Escape From Woomera
The Escape From Woomera Collective I 2004 (Nur Let's Play)
Das Videospiel „Escape From Woomera“, ebenfalls eine Modifikation von „Half-Life“, widmet sich dem Umgang mit Geflüchteten. Die Spieler_innen schlüpfen in die Rolle von Geflüchteten im australischen Auffanglager Lager Woomera, das wegen seiner unmenschlichen Bedingungen berüchtigt war und nach Protesten und Anschuldigungen wegen Menschenrechtsverletzungen im Jahr 2003 geschlossen wurde. Die Situationen und Charaktere basieren auf realen Vorlagen.
Spieler_innen können versuchen, nachdem ihr Asylantrag gescheitert ist, aus Woomera zu entkommen. Beide Methoden sind extrem schwierig angelegt. Entscheidend für den Erfolg ist das Maß an Hoffnung, das dem Charakter bleibt. Wenn eine Mission, z. B. das Schmuggeln von Nachrichten, erfolgreich abgeschlossen wurde, steigt das Hoffnungslevel. Ohne Hoffnung verliert die Figur ihre Handlungsfähigkeit und sieht sich zunehmenden psychischen Problemen ausgesetzt, die sie bis in den Selbstmordversuch und die anschließende Deportation führen können.
Das Entwicklerteam wollte mit „Woomera“ zum einen Auf die Misstände in den Flüchtlichgslagern hinweisen, zum anderen aber auch zeigen, dass Videospiele genau wie etablierte Medien die Kapazität haben, sich mit diesen Fragen zu Beschäftigen. Ähnlich wie „1378 (km)“ löste dies 2004 eine Welle der Entrüstung in der Öffentlichkeit aus, da den Entwicklern vorgeworfen wurde, das Thema mit einem Spiel zu bagatellisieren. Dabei sind die Inhalte von „Escape From Woomera“ heute, 14 Jahre später, so relevant wie je zuvor.