#HalloLehrer
Marc

Marc Weber Paulino Foto (Ausschnitt): Lillian Barbosa © Goethe-Institut Portugal

Wer sich in der Gruppe wohl fühlt und den gemeinsamen Austausch schätzt, ist in unseren Semesterkursen sicher gut aufgehoben.

Könnten Sie sich kurz vorstellen?

Mein Name ist Marc Weber Paulino, ich komme aus Hannover und lebe seit 1999 in Portugal. Das Lebensgefühl und die Natur hier schätze ich sehr. In meiner Freizeit gehe ich gern spazieren, joggen oder schwimmen und höre so oft wie möglich Musik. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die ich hier kenne, mag ich den Winter in Portugal sehr. Die Natur ist dann immer noch so schön grün und die milden Temperaturen (im Vergleich zu Deutschland) fühlen sich (wenigstens außerhalb der eigenen Wohnung) sehr angenehm an. 

Warum haben Sie sich entscheiden, Lehrer des Goethe-Instituts zu werden?

Mein beruflicher Weg hat mich erst über einige Umwege als Lehrkraft zum Goethe-Institut in Lissabon geführt. Es macht mir viel Spaß, im DaF-Bereich zu arbeiten, man lernt immer etwas Neues dazu und durch den Austausch mit den Kursteilnehmer*innen wird es auch nie langweilig. Am Goethe-Institut hat mich gereizt, dass es hier außerhalb des Unterrichts noch viele andere Möglichkeiten gibt, die deutsche Kultur mit der portugiesischen zu vernetzen. Daher engagiere ich mich auch schon seit vielen Jahren in der Bildungskooperation Deutsch, um Lehrkräften, Student*innen und Schüler*innen einen angenehmen und positiven Kontakt mit der deutschen Sprache nahezubringen und zu ermöglichen. Besonders in den Bereichen Musik und Theater sind so spannende Projekte entstanden, die allen sicher in guter Erinnerung bleiben werden.
 

  • Marc Weber Paulino Foto (Ausschnitt): Lillian Barbosa © Goethe-Institut Portugal

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Was gefällt Ihnen am besten an den Semesterkursen des Goethe-Instituts?

Die Semesterkurse bilden immer noch das Grundgerüst des Sprachenlernens bei uns. Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, wie Teilnehmer*innen, die sich zu Beginn des Kurses noch nicht kennen, über das gemeinsame Lernen zusammenfinden und sich über die positive Lernatmosphäre gegenseitig zum Lernen bringen. Der Vorteil der Semesterkurse ist einfach der persönliche Kontakt untereinander, der dazu führt, dass die Teilnehmer*innen sich wohl fühlen und sich auf direkte Weise einbringen können. Oft lernt man auf diese Art auch indirekt sehr viel, weil man den anderen zuhört und sich über Fragen austauscht, was bei der Arbeit an Online-Materialien nicht so sehr der Fall ist. Die Erfahrung zeigt, dass es mehrere Lerner*innentypen gibt. Wer sich in der Gruppe wohl fühlt und den gemeinsamen Austausch schätzt, ist in unseren Semesterkursen sicher gut aufgehoben. Egal, ob man intensiv nur einmal die Woche kommt oder zweimal.

Was denken Sie, ist das Erfolgsrezept, um ein fortgeschrittenes Niveau auf Deutsch zu erreichen?

Um auf Deutsch ein hohes Sprachniveau zu erreichen, braucht man vor allem Begeisterungsfähigkeit, Sprachgefühl und den Willen, am Ball zu bleiben, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Die deutsche Grammatik hat keinen guten Ruf und schreckt manche Lernende zunächst etwas ab. Dazu kommt, dass manche Strukturen auf Portugiesisch ganz anders aufgebaut sind, aber letztlich ist Deutsch eine lebendige Sprache und über die Kommunikation lässt sich manches Problem bewältigen. Ich finde, man stellt viel zu oft die Perfektion in den Mittelpunkt des Sprachenlernens, dabei ist es meist gar nicht so wichtig, dass die Grammatik perfekt ist. Was die Kommunikation oft viel mehr erschwert, ist die Aussprache. Daran kann man gar nicht früh genug arbeiten. Eingeschlichene Fehler aus der Anfangszeit sind oft schwer wieder loszuwerden, daher sollte die natürliche Kommunikation von Anfang an über Alltagssituationen geübt werden, so trainiert man die Aussprache auf praktische und realitätsnahe Weise, die auch noch Spaß macht und die man später auf jeden Fall nutzen kann.

Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der Deutsch auf C1-Niveau lernen möchte?

Der wichtigste Rat: den eigenen Fertigkeiten vertrauen. Wer so weit gekommen ist, sollte sich nicht von kleinen Rückschritten entmutigen lassen. Was man in Kursen auf C1-Niveau oft beobachten kann, ist das heterogene Sprachniveau. Die einen tun sich leichter beim Schreiben, andere reden gerne und gut, manche lieben das Lesen oder Hörübungen.
Auch da zeigt sich dann eben wieder, dass es verschiedene Lerner*innentypen gibt, die in einigen Fertigkeiten Spezialisten sind, aber auf anderen Gebieten auch so ihre Schwierigkeiten haben.
Ein längerer Aufenthalt im deutschsprachigen Ausland ist auf jeden Fall ein Riesenvorteil, um das eigene Sprachniveau zu verbessern. Wer Deutsch in der Alltagskommunikation benutzt hat, verbessert darüber auf natürliche Art seine Sprachkenntnisse und guckt sich eben auch viel bei Anderen ab. Deutsche Serien im Fernsehen zu schauen, deutschsprachige Musik zu hören und Zeitungstexte zu lesen oder Podcasts zu hören ist eine wichtige Ergänzung, um sich zu verbessern und gleich noch Neuigkeiten zu erfahren – seid also neugierig auf Deutsch – das rate ich allen, die die Sprache lernen und verbessern wollen.

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