DRIN - Inklusion in der Kinderliteratur

Das Projekt „DRIN“ © EL BOUM

DIVERSITÄT, REPRÄSENTATION, INKLUSION, NORMKRITIK

Welche Kinderbücher fallen Ihnen auf Anhieb ein? Und wer vollbringt in ihnen die Heldentaten?
Im deutschen Sprachraum erfreuen sich die skandinavischen Helden von Astrid Lindgren großer Beliebtheit. Aber wie zeitgemäß ist Kinderliteratur in unserer heutigen Welt in Bezug auf Diversität und Inklusion?

DRIN - VISIONEN FÜR KINDERBÜCHER

Kinderbücher prägen das Weltbild, mit dem wir aufwachsen. Für Kinder ist es wichtig, sich in Geschichten, Illustrationen und Erzählweisen wiederfinden zu können und gleichzeitig die Vielfalt an Lebensrealitäten, die sie umgeben, kennen zu lernen. Spiegelt die aktuelle Kinderliteratur in Deutschland, Finnland und anderen (nord)europäischen Ländern unsere immer diverseren Gesellschaften wider, oder macht sie einen wachsenden Teil ihrer jungen Bevölkerung unsichtbar?
Wie lassen sich alternative, unterrepräsentierte Narrative von Stimmen und Bildern einführen? Welche guten Beispiele können wir teilen? Und was können die verschiedenen Akteur*innen in diesem Bereich - Autor*innen, Illustrator*innen, Verlage, Bibliotheken und Leser*innen - voneinander lernen?

Das Goethe-Institut Finnland geht diesen Fragen nach und hat Ende 2018 ein Projekt eingeleitet, das sich mit der Repräsentation von Kindern in Bilderbüchern auseinandersetzt, die in Nordeuropa und Deutschland produziert werden. Nach einem Seminar in Turku zur Frage, wie Kinderliteratur, die in Kindertagesstätten und Schulen in Finnland gelesen wird, repräsentativer für die Bevölkerung des Landes gestaltet werden könnte, wurde das Projekt Ende 2019 weiter ausgearbeitet. Am Projekt sind beteiligt: El Boum, Chantal-Fleur Sandjon und Warda Ahmed.  

Neben der Vernetzung von Akteur*innen und dem Wissensaustausch ist auch die Buchproduktion ein Ziel des Projekts. Zudem sollen Best Practice-Beispiele aus aller Welt zusammengebracht werden, um ein Archiv zu erstellen, das Anregungen für Übersetzungen geben soll sowie für die vermehrte Erstellung von Büchern, die die Vielfalt unserer Gesellschaften widerspiegeln.

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