Die Zukunftsfähigkeit des Journalismus

28.06., 19:00

MediaCon - Die Zukunftsfähigkeit des Journalismus Design: © Rafael Medeiros

28.06. | 19:00 | Auditorium
Simultanübersetzung PT/EN und portugiesische Gebärdensprache

Portugal ist eine Wüste, wenn es um die Finanzierung von Medienorganisationen ohne Erwerbszweck geht. Es gibt immer weniger Zuschüsse für journalistische Recherchen, und wenn es um strukturelle Unterstützung geht, ist die Situation nicht anders. Wie wird Journalismus in Portugal finanziert? Welche Lösungen gibt es? Ist der Vorschlag, den Medienorganisationen den Status der öffentlichen Gemeinnützigkeit zu verleihen, ein erwägenswerter Weg?

In diesem Gespräch werden Brigitte Alfter (Arena for Journalism in Europe), Miguel Crespo (Cenjor), Patrícia Caneira (NOVA FCSH) und Peter Matjašič (Investigate Europe) über einen Teil des Panoramas dieser Art von nationaler und internationaler Finanzierung sprechen, wie sie angewendet werden könnte und wie man sie als Teil der Lösung für die Krise des Journalismus betrachten kann. Moderation von Ana Patrícia Silva (Projeto Inocência).
 

Teilnehmer*innen

Brigitte Alfter ist eine deutsch-dänische Journalistin, Gründerin und Direktorin von Arena for Journalism in Europe und Dozentin an der Universität Göteborg. Nach ihrer journalistischen Tätigkeit auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene erkannte sie den Bedarf an grenzüberschreitenden Strukturen für die Zusammenarbeit im Journalismus. Parallel zu ihrer eigenen journalistischen Praxis erarbeitet sie seit 2003 Infrastrukturen und europäische Förderungen für den grenzüberschreitenden Journalismus. Gegenwärtig kombiniert sie die journalistische Praxis, einschließlich redaktioneller Beratung und Anleitung, geschäftliche Aktivitäten, Lehre und Forschung

Miguel Crespo ist Journalist und Spezialist für digitale Kommunikation. Er ist Direktor von Cenjor - Centro de formação de jornalistas und Doktorand in Kommunikationswissenschaften und Master in Kommunikation, Kultur und Informationstechnologien am ISCTE-IUL. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei CIES-IUL und Obercom und war von 2013 bis 2018 Koordinator des ISCTE-IUL/Media Capital Postgraduiertenprogramms in Journalismus und des Masterstudiengangs in New Media Management. Er unterrichtet am ISCTE-IUL und im Rahmen der Posgraduation in Digitalem Marketing des IPAM und ist seit 2001 als Ausbilder tätig. Er arbeitete als Journalist für mehrere nationale Tageszeitungen und war Direktor, Redaktionsleiter und Herausgeber verschiedener Magazine und Online-Projekte. Für seine Online- und Multimedia-Projekte hat er mehrere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.

Patrícia Caneira ist Doktorandin und Forschungsstipendiatin der Stiftung für Wissenschaft und Technologie in den Kommunikationswissenschaften, Medienwissenschaft und Journalismus, an der Fakultät für Sozial- und Geisteswissenschaften der NOVA Universität Lissabon (NOVA FCSH) mit einer Dissertation über innovative Strategien und Geschäftsmodelle für unabhängige Digital Natives. An der NOVA FCSH ist sie Mitglied des NOVA Communication Institute - ICNOVA und Obi.Media - Observatory for Media Innovation. Zudem war sie Kommunikationsmanagerin für das Projekt Data & Us - Cycle of Lectures on Data, eine von IADE und ICNOVA organisierte Initiative

Peter Matjašič studierte Internationale Beziehungen an der Universität von Ljubljana (1998-2004) und widmet seitdem den Großteil seiner Zeit  dem zivilgesellschaftlichen Engagement und Aktivismus. Er war 12 Jahre lang im Bereich der Jugendarbeit tätig, angefangen bei den Jungen Europäischen Föderalisten (Generalsekretär der JEF-Europa, 2008-2010) und zuletzt als Präsident des Europäischen Jugendforums (2011-2014), wo er sich für die Rechte junger Menschen und ihrer Organisationen einsetzte. Von 2013 bis 2021 arbeitete Peter bei der Open Society Initiative for Europe, wo er  Arbeit zu Freiheitsrechten, Whistleblowing und dem Recht auf Protest leitete, die alle Fragen des zivilen Raums in Westeuropa thematisieren. Derzeit ist er ehrenamtliches Vorstandsmitglied von Citizens for Europe und My Balkans.

Die freie Journalistin widmet sich der Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen in Portugal, sozialen Anliegen, Gerechtigkeit und Feminismus. Sie war Stipendiatin des Pulitzer Center, einer amerikanischen Organisation, die die Serie Paredes frágeis em lugares de dor unterstützte. Die Serie entstand in Zusammenarbeit mit der Zeitung Público und handelt von sexueller Gewalt in Krankenhäusern und Arztpraxen. Ihre Arbeiten wurden in Zeitungen und Zeitschriften wie Setenta e Quatro, Observador, Gerador und Público veröffentlicht. Außerdem engagiert sie sich für das Projecto Inocência, einer investigativen Journalismusinitiative, die Journalist*innen, Akademiker*innen und Jurist*innen bei der Überprüfung von Gerichtsurteilen zusammenbringt. Derzeit absolviert sie einen Master in Frauenstudien an der Fakultät für Sozial- und Geisteswissenschaften in Lissabon. Für ihre journalistische Recherche über sexuelle Gewalt in Krankenhäusern und Arztpraxen wurde sie für den European Press Prize 2024 in der Kategorie Investigative Reporting Award nominiert.

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