Umwege | Nationalpark Rügen
Auf den Spuren Störtebekers

Wilde Natur, faszinierende Ausblicke: Deutschlands kleinster Nationalpark auf der Insel Rügen.
Wilde Natur, faszinierende Ausblicke: Deutschlands kleinster Nationalpark auf der Insel Rügen. | Foto (Detail): © Adobe

Wilde Natur, faszinierende Ausblicke: Deutschlands kleinster Nationalpark auf der Ostseeinsel Rügen bietet tolle Motive nicht nur für Instagram. Und mit etwas Glück kann man hier auch noch Piratenschätze heben.
 

Von Jan Zipperer

Diese Willkommenskulisse ist schon einmalig: Eine leuchtend weiße Wand aus Kreidefelsen präsentiert sich allen Besucher*innen, die sich aus Richtung Norden der Insel Rügen nähern. Über 15 Kilometer zieht sich das Millionen Jahre alte Gestein an der Küste entlang, es wirkt wie eine natürliche Schutzmauer. Während im 14. Jahrhundert der einst gefürchtete und heute sagenumwobene Pirat Klaus Störtebeker die Höhlen und Schluchten der Kreidefelsen als Unterschlupf genutzt haben soll, zieht die Insel mit ihrer einzigartigen Naturlandschaft heute vor allem Tourist*innen an.

Rügens Felsen sind magisch – und sie sind ein Symbol für Vergänglichkeit. Denn immer wieder bröckeln Gesteinsstücke von den Wänden ab. So verlor die Insel im Jahr 2005 ihre bis dahin bekannteste Kreidefelsformation, die Wissower Klinken. Durch Erosion, innere Spannungen, Feuchtigkeit und Frost rutschten über Nacht rund 50.000 Kubikmeter Kreide ins Meer – und Rügen war um eine seiner schönsten Attraktionen ärmer.

Die höchste Felsformation des Küstenabschnitts, der sogenannte Königsstuhl, ist deshalb aber auch um eine Attraktion reicher geworden: Eine direkt über dem Felsen schwebende, hängende Besucherplattform namens „Skywalk“ bietet atemberaubende – und vor allem jetzt auch sichere – Ausblicke auf die Ostsee. Die vorherige Aussichtsplattform war direkt auf dem Felsen untergebracht gewesen.

Fast noch schöner, als auf dem „Skywalk“ zu stehen, ist ein Spaziergang auf dem Hochuferweg: Er führt mitten durch einen Buchenwald, der zum UNESCO-Naturerbe zählt. Vom Weg aus kann man immer wieder neu und anders auf Kreidefelsen und Ostseeküste blicken. Und ganz nebenbei kommen Spaziergänger*innen auch an der sogenannten Piratenschlucht vorbei: Hier soll der Pirat Störtebeker gleich mehrere Schätze versteckt haben. Bis heute hat sie angeblich noch niemand gefunden.

UMWEGE

Was bedeutet Görliwood, warum findet man in Bayern ein Stück Karibik und wo könnt Ihr vor Schaufelradbaggern tanzen?  In unserer Serie nehmen wir Euch jeden Monat mit an einen Ort in Deutschland, den Ihr vielleicht noch nicht kennt, aber unbedingt kennenlernen solltet. Wir zeigen Euch Orte, die von der üblichen Touristenroute abweichen. Seid Ihr bereit für einen kleinen Umweg?

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