pastel+Brezel

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Auf einen endgültigen Namen für die Brezel scheinen sich die Deutschen bisher noch nicht geeinigt zu haben: "Brezel" ist vielleicht die gängigste Bezeichnung für dieses Gebäck, aber auch Bretzel, Brezl, Breze, Brezn, Bretzet oder gar Bretschl sind - je nach Region - üblich. Im Portugiesischen wird sie "pretzel" genannt. Es handelt sich um eine Art Brot in geschlungener Form, und sie wird normalerweise trocken, knusprig und mit reichlich grobem Salz bestreut gegessen. Eins ist sicher: Bezüglich ihres Namens mögen sich die Deutschen uneinig sein, nicht aber über die enorme Bedeutung in der Gastronomie Süddeutschlands, wo Herr Müller auf keinen Fall auf dieses Gebäck verzichten möchte. Verschiedene Legenden erzählen vom Ursprung der Brezel. Eine der interessantesten ist die Geschichte von Graf Eberhard im Barte und seinem Bäcker Frieder. Frieder wurde, weil er schlecht über den Grafen gesprochen hatte, von jenem zum Tode verurteilt. Eine Chance, dem Tode zu entrinnen, wurde ihm jedoch gewährt: Gelänge es ihm, ein Brot zu backen, durch das drei Mal die Sonne schiene, würde ihm seine Strafe erlassen. Und so erfand Frieder die Brezel, ein Gebäck aus einem langen Teigstrang, der so geformt wird, dass die Sonne tatsächlich durch drei Öffnungen hindurch scheinen kann. Frieder blieb am Leben, und seine Erfindung ist ungefähr seit Beginn des 12. Jahrhunderts Symbol der deutschen Bäckerinnung.

Der "Pastel de nata" dagegen, zweifellos die berühmteste aller portugiesischen Süßwaren, ist erheblich jünger als die Brezel. Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Mönche des Hieronymusklosters in Belém bei Lissabon mit dem Verkauf dieser Törtchen nach eigenem Rezept, um ihren Orden aus finanziellen Schwierigkeiten zu retten. Das Originalrezept zählt übrigens zu den am besten gehüteten Geheimnissen Portugals. Nach und nach wurden in immer mehr Konditoreien "Pastéis de nata" gebacken und zum Verkauf angeboten, aus Zutaten, die dem Rezept der Mönche von Belém mehr oder weniger ähneln. Heutzutage gerät Herr Silva in fast jedem Café Portugals, das er betritt, in Versuchung, dieses köstliche Gebäck zu bestellen. Manche streuen Zimt und Zucker auf die "Pastéis", andere essen zuerst die Creme mit dem Teelöffel und erst danach den Blätterteig. Doch wie auch immer, kaum jemand kann ihnen widerstehen, und obwohl die "Pastéis de nata" ziemlich süß sind, haben sie weniger Kalorien als andere portugiesische Süßspeisen: Ist das etwa keine gute Nachricht?

Pastéis de Belém
Wie herum gehört die Brezel?
Die Brezel-Bäcker

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