftig, sie einfach zu ignorieren. Deshalb müssen wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, welchen Einfluss wir tagtäglich auf unsere Umwelt ausüben.

Als Besucher eines Festivals können wir Teil des Problems oder Teil der Lösung sein. Wir alle sollten dazu beitragen, die allgemeine Situation zu verbessern.

Die Grundlage dafür sind verantwortungvolle Entscheidungen zugunsten des Wohlergehens und der Gesundheit aller Menschen, Tier- und Pflanzenarten, mit denen wir uns diesen wunderbaren Planeten teilen. 

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