BELGIEN
Koninklijke Vlaamse Schouwburg (Königlich-Flämisches Theater), Brüssel
Künstlerische Leitung: Michaël De Cock
Autorin: Rachida Lamrabet
Titel des Stücks: Projekt Entburkanisierung
Als Stadttheater von Brüssel ist das Königlich-Flämische Theater KVS bewusst eine Plattform für eine breite Palette an Stimmen und Geschichten aus der vielsprachigen und äußerst vielfältigen Hauptstadt Belgiens und Europas. Im Jahr 2001 wandelte sich das KVS von einem traditionellen Repertoiretheater für die flämische Minderheit in Brüssel zu einer „urbanen Plattform“: In der kulturell fragmentierten Stadt, wo sich die Bevölkerung auf keine gemeinsame Vergangenheit berufen kann, möchte das KVS ein Ort sein, mit dem sich alle identifizieren können. Das Theater erreicht dies nicht durch Schaffung einer universellen Kulturstätte, sondern indem es sich vielmehr bei jeder Inszenierung auf sehr spezifische Inhalte und ein ganz bestimmtes Publikum konzentriert. Das KVS entfaltet seine künstlerische Tätigkeit auf Grundlage der Herausforderungen, Spannungen und Chancen städtischen Lebens. Von seinen Brüsseler Wurzeln ausgehend reicht das KVS auch über Europa hinaus in die Welt, mittels Kooperationen und Austausch mit internationalen Künstlern, Schauspielensembles und Theatern aus aller Welt. Im Zentrum stehen dabei seine langfristigen Partnerschaften mit dem Kongo und Palästina.
Zusammenfassung des Stücks: Aufgrund des Burkaverbots kann eine tief religiöse Frau nicht mehr zum Einkaufen aus dem Haus, weil ihr sonst Strafe oder Haft droht. Aus Protest schreibt sie eine E-Mail an einen ehemaligen Liebhaber, im Wissen, dass die Sicherheitsdienste die Nachricht lesen werden. Doch ihre schlichte E-Mail wird zum brennenden, leidenschaftlichen Monolog.