Franz Kafkas Zauber ist auch einhundert Jahre nach seinem Tod ungebrochen. Doch warum empfinden wir Kafka noch immer als so modern und gegenwärtig? Weil Kafka die wunderschönsten Briefe geschrieben hat? Weil wir Drama-Queens lieben? Vielleicht einfach, weil wir uns fühlen, als wäre die Welt selten kafkaesker gewesen. Und somit scheinen viele seiner Texte gerade heute thematisch am Puls der Zeit zu liegen. Werke wie „Der Prozess“ oder „Die Verwandlung“ zeigen schnörkellos die Opferperspektive willkürlicher Machtdemonstration bzw. einer leistungsorientierten Gesellschaft. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki schrieb in seinem Buch „Mein Kafka“: „Kafka wollte nur über sich selbst erzählen. Aber indem er es tat, machte er die Angst des Zeitalters bewusst.“ Und auch heute leben wir in einer Zeit geprägt von Ungewissheit und Unsicherheit. Kafkas Werke schaffen es mit ihrer oft grotesken Art Menschen zu begeistern und paradoxerweise schwere Themen mit einer gewissen Distanz zu begreifen.
Dieses Kafka-Projekt taucht ein in seine Welt, sein Leben und seine Arbeit. Komm mit auf diese Reise, entdecke, was Du mit Kafka gemeinsam hast und lasse Dich von neuem begeistern!
Das Goethe-Institut in Prag entwickelt gemeinsam mit dem Indie Game Studio Charles Games ein Videospiel, das Kafka’s literarische Welt im virtuellen Raum zum Leben erweckt.