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Lichtspielhaus | Film
DOK Leipzig 2023

Eröffnung DOK Leipzig 2023
Eröffnung DOK Leipzig 2023 | Foto (Detail): © DOK Leipzig 2023 | Sophie Mahler

Auf der 66. Ausgabe des DOK Leipzig wurden eine Vielzahl neuer Filme präsentiert. Wie auch in den vergangenen Jahren lag der Fokus traditionsgemäß auf der mittel- und osteuropäischen Filmszene. Zudem wurde der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts verliehen.
 

Von Ewa Wetzel

Auf der 66. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm, kurz DOK Leipzig, wurden 225 Filme und computergenerierte Extended-Reality-Arbeiten aus rund 60 Ländern präsentiert, darunter 44 Weltpremieren. Die Kinosäle waren voll und das multigenerationale Publikum sorgte für eine ausgelassene Stimmung. Traditionsgemäß lag der Fokus des DOK Leipzig auf der mittel- und osteuropäischen Filmszene. Darüber hinaus wurden aber auch der Kalte Krieg und die postsowjetischen Staaten in den Festivalfilmen beleuchtet. Zu sehen waren Kurz- und Langfilmproduktionen, unter anderem aus Estland, Georgien, Kroatien, Polen und Slowenien sowie aus der Slowakei, der Ukraine und der Tschechischen Republik.

Ein besonderes Augenmerk wurde in diesem Jahr auf den Krieg in der Ukraine gelegt. So wurde das Festival mit dem Film White Angel - Das Ende von Marinka des Leipziger Investigativjournalisten Arndt Ginzel eröffnet. Die Dokumentation über Evakuierungs- und Rettungseinsätze in der ukrainischen Kleinstadt Marinka (Region Donezk) ist emotional sehr bewegend und hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Neben den regulären Spielstätten in den Leipziger Kinos gab es dieses Jahr erneut die Vorführung „DOK im Knast“ in der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen, wo der Film For the time being gezeigt wurde. Er handelt von der US-Amerikanerin Michelle, die die Unschuld ihres inhaftierten Mannes beweisen will. Auch die Osthalle des Leipziger Hauptbahnhofs wurde wieder in ein öffentliches Kino umfunktioniert. Am 09. Oktober, dem Gedenktag an die Friedliche Revolution in Leipzig im Jahr 1989, wurde hier die Retrospektive Film und Protest – Volksaufstände im Kalten Krieg eröffnet. 

Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts

Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts

Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts | © Lukas Schreiber

Seit 2003 ehrt das Goethe-Institut einmal jährlich eine herausragende filmische Arbeit mit dem Dokumentarfilmpreis. Im Wechsel wird dieser seit 2022 auf wichtigen deutschen Dokumentarfilmfestivals, dem DOK.fest München, dem DOK Leipzig, der Duisburger Filmwoche und dem Kasseler Dokfest, vergeben. Eine Neuerung war dieses Jahr die Neugestaltung der Preisstatuette, wobei insbesondere Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt wurden. In Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste in München veranstaltete das Goethe-Institut eine Ausschreibung. Zehn Studierende präsentierten unter Anleitung der Professor*innen für Produktdesign und Entwurf, Carmen Greutmann-Bolzern und Urs Greutmann, ihre Entwürfe. Prämiert wurde die Idee von Lukas Schreiber. Er interpretierte das Prinzip der Trophäe neu und präsentierte statt einer Statuette einen Schal. Seine kreative Umsetzung überzeugte. Die Nachhaltigkeit des neuen Preisobjektes zeichnet sich nicht nur durch das verwendete Material (Bio-Baumwolle) aus, sondern spiegelt sich auch in der Funktionalität des Preisobjektes wider.

Dieses Jahr wurde der neukonzipierte Preis erstmals auf dem DOK Leipzig verliehen. Gewonnen hat der Film Einhundertvier von Jonathan Schörnig. Die Jury lobte die „minutiös dokumentierte Seenotrettung von flüchtenden Menschen im Mittelmeer“, die „ein tiefes Verständnis für die Dringlichkeit des humanitären Einsatzes“ schafft.

Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts | vlnr. Cem Kaya, Noni Lickleder (beide Jury), Jonathan Schörnig (Regisseur von „Einhundertvier“)

Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts | vlnr. Cem Kaya, Noni Lickleder (beide Jury), Jonathan Schörnig (Regisseur von „Einhundertvier“) | Foto: © DOK Leipzig 2023 | Sophie Mahler

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