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The Right To Be Cold*

Der Fokus des grenzüberschreitenden interdisziplinären Projekts „The Right To Be Cold“ liegt auf der sogenannten arktischen und borealen Region. Das Einbeziehen von Fragen zu Indigenem Wissen, Ökologie, Klimagerechtigkeit und Kultur ist dabei von zentraler Bedeutung für die Initiative. Ihr Hauptformat ist eine zirkumpolare Residenzkette sowie ein digitaler Austausch im Jahr 2021. Übergeordnetes Thema ist der Klimawandel, der die nördlichen Lebensbedingungen grundlegend herausfordert und verändert.
 

TRTBC© Goethe Institut Finnland

The Right To Be Cold¹ – Zirkumpolare Perspektiven

Das Programm „The Right To Be Cold” wurde unter Beratung von Tero Mustonen (Snowchange) und Elin Már Øyen Vister (Røst AiR) entwickelt. Das Goethe-Institut möchte auch allen derzeit am Projekt Beteiligten seine Anerkennung aussprechen: Aka Niviâna, Assinajaq, Avataq Cultural Institute, Dáiddadállu, Giovanna Esposito Yussif, Malakta, Patricia Rodas, Sámi Dáiddaguovddáš, Stina Aikio, Sunna Nousuniemi, Nationales Kunstmuseum der Republik Sakha.
 

Gletscher schmelzen, „ewiges“ Eis verschwindet – im eigentlich kalten Norden wird es immer wärmer. Der Klimawandel erschwert die nördlichen Lebensbedingungen drastisch. Das internationale und interdisziplinäre Projekt „The Right to Be Cold“ fokussiert sich auf die sogenannte arktische und boreale Region. Insbesondere wird sich dabei Fragen zu Indigenem Wissen, Ökologie, Klimagerechtigkeit und Kultur angenähert und den Herausforderungen, vor denen die Menschen in den vom Klimawandel betroffenen Regionen stehen.  

Das Hauptformat ist eine zirkumpolare Residenzkette sowie ein digitaler Austausch. Bestehende und neue Residenzprogramme in Nunavik, Finnland, Yakutien, Norwegen und Sápmi bilden ein Netzwerk für Künstler*innen und Forscher*innen im Rahmen dieses Projekts.

Folgende Residenz-Programme nehmen am Netzwerk teil:

 ¹ Der Titel des Projekts stammt aus dem langen Kampf der Inuit um ihre Rechte im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Das gleichnamige Buch von Sheila Watt-Cloutier (2015, Allen Lane Publication), zeugt von ihrer Pionierarbeit bei der Verknüpfung des Klimawandels mit den Menschenrechten mit der Inuit-Petition, die sie und 62 andere Inuit aus Kanada und Alaska bei der Amerikanischen Kommission für Menschenrechte 2005 in Washington DC eingereicht haben. Inuit-Repräsentanten und Klimawandel-Aktivisten verwenden diesen Ausdruck für ihren Kampf in der Hoffnung, dass die politische Führung erkennt, wie stark ihre Gemeinschaften vom Klimawandel betroffen sind. Auch wenn die Kommission die Inuit-Petition nicht annahm, gab es eine historische Anhörung zu den rechtlichen Auswirkungen und Zusammenhängen zwischen Klimawandel und Menschenrechten. Okalik Eegeesiak, die ehemalige Vorsitzende des Inuit Circumpolar Council (ICC), verwendete diesen Ausdruck in ihrer Rede bei der UN-Klimakonferenz COP 21 am 3. Dezember 2015 in Paris: „Der Klimawandel ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern ein Menschenrechtsproblem, und das Abschmelzen der Arktis wirkt sich auf alle Aspekte des Lebens der Inuit aus. Daher muss der endgültige Text die Rechte der indigenen Völker wirksam machen und in Artikel 2.2 beibehalten. Wir haben das Recht kalt zu sein“, argumentierte Eegeesiak.

Das Goethe-Institut

Das Goethe-Institut ist das Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland mit globaler Reichweite. Eine seiner Hauptaufgaben ist die Unterstützung und Förderung des internationalen Kulturaustauschs, da Begegnung und Dialog für freie und diskursive Gesellschaften von fundamentaler Bedeutung sind. Unsere Projekte bringen künstlerische, wissenschaftliche, soziale und alltägliche Praktiken und Gedanken zusammen, die die Vielfalt der Kulturen in unseren Gesellschaften widerspiegeln. Wir versuchen, impliziertes Wissen sichtbar zu machen, hegemoniale Narrative in Frage zu stellen und andere mögliche Perspektiven bei der Gestaltung und Kommunikation unseres Programms zu berücksichtigen. Wir legen größten Wert auf Zusammenarbeit und gemeinsame Arbeit in unserem Team und mit engagierten Partnern.

Die Klimakrise bedroht alle Gesellschaften, insbesondere diejenigen, die im zirkumpolaren Norden leben. Während indigene Kenntnisse in internationalen Diskursen zunehmend anerkannt werden, werden sie insbesondere als Antwort auf die Herausforderung des Klimawandels betrachtet. Das Programm „The Right To Be Cold“ erkennt den Zusammenhang und die Wechselbeziehung zwischen der Dringlichkeit der Klimakrise und der Relevanz der indigenen Rechte und der Selbstbestimmung an. Das Projekt ist ein Ausgangspunkt für den Wissensaustausch und die Verbindung von Diskursen im Norden mit denen im Süden.

Die Residenzkette ist thematisch ein Teil des Dossiers The Right To Be Cold, mit einer wachsenden Anzahl von Texten von Menschen aus dem zirkumpolaren Norden unter dem Motto "Klimagerechtigkeit für die Arktis". Dieses ist wiederum eingebettet in das Online-Magazin Ecologues - Wie wir das Zeitalter des Menschen überleben, mit Beiträgen von Expert*innen aus der ganzen Welt.
 

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