Der Unterschied zwischen Wetter und Klima
Und wo bleibt der Sommer?

Auf dem Bild sieht man aus der Vogelperspektive ein türkisblaues Meer, einen Surfer und eine ankommende schäumende Welle.
Foto von Jeremy Bishop auf Unsplash

Müsste es durch den Klimawandel nicht eigentlich wärmer werden? Hier erfahrt ihr, was Wetter von Klima unterscheidet und warum es wegen des Klimawandels so viel regnet.

Der Regen prasselt an die Fensterscheibe, im Wasserkocher kocht die fünfte Tasse Tee und Spaziergänge ohne Regenschirm sind undenkbar. Was sich nach kuscheligen Herbsttagen anhört, lässt sich in so mancher Woche eines deutschen Sommers erleben.

Wenn es in den Medien dann vom „heißesten Monat seit Aufzeichnungsbeginn“ gesprochen wird, klingt das erst einmal falsch. Und man fragt sich vielleicht: Wo bleibt er denn – dieser Klimawandel? Also:

Wo genau bleibt der Klimawandel?

Worte wie „Klimawandel“, „Klimaerwärmung“ oder „Klimaerhitzung“ lassen Bilder von warmem Wetter und Hitze im Kopf entstehen. Das ist richtig, denn durch den Klimawandel werden Hitze und Dürre wahrscheinlicher.
Gleichzeitig kann es durch wärmere Temperaturen aber auch mehr regnen. Warme Luft kann nämlich mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte, dadurch gibt es häufigeren und stärkeren Regen. Im Winter kann das sogar zu extremen Schneemassen führen. Denn auch wenn es durch den Klimawandel die Winter immer wärmer werden, kann es an Tagen unter 0 Grad Celsius schneien.

Extremer Schneefall, starker Regen und Hitze werden oft als Extremwetter bezeichnet. Durch den Klimawandel steigt also nicht nur die durchschnittliche Temperatur, sondern auch Extremwetter nehmen zu. Dennoch ist nicht jedes Extremwetter durch den Klimawandel verursacht. Wissenschaftler*innen müssen komplexe Modelle berechnen, um herauszufinden, wie genau der Klimawandel und einzelne Extremwetter zusammenhängen.

Das bringt uns zur nächsten Frage:

Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima?

Insgesamt kommen viele Studien zum selben Ergebnis: Der menschengemachte Klimawandel macht Extremwetter wahrscheinlicher. Wetter und Klima ist aber nicht das Gleiche.

Mit Klima ist der durchschnittliche Zustand der Atmosphäre (Temperatur, Regenmenge und anderes) eines längeren Zeitraumes (ab circa 30 Jahren) in einem bestimmten Gebiet gemeint. Der Klimawandel beschreibt also die Veränderung der durchschnittlichen Temperatur über einen langen Zeitraum. Wenn wir von Wetter sprechen, sind aber sehr kurze Zeiträume gemeint.

Dennoch hängen Wetter und Klima zusammen. Der menschengemachte Klimawandel bewirkt zum Beispiel insgesamt mehr heiße Tage. Trotzdem bedeutet ein kalter Sommer nicht, dass es den Klimawandel nicht gibt.

Vergleichen kann man das zum Beispiel mit elf schlecht spielenden Fußballspielern einer Mannschaft. Obwohl ein Spieler ein tolles Tor schießt, kann die Mannschaft das Fußballspiel trotzdem verlieren und insgesamt schlecht spielen.

So wie es beim Wetter nicht sicher ist, dass es immer heiß ist, ist es auch bei der Fußballmannschaft nicht sicher, dass jeder einzelne Torschuss schlecht ist. Wenn man sich aber mehrere Jahre anschaut, ist es durch die Klimaerhitzung wahrscheinlich, dass es insgesamt heißer wird – so wie es bei der schlecht spielenden Fußballmannschaft wahrscheinlich ist, dass sie nicht so oft gewinnen wird.

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