Hier finden Sie die Übersicht der Jury-Mitglieder in Portugal und Deutschland der vierten Ausgabe des Journalismus-Preises.
Portugal
António Perez Metelo besuchte die Deutsche Schule Lissabon und studierte Wirtschaftswissenschaften an der Lissabonner Hochschule für Wirtschafts- und Finanzwissenschaften ISCEF (heute ISEG). Zwischen 1978 und 2015 war er als Journalist und Wirtschaftskommentator für die TV-Sender RTP, SIC und TVI, die Hörfunksender RDP, Radiogest und TSF sowie für die Zeitungen Expresso, Jornal de Noticias und Diário de Notícias tätig. Darüber hinaus war er von 1990 bis 1992 Pressesprecher des Stadtrats von Lissabon, von 2000 bis 2002 Kooperationsberater der portugiesischen Mission in Dili/Osttimor und 2019 Berater des Wirtschaftsministers Pedro Siza Vieira. Seit 2013 ist er Vorsitzender der NGO Helpo. Perez Metelo wurde 2006 vom Präsidenten der Republik Jorge Sampaio das Komturkreuz des Nationalen Ordens Infante D. Henrique für seine Verdienste verliehen.
Fátima Lopes Cardoso ist Koordinatorin des Studiengangs Journalismus an der Escola Superior de Comunicação Social de Lisboa. Seit 2006 unterrichtet sie mehrere Fächer im Bereich des schriftlichen Journalismus und der visuellen Sprachen, eine Tätigkeit, die sie mit ihrer beruflichen Arbeit als Journalistin in verschiedenen Pressekanälen verbindet und 1997 bei der Zeitung A Capital begann. Sie hat an der Fakultät für Sozial- und Humanwissenschaften der Universidade Nova de Lisboa in Kommunikationswissenschaften promoviert, ist Forscherin am Instituto de Comunicação der Universidade Nova und Autorin mehrerer Bücher, Buchkapitel und wissenschaftlicher Artikel im Bereich Medienwissenschaft und Journalismus..
Luísa Meireles studierte Jura an der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Lissabon und schloss einen Postgraduiertenkurs in Europastudien des gleichnamigen Instituts der Portugiesischen Katholischen Universität an. Darüber hinaus hat sie einen Studiengang in Rechnungsprüfung am Institut für Nationale Verteidigung absolviert. Seit 1989, als sie in die Redaktion von Expresso eintrat, ist sie als Journalistin tätig. Bei dieser Wochenzeitung war sie von 2000 bis 2006 internationale Redakteurin und von 2006 bis 2018 leitende Redakteurin im Politikressort. Sie berichtete als Sonderkorrespondentin über den Zerfall der Sowjetunion und den Regimewechsel in ganz Mittel- und Osteuropa, einschließlich der Balkankriege, und spezialisierte sich so auf die Bereiche Verteidigung und Sicherheit sowie europäische Angelegenheiten. Seit Oktober 2018 ist sie Direktorin für Information bei der Nachrichtenagentur Lusa und setzt sich intensiv mit Bekämpfung von Fake-News auseinander.
Mafalda Anjos besuchte die Deutsche Schule in Lissabon, an der sie mit dem Cristina-Louro-Morgenstern-Preis für die beste portugiesische Schülerin im Fach Deutsch ausgezeichnet wurde. Im Anschluss daran absolvierte sie ein Jurastudium an der Universität Lissabon. Sie wechselte dann in den Journalismus und absolvierte den Intensivkurs Newsplex am Ifra Centre for Advanced News Operations, University of South Carolina/USA sowie die Weiterbildung Improvement in Press des Fortbildungszentrums für Journalisten Cenjor. Sieben Jahre lang war sie Redakteurin der Magazinbeilage des Expresso, nachdem sie zuvor für andere Medien gearbeitet hatte, darunter für die Zeitschriften Exame und Focus sowie für Semanário Económico. Seit 2016 ist sie Chefredakteurin der Zeitschrift VISÃO und PRIMA und seit 2018 auch Publisher von Trust in News, einem Zusammenschluss 15 portugiesischer Printmedien.
Pedro Coelho wurde 1966 in Montemor-o-Novo geboren. Er ist Assistenzprofessor an der Fakultät für Sozial- und Geisteswissenschaften der Universidade Nova de Lisboa (UNL) und leitender investigativer Reporter für SIC. Er promovierte in Medienwissenschaften und Journalismus an der UNL und ist Forscher am dortigen Institut für Kommunikationswissenschaften. Er ist Autor mehrerer großer investigativer Reportagen, von denen einige mit Preisen ausgezeichnet wurden, sowie mehrerer wissenschaftlicher Artikel, die in nationalen und internationalen Fachzeitschriften über investigativen Journalismus, akademische Ausbildung im Journalismus, Berichterstattung und Nachbarschaftsjournalismus veröffentlicht wurden. Er erhielt zwei Stipendien für investigativen Journalismus von der Calouste-Gulbenkian-Stiftung, die die Bildung von zwei Konsortien für investigativen Journalismus ermöglichten, die sich aus Journalisten, Student*innen und Journalismusprofessor*innen zusammensetzten. Er war Präsident des 5. Journalistenkongresses, der im Januar 2024 stattfand.
Deutschland
Christoph von Marschall ist Diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion des Tagesspiegels, Vizevorsitzender des Berliner Presse Club und Autor mehrerer Bücher. Zu seinen Schwerpunktthemen gehören die internationale Politik, Machtverschiebungen zwischen den Großmächten, die Europäische Union, die USA und die Beziehungen zu China und Russland. Nach dem Studium der Osteuropäischen Geschichte berichtete er über die Wende in Ungarn, Polen, Rumänien und Bulgarien, zunächst für die Süddeutsche Zeitung. 1991 wechselte er zum Tagesspiegel, wo er viele Jahre die Meinungsseite leitete. Von 2005 bis 2013 und 2016 bis 2018 war er USA-Korrespondent.
Elena Witzeck ist Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie hat in Lissabon gelebt und gearbeitet und wurde 2020 für eine Reportage über die lusophone Literaturszene mit dem Deutsch-Portugiesischen Journalismuspreis ausgezeichnet. Sie liebt Fernando Pessoa, Dulce Maria Cardoso, den morgendlichen Tumult in den Cafés der Hauptstadt und das Gefühl der Entgrenzung am Cabo de São Vicente.
Philipp Maußhardt arbeitete viele Jahre als Reporter und Chefreporter für verschiedene Tageszeitungen und Magazine sowie seit 2005 als Mitbegründer der Reportageschule, die er bis heute zusammen mit Ariel Hauptmeier leitet. Nach seinem Politik- und Geografiestudium volontierte er beim Schwäbischen Tagblatt und leitete anschließend die Lokalredaktion des Kölner-Stadtanzeigers. Später schrieb er als freier Reporter u.a. für die ZEIT und die taz, es folgten Jahre als Chefreporter der München Abendzeitung und bei BUNTE. Als Mitglied der Reportage-Agentur Zeitenspiegel reiste er viel durch Afrika und die Balkan-Länder. Er erhielt mehrere Journalistenpreise, darunter den Theodor-Wolff-Preis
Norbert Thomma lebt als Autor in Berlin. Er studierte in Heidelberg und an der Freien Universität Berlin Wirtschaftswissenschaften, Politik und Pädagogik. Ehe er zum Journalismus fand, verdiente er sein Brot als Erzieher, Taxifahrer, Lehrer und Koch. Später wurde er Sport- und Chefredakteur der tageszeitung, Textchef beim Magazin der Süddeutschen Zeitung und Leiter für den Tagesspiegel, wo er zudem für die Ausbildung der Volontäre zuständig war. Mehr als zehn Jahre lang war er Mitglied der Vorjury des renommierten Henri-Nannen-Preises für die Textsparten Reportage und Dokumentation. Regelmäßig unterrichtet er in der Reutlinger Reportageschule.
Sabine Kieselbach ist Literaturkorrespondentin und Kulturredakteurin bei der Deutschen Welle und lebt in Berlin. Nach dem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften, Politikwissenschaften und Kunstgeschichte arbeitete sie zunächst für diverse Zeitungen und Radiosender, bis sie zur DW kam. Ihre Leidenschaft gilt der Literatur und kulturpolitischen Debatten, dafür hat sie in vielen Ländern der Welt gedreht. Für ihre Arbeit wurde sie beim WorldFest Houston und dem WorldMedia Festival ausgezeichnet, 2020 war sie mit einem Porträt des US-amerikanischen Schriftstellers Richard Ford für den Fernsehwettbewerb LiteraVision nominiert.