Im Rahmen des Projekts ReMapping Memories Lisboa-Hamburg
Viele europäische Städte sind voller kolonialer Spuren. Was machen wir mit diesem Erbe? Und wie gestalten wir die Städte der Zukunft? In ganz Europa werden diese Fragen in wachsendem Maße verhandelt und neue Konzepte für ihre Beantwortung gesucht. Das Goethe-Institut Portugal widmet sich ihnen im Rahmen des
mehrmonatigen Projekts ReMapping Memories Lisboa - Hamburg: (post)koloniale Erinnerungsorte, in dessen Mittelpunkt die Städte Hamburg und Lissabon stehen. Zum Auftakt findet vom 5. bis zum 7. Mai eine Online-Gesprächsreihe statt. In drei Panels diskutieren Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen über Erinnerung und Dekolonisierung der (post)kolonialen Stadt.
Kuratiert vom Goethe-Institut Portugal und Marta Lança
05.05.2021, 18:00-20:00 Uhr
Die kolonialen Spuren in der Stadt und den Körpern
Online, Sprache: Portugiesisch
Thematisiert werden in der ersten Veranstaltung der 3-tägigen Reihe die kolonialen Spuren, die in der Stadt und bei den Menschen, die sie bewohnen, sichtbar werden.
Redner*innen des ersten Panels sind
Isabel Castro Henriques „Historische Wege von Afrikanern in Lissabon (XV.-XX. Jahrhundert)“,
Mamadou Ba „Wie die rassistisch geprägte Geografie das Verhältnis zwischen dem in der Stadt Sein und dem zur Stadt Gehören strukturiert“,
António Brito Guterres „Die (post-)koloniale Organisation der Metropole“.
Moderation:
Marta Lança
Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Teatro do Bairro Alto statt.
06.05.2021, 18:00-20:00 Uhr
Einschreibungen eines afrikanischen Lissabons
Online, Sprache: Portugiesisch
Die zweite Veranstaltung thematisiert den anti-kolonialen Kampf und die Prägung des Großraums Lissabon durch Menschen aus Afrika und Afro-Nachkommen und bringt folgende Expert*innen an einen Tisch:
die
Künstlerin Nádia Yracema des Projekts Mo(nu)mento,
den Musiker
Kalaf „Die Bedeutsamkeit der Schaffung eines Kizomba-Museums“,
den Aktivisten
José Baessa de Pina „Wie Community in den Vororten Lissabons aufgebaut wird“.
Moderation:
Marta Lança
07.05.2021, 18:00-20:00 Uhr
Strategien zur Dekolonisierung der Stadt
Online, Sprache: Portugiesisch, Deutsch (mit Simultanübersetzung)
Die Abschlussveranstaltung widmet sich den Ansätzen und Herausforderungen des Dekolonisierungsprozesses in europäischen Städten. Es sprechen
Miguel Vale de Almeida „"Wie rüttelt man an Statuen?" die Debatten zur Dekolonisierung der Stadt“,
Maria Paula Meneses „Lissabon: verborgene Geschichten und durchgehende Linien“ und
Noa K. Ha „Postkoloniales Erinnern als Herausforderung: Die Vermächtnisse des Kolonialen in der Stadt“.
Moderation:
Marta Lança
Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Teatro do Bairro Alto statt.
Weitere Informationen
Das Projekt ReMapping Memories Lisboa - Hamburg: (post)koloniale Erinnerungsorte widmet sich den stein- und „mental-map“-gewordenen Spuren und Hinterlassenschaften des Kolonialismus und des antikolonialen Widerstands im öffentlichen Raum in den beiden Hafenstädten Hamburg und Lissabon. Es zeigt am Beispiel zweier Zentren des europäischen Kolonialismus, welche Spuren und Einschreibungen des Kolonialen im städtischen Raum bis ins 21. Jahrhundert bestehen und will damit einen Beitrag zur Dekolonialisierung des öffentlichen Raums leisten. Das Projekt ist als europäisches Projekt konzipiert, um die europäische Dimension und Vernetzung des Kolonialismus sichtbar zu machen.
Im Zentrum des Projekts „ReMapping Memories Lisboa – Hamburg“ steht die Entwicklung einer Webseite mit digitalen Stadtkarten der beiden Städte Hamburg und Lissabon, auf denen (post)koloniale Erinnerungsorte sukzessive veröffentlicht werden. Dabei soll ausgelotet werden, wie durch Kontextualisierung dieser Erinnerungsorte und durch Gegennarrative Ansätze für eine vielkulturelle Gegenwart und Zukunft gefunden werden können.
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