Berlin und Köln, Deutschland
Ulf Aminde
Ulf Aminde arbeitet als Künstler, Performer, Filmemacher und Aktivist. Seine Projekte bringen Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen zusammen, sodass soziale Spaltung und Hierarchien nicht nur aufgezeigt, sondern auch hinterfragt und als unhaltbar entlarvt werden. Die Transformation von verdrängtem Verhalten und der Ruf nach sozialer Veränderung stehen daher im Mittelpunkt seiner Arbeit.
Sein Projekt Antirassistisches Mahnmal an der Keuptstraße, Herkesin Meydanı - Platz für Alle ist das Konzept für ein Mahnmal zur Erinnerung an die rassistischen Bombenanschläge durch das terroristische NSU Netzwerk 2001 und 2004 in Köln. Es ist als Gegenposition zu rassistischen Vorurteilen gegenüber Migrant*innen gedacht. Ausgehend von vielen Gesprächen mit Anwohner*innen und Nachbarschaftsinitiativen entwickelte Aminde das Konzept für dieses Projekt mit Fokus darauf, den Akt des Erinnerns mit einer Zukunft zu verbinden, die einer ständigen visuellen Erneuerung durch die „Gesellschaft der Vielen“ bedarf.
Vorgestellte Arbeiten
Das Antirassistisches Mahnmal an der Keuptstraße, Herkesin Meydanı - Platz für Alleerinnert an die rassistisch motivierten Bombenanschläge durch das terroristische NSU Netzwerk 2001 und 2004 in Köln. Parallel zu dem Fundament des Hauses, vor dem die Bombe 2004 explodierte, wird die exakte Kopie der Betonbodenplatte in Sichtweite des Anschlagsortes platziert. Sie dient als Fundament des Mahnmals. Aufbauend auf dieser Betonplatte entstehen mit Hilfe von AR Technik auf einem eines Smartphones oder Tablets virtuelle Wände aus Filmen, die von den Benutzer*innen aktiviert und angeschaut werden können. Die Vielzahl der Filme bilden ein virtuelles Haus, das von jeder und jedem betreten werden kann. Ebenso sind alle eingeladen, sich zu beteiligen, in dem sie selber Filme produzieren und hochladen. Auf diese Weise entsteht ein Mahnmal als filmische Bühne und ein kritisches Archiv für Formen des Widerstands gegen Rassismus.