Avital Meshi ist eine Medienkünstlerin, die sich auf Performance und KI-Technologien konzentriert. In ihrer Arbeit untersucht sie den Einfluss von KI auf unser Verhalten und auf unser soziales Umfeld. Sie lädt die Betrachter*innen ein, sich mit der Technologie zu vermischen und herauszufinden, wie sie durch deren Linse gesehen werden. Inspiriert von Ideen neuer und relationaler Ästhetik ist es ihr Ziel, den Betrachter*innen die Möglichkeit zu geben, die eigenen Möglichkeiten, auf die Technologie einzuwirken, zu offenbaren. Meshi hat einen MFA in Digital Arts and New Media von der UC Santa Cruz und einen BFA von der School of the Art Institute of Chicago. Im kommenden Herbst wird sie ihr Promotionsstudium in Performance Studies an der UC Davis beginnen. Meshi hat außerdem einen BSc und einen MSc in Verhaltensbiologie von der Hebrew University of Jerusalem, Israel.
Die Arbeit „Deconstructing Whiteness“ von Avital Meshi fragt naiv danach, was die Maschine dazu bringt, „Whiteness“ zu identifizieren. Dazu nutzt die Künstlerin das Prinzip des Reverse Engineering – die Betrachtung eines technischen Objekts oder Prozesses von außen durch die Ergebnisse, die verschiedene Eingaben liefern. Die Künstlerin führt einem Algorithmus zur Klassifizierung von Gesichtern diskriminierende Stereotypen vor und versucht so, die ursprünglich im Trainingsset kodierten Formen von „Bias“ zu entschlüsseln. Im Kontext der Augmented-Reality-App wird deutlich, dass Visualisierungen wie die grünen Quadrate selbst schon eine Form von Augmented Reality und erweiterter Wahrnehmung der Welt sind.
„Deconstructing Whiteness“ dokumentiert eine interaktive KI-Performance. Das Stück untersucht die Sichtbarkeit von Race im Allgemeinen und „Whiteness“ im Besonderen – durch die Linse der KI-Technologie. Die Künstlerin nutzt ein einfaches Gesichtserkennungsprogramm, um ihre eigene rassifizierte Erscheinung zu prüfen. Indem sie ihren Gesichtsausdruck und ihre Frisur stetig verändert, gelingt es ihr, den Grad an Sicherheit zu modifizieren, mit dem die Maschine sie als „weiß“ zu erkennen vermag. „Deconstructing Whiteness“enthüllt die zugrundeliegenden Formen von „Bias“, auf der die technologische Visualisierung von Race basieren. Das Poster enthält neun Bilder. Jedes davon kann einzeln aktiviert werden, um die Performance zum Leben zu erwecken. So können die Betrachter*innen in diese gründliche Selbstuntersuchung und die unerbittliche Suche nach allen kodierten Formen von „Bias“ einbezogen werden.