Auswertung und Evaluation

Lernziele

Foto: Goethe-Institut / Friedel Scholten Folgende Lernziele sind mit den drei Szenarien verbunden und können als Leitlinien für die Auswertung dienen. Außerdem ist kurz die reale Situation in der EU dargestellt.
Szenario 1:
  • Mehrheiten sind nicht immer ein positiver Zugang: Es gilt, so viele Stimmen und Positionen wie möglich zu beteiligen. Erst eine breite Mehrheit hat den Effekt einer weitreichenden Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen.
  • In der Realität fallen alle Entscheidungen im Europäischen Rat einstimmig. Im Rat der Europäischen Union (Vertretung der Mitgliedstaaten, die zusammen mit dem Europäischen Parlament für die Gesetzgebung zuständig ist) wird schon seit langen mit der „qualifizierten Mehrheit“ entschieden (Vorschlag 3).
Szenario 2:
  • Alle haben das gleiche Recht auf Ihre Sprache. Es gibt pragmatische Entscheidungen an manchen Stellen, aber keine Bevorzugungen oder Hierarchisierungen von Sprachen und Kulturen. Das kostet aber auch Geld, das es uns wert sein muss, zu investieren.
  • In der Realität werden in der EU alle 24 Amtssprachen verwendet. (Vorschlag 1). Alle öffentlichen Debatten in den Institutionen werden in alle 24 Amtssprachen übersetzt. Alle Mitglieder in den Institutionen dürfen in allen 24 Amtssprachen reden. Und alle Bürgerinnen und Bürger können sich in einer der 24 Amtssprachen an die EU wenden und bekommen in dieser Sprache auch eine Antwort. Alle wichtigen Dokumente (z.B. Gesetze) werden in alle 24 Amtssprachen übersetzt. Das kostet natürlich auch viel Geld. Ungefähr ein Drittel aller Beschäftigten der EU arbeitet im Sprachendienst. In den internen Diskussionen in den Institutionen haben sich allerdings Englisch, Französisch und manchmal auch Deutsch als Arbeitssprachen etabliert.
Szenario 3:
  • Verständnis zu wecken für Prozesse, die gesellschaftlich wie finanziell wirken. Die EU als internationale Akteurin begreifen, der es auch etwas wert ist, sich zu engagieren.
  • In der Realität finanziert sich die EU nur über Beiträge aus den Mitgliedstaaten (Vorschlag 3). Eine EU-Steuer wird immer wieder diskutiert, da sie die EU unabhängiger von den Entscheidungen der Mitgliedstaaten machen würde. Außerdem würden die Haushalte der Mitgliedstaaten dadurch entlastet, was insbesondere den Staaten in der Krise helfen würde. Allerdings gibt es dafür noch keine Einigkeit unter den Mitgliedstaaten.