Hegel und seine slowenischen Freunde
Hegel250

Hegel und seine slowenischen Freunde © Goethe-Institut

Hegel und seine slowenischen Freunde war Teil der internationalen philosophischen Konferenz 250. Jubiläum von Hegels Geburt: Zu spät?, die vom 7. bis 9. September 2020 in Ljubljana stattfand.

Die Ausstellung wurde vom Goethe-Institut Ljubljana in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Baden-Württemberg Stiftung und der Stadt Ljubljana organisieret. Sie war vom 7. September bis 21. Oktober 2020 zu sehen und migriert jetzt (zum Teil) ins Netz. Kurator/in: Heike Gfrereis, Urban Šrimpf.

Ljubljana ist einzigartig, was die Intensität der Hegel-Forschung betrifft. Daher thematisiert die Ausstellung, wie die Gedanken des Philosophen in Slowenien Fuß fassten und sich ausbreiteten.

Philosoph*innen über ihre „Freundschaft“ mit Hegel

Videoaussagen von Slavoj Žižek, Alenka Zupančič, Mladen Dolar und Zdravko Kobe


Warum Hegel? Slavoj Žižek


Warum Hegel? Alenka Zupančič 
 

Warum Hegel? Mladen Dolar
 

Warum Hegel? Zdravko Kobe
 

Hegel denken

Hegel in Postkarten

  • Post_Hegel_1 © Biblioteka Jagiellonska Krakau
    Hegel/Hölderlin/Schelling: Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus (1796/98)
    Die erste Idee ist natürl. d. Vorst. von mir selbst, als einem absolut freien Wesen. Mit dem freyen, selbstbewußten Wesen tritt zugleich eine ganze Welt – aus dem Nichts hervor – die einzig wahre und gedenkbare Schöpfung aus Nichts – Hier werde ich auf die Felder der Physik herab steigen; die Frage ist diese: Wie muß eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen seyn? Ich möchte unsrer langsamen an Experimenten mühsam schreitenden – Physik, einmal wieder Flügel geben. … So – wenn die Philosophie die Ideen, die Erfahrung die Data angibt, können wir endl. die Physik im Großen bekommen, die ich von spätern Zeitaltern erwarte. Es scheint nicht daß die jezige Physik einen schöpferischen Geist, wie der unsrige ist, od. seyn soll, befriedigen könne. …
    Übersetzung: Zdravko Kobe
  • Post_Hegel_2 © Biblioteka Jagiellonska Krakau
    Hegel/Hölderlin/Schelling: Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus (1796/98)
    Von der Natur komme ich aufs Menschenwerk. Die Idee der Menschheit voran – will ich zeigen, daß es keine Idee vom Staat gibt, weil der Staat etwas mechanisches ist, so wenig als es eine Idee von einer Maschine gibt. Nur was Gegenstand der Freiheit ist, heist Idee. Wir müßen also auch über den Staat hinaus! – Denn jeder Staat muß freie Menschen als mechanisches Räderwerk behandeln; u. das soll er nicht; also soll er aufhören. Ihr seht von selbst, daß hier alle die Ideen, vom ewigen Frieden u.s.w. nur untergeordnete Ideen einer höhern Idee sind. Zugleich will ich hier d. Principien für eine Geschichte der Menschheit niederlegen, u. das ganze elende Menschenwerk von Staat, Verfaßung, Regierung, Gesezgebung – bis auf die Haut entblösen. Endl. kommen d. Ideen von einer moral. Welt, Gottheit, Unsterblichkeit – Umsturz alles Afterglaubens, Verfolgung des Priesterthums, das neuerdings Vernunft heuchelt, durch d. Vernunft selbst. – Die absolute Freiheit aller Geister, die d. intellektuelle Welt in sich tragen, u. weder Gott noch Unsterblichkeit ausser sich suchen dürfen.
    Übersetzung: Zdravko Kobe
  • Post_Hegel_3 © Biblioteka Jagiellonska Krakau
    Hegel/Hölderlin/Schelling: Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus (1796/98)
    Zulezt die Idee, die alle vereinigt, die Idee der Schönheit, das Wort in höherem platonischem Sinn genommen. Ich bin nun überzeugt, daß der höchste Akt der Vernunft, der, indem sie alle Ideen umfast, ein ästhetischer Akt ist, und daß Wahrheit und Güte, nur in der Schönheit verschwistert sind – Der Philosoph muß eben so viel ästhetische Kraft besizen, als der Dichter. Die Menschen ohne ästhetischen Sinn sind unsre Buchstaben-Philosophen. Die Philosophie des Geistes ist eine ästhetische Philos. Man kan in nichts geistreich seyn – selbst über Geschichte kan man nicht geistreich raisonniren – ohne ästhetischen Sinn. Hier soll offenbar werden, woran es eigentl. den Menschen fehlt, die keine Ideen verstehen, – und treuherzig genug gestehen, daß ihnen alles dunkel ist, sobald es über Tabellen u. Register hinausgeht.
    Übersetzung: Zdravko Kobe
  • Post_Hegel_4 © Biblioteka Jagiellonska Krakau
    Hegel/Hölderlin/Schelling: Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus (1796/98)
    Die Poësie bekömmt dadurch e. höhere Würde, sie wird am Ende wieder, was sie am Anfang war – Lehrerin der Menschheit; denn es gibt keine Philosophie, keine Geschichte mehr; die Dichtkunst allein wird alle übrigen Wissenschaften u. Künste überleben. Zu gleicher Zeit hören wir so oft, der große Hauffen müße eine sinnliche Religion haben. Nicht nur der große Hauffen, auch der Philosoph bedarf ihrer. Monotheismus der Vernunft u. des Herzens, Polytheismus d. Einbildungskraft u. der Kunst, dis ists, was wir bedürfen!
    Übersetzung: Zdravko Kobe
  • Post_Hegel_6 © Andreas Jung
    Hegel-Zitat in Josephs Kosuths Installation Beschriebene Maßnahmeam Stuttgarter Hauptbahnhof (seit 1993).