1 Million Rosen für Angela war 1971–1972 das Motto einer staatlich organisierten Postkartenaktion der DDR zur Unterstützung der in den USA inhaftierten und vor Gericht stehenden marxistischen Philosophin und Black Power-Aktivistin Angela Davis. Hunderttausende beteiligten sich an der Kampagne, mit der sich die DDR als das „bessere Deutschland“ im Kalten Krieg zu positionieren versuchte. In den Medien wurde Davis zur „Heldin des anderen Amerikas“ stilisiert, verehrt und nach ihrer Freilassung als Staatsgast willkommen geheißen. Sie wiederum hoffte, in der DDR einen Verbündeten im Kampf für eine sozialistische, feministische und antirassistische Demokratiebewegung zu finden.
Ein tieferer Blick auf Angela Davis
Die Hintergründe dieser ungewöhnlichen und oft sehr widersprüchlichen Allianz thematisieren Jamele Watkins, Kata Krasznahorkai und Maria Schubert in ihren Beiträgen, welche ursprünglich im Katalog der Kunstausstellung im Albertinum mit dem Titel 1 Million Rosen für Angela Davis (2020–2021) erschienen. In einem Interview reflektiert Angela Davis selbst über diese bewegende Zeit und verbindet sie mit ihrer Biografie als Aktivistin und politischen Philosophin.
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung 1 Million Rosen für Angela Davis
Albertinum – Staatliche Kunstsammlungen Dresden
(Ausstellungsort: Kunsthalle im Lipsiusbau)
10. Oktober 2020 bis 24. Januar 2021