GesprächsKonzert
Ensemble Recherche: A Postcolonial Recherche

Ensemble Recherche
Foto: Marc Doradzillo

spielt Weltpremieren aus dem Iran, Peru, Südafrika und der Ukraine

Goethe-Institut Boston

Im Rahmen seines Projekts "A Postcolonial Recherche" lud das Ensemble Recherche zehn Komponisten und Klangkünstler aus Entwicklungs- und Schwellenländern zu einem künstlerischen Austausch ein. Sie diskutierten über (Post-)Kolonialismus und verdichteten ihr Wissen zu künstlerischen Ergebnissen, moderiert von dem südafrikanischen Komponisten Bongani Ndodana-Breen, der 2021-2022 Stipendiat in Yale und Harvard ist. Jetzt, am Ende des einjährigen Projektzeitraums, gibt es musikalische Aufführungen und hoffentlich einen Einblick in unsere eigenen Bewertungsmuster. 

Das Ensemble Recherche führt fünf der entstandenen Werke auf, unterbrochen von Video-Statements der Komponisten, die ihre Geschichten und Erkenntnisse aus dieser intensiven kollaborativen Erfahrung mitteilen. 

Programm
Rojin Monibi – Qabz-o-Bast
Macri Cáceres – Micrography
Monthati Masebe – Mba
Adrian Mokanu – Les chevaux de feu
Njabulo Phungula – a tap releases the new harmony


Ensemble Recherche
Seit 1985 widmen sich die Mitglieder des ensemble recherche dem Neuen und Unbekannten. Über den Zeitraum von mehr als drei Jahrzehnten, mit über 600 Uraufführungen und rund 50 CD-Einspielungen, hat das Freiburger Ensemble musikalische Gegenwart gestaltet und Musikgeschichte geschrieben. Die acht Musikerinnen und Musiker – allesamt international konzertierende Solisten im Bereich der Neuen Musik – verbindet die große Lust am Experimentieren und die Begeisterung für die intensive Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Die acht Solistinnen und Solisten stellen ihre enorme Musikalität und ihre individuellen Persönlichkeiten in den Dienst des Kollektivs, um gemeinsam, als Ensemble, an der musikalischen Gegenwart zu forschen. Dem hohen Elan und dem persönlichen Einsatz jedes und jeder Einzelnen ist es zu verdanken, dass sich das freie Ensemble in über drei Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Akteure der Neuen Musik etabliert hat.

Das ensemble recherche wird regelmäßig zu den renommiertesten Festivals Europas eingeladen und gastierte u. a. bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, in der Elbphilharmonie, im Concertgebouw Amsterdam, bei der Biennale Venedig, den Donau-eschinger Musiktagen, den Darmstädter Ferienkurse und Wien Modern. Internationale Konzerttourneen führten u. a. nach Israel, Japan, China, Russland, Mexiko, in die USA und nach Südamerika. In Freiburg bringt das Ensemble in seiner eigenen Abokonzertreihe dem Publikum neue Entwicklungen der zeitgenössischen Musik und spannende Komponist*innen-Persönlichkeiten nah.  

In Kollaboration mit jungen wie etablierten Komponist*innen setzt das ensemble recherche Impulse und beeinflusst maßgeblich die Entwicklung der gegenwärtigen Musik. Besonders im Rahmen des langjährigen Projekts „KlassenArbeit“ konnten Kompositionsstudierende, u. a. der Musikhochschulen Helsinki, Kopenhagen, Linz, Freiburg, Antwerpen, Reykjavik und Cambridge, von den langjährigen Erfahrungen der Musiker*innen profitieren. Die persönliche Verbindung mit wichtigen Komponist*innen des 20. Jahrhunderts, besonders mit Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Salvatore Sciarrino, Gérard Grisey, Hans Abrahamsen und Hans Werner Henze, macht das Ensemble heute zum Experten für „historische Aufführungspraxis“ in der Neuen Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts.

In zahlreichen Education-Aktivitäten, wie Schul-Workshops, Kinderkonzerten, partizipativen Jugendprojekten und Meisterkursen, investiert das Ensemble in die Zukunft und möchte den Forschergeist an die nächste Generation weitergeben. Das ensemble recherche setzt sich in dieser Form für eine Kultur des sensiblen Zuhörens, des produktiven Umgangs mit Differenzen und der lustvollen und angstfreien Auseinandersetzung mit Komplexität ein.

Seit 2012 ist das ensemble recherche gemeinsam mit dem Freiburger Barockorchester im Ensemblehaus Freiburg beheimatet. In den letzten Jahren hat sich das Ensemble durch drei neue Musiker und ein neues Management sukzessive verjüngt – optimale Voraussetzungen also, um auch in Zukunft Musikgeschichte zu schreiben…

Das ensemble recherche wird von der Stadt Freiburg und dem Land Baden-Württemberg gefördert.

Details

Goethe-Institut Boston

170 Beacon Street
Boston, MA 02116

Sprache: auf Englisch
Preis: Eintritt frei

annette.klein@goethe.de
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Symposium - Diversität und Inklusion in der Neuen Musik.