Ursprünglich aus Südamerika stammend, kamen die Gummistiefel ungefähr Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa. Zuvor hatte der nordamerikanische Erfinder Charles Goodyear ein Verfahren entwickelt, um Gummi (Kautschuk) widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse zu machen. Anfangs wurden Gummistiefel vor allem bei der Arbeit auf den Feldern getragen, wo der Boden oft nass und schlammig ist. Heutzutage sind Gummistiefel unverzichtbarer Teil der Garderobe von Herrn Müller und seinen Landsleuten, wie auch in anderen Ländern, in denen der Regen ein häufiger Gast ist. Den Gummistiefeln kommt in den Ländern Nordeuropas so große Bedeutung zu, dass sogar eine neue Sportart erfunden wurde: der Gummistiefelweitwurf. Finnland ist führend in dieser Sportart, doch auch in Deutschland gibt es mehrere Gummistiefelweitwurf-Vereine, und im Jahr 2007 fand dort sogar eine Weltmeisterschaft in dieser Disziplin statt.
Sowohl in Portugal als auch in den anderen Ländern Südeuropas erlangten die Gummistiefel bei weitem nicht die Popularität, die sie im Norden genießen. Vor allem ist das natürlich auf die angenehmeren Temperaturen in diesen Breiten zurückzuführen. Aber wer weiß, vielleicht auch auf ein größeres Modebewusstsein im Süden. Es ist also vollkommen normal, dass im Schuhschrank von Herrn Silva kein einziges Paar Gummistiefel zu finden ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit aber besitzt er ein oder sogar mehrere Paare Flip-Flops. Flip-Flops wurden zunächst vor allem im Haus getragen, doch sie erwiesen sich auch als ideal für den Strand. Inzwischen sind sie absolut in Mode, und sie werden häufig im Alltag und bisweilen sogar am Arbeitsplatz getragen. Längst gibt es sie in allen Formen und Farben und als teure Designermodelle. Gummistiefel übrigens auch...