Christoph Schlingensief vol.2

Während der ersten Schlingensief-Filmreihe in Polen 2012 war sein filmisches Schaffen zu sehen. Während der  Aufführungen in 2016 in Warschau und Gdańsk wurden seine Theater- und Fernsehwerke präsentiert, die sich den Themen Politik und Ausgrenzung widmen: Arbeitslose, Arme, Flüchtlinge und Behinderte.

Schlingensief wies auf schwierige, nicht aufgearbeitete, durchaus unbequeme Themen hin und brach dabei jede Konvention, um zum Kern der Sache zu kommen. Er trieb ein intellektuelles, brillantes und vielschichtiges Spiel mit dem Zuschauer, das von absurdem Humor mit zahllosen Anspielungen und Assoziationen gefärbt war. Er sagte oft, dass er genau wie sein Vater, der Pharmazeut war, den Zuschauern eine kleine Dosis Gift verabreicht, um bei ihnen die Krankheiten unseres Zeitalters für immer zu heilen.

Christoph Schliengensief vol.2 © CSW Łaźnia, GI | Projekt Julia Porańska

Porträt des Künstlers

U3000 © Filmgalerie 451

Christoph Schlingensief – ein vielseitiger deutscher Künstler: Film-, Opern-, Theater- und Rundfunkregisseur, Talkshow-Moderator, Performer; ein Totalkünstler, skrupelloser Provokateur, dessen Stimme im Diskurs über die kulturelle und politische Situation Deutschlands hörbar und bedeutend war. Schlingensief begann seine künstlerische Laufbahn als Regisseur von Experimentalfilmen. Bekannt wurde er durch die Filme „Deutschland-Trilogie‟: „100 Jahre Adolf Hitler‟, „Das deutsche Kettensägenmassaker‟ und „Terror 2000‟. Weitere wichtige Werke Schlingensiefs waren: das Projekt „Ausländer raus! Schlingensiefs Container‟ und die Inszenierung von „Parsifal‟ auf dem Festival in Bayreuth. Der Künstler gestaltete auch eine der wichtigsten deutschen Bühnen mit, die Volksbühne Berlin, mit der er bis zu seinem Tod im Jahr 2010 verbunden war. 2008 wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert. Seinen Kampf gegen die Krankheit und den Tod machte er in seinem Tagebuch „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!‟ öffentlich. Auf der Biennale in Venedig 2011 erhielt er posthum den Goldenen Löwen für den Deutschen Pavillon.
 

Filme und Beschreibungen

Begleitprogramm

An den Vorführungen haben teilgenommen: Produzent und Freund Frieder Schlaich (Filmgalerie 451 Berlin), Dramaturg Carl Hegemann (Volksbühne), sowie die Theaterwissenschaftlerinnen Dr. Joanna Puzyna-Chojka (Universität Danzig) und Dr. Anna R. Burzyńska (Jagiellonen-Universität).

Weitere Gäste: Henning Naas (Volksbühne Berlin), Dr. Monika Wąsik (Universität Łódź), Dr. Iwona Kurz (Universität Warschau), Dr. Christiane Fröhlich (Universität Hamburg, Universität Sabanci), Aleksandra Chrzanowska (Stowarzyszenie Interwencji Prawnej), Maciej Nowicki (Helsińska Fundacja Praw Człowieka)

Impressum

Veranstalter:
Goethe-Institut Warschau
Stadt Danzig
Nowy Teatr
Centrum Sztuki Współczesnej Łaźnia
 
Partner:
Konsulat Generalny Republiki Federalnej Niemiec w Gdańsku
Filmegalerie 451

Dies war ein Projekt im Rahmen des deutsch-polnischen Jubiläumsjahres 2016 WIR FEIERN! organisiert vom Goethe-Institut und der Deutschen Botschaft Warschau anlässlich des 25. Jahrestags der Unterzeichnung des Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit.