Das Neighborhood Interpretive Center ist eine hyperlokale Nachbarschaftsinitiative des Goethe-Instituts in dem diversen Stadtviertel MacArthur Park in Los Angeles, die 2021 ins Leben gerufen wurde. Jedes Jahr gibt es im Herbst einen Open Call für Kulturschaffende und Kreative, um innovative Kulturprogramme für den Projektraum vorzuschlagen, die sich mit dem MacArthur Park und der umliegenden Nachbarschaft auseinandersetzen. Besonders berücksichtigt werden Kulturschaffende und Kreative, die in MacArthur Park oder Umgebung leben oder arbeiten, sowie Künstler*innen die als unterrepräsentiert gelten. Inhaltlich steht die Förderung von Projekten im Vordergrund, die ein Verständnis für die einzigartige Geschichte und die Besonderheiten der Umgebung demonstrieren, und die kulturelle Vielfalt würdigen. Ein Komitee wählt aus einer großen Anzahl von Einreichungen 3-5 Projekte aus, die im Folgejahr im Goethe-Institut umgesetzt und präsentiert werden.
Das Bewerbungsverfahren 2024 für die OFFENE AUSSCHREIBUNG FÜR KULTURARBEITER*INNEN UND KREATIVSCHAFFENDE endete im Januar 2024. Ein Auswahlkomitee wählte aus einer großen Anzahl von Einreichungen 3 Projekte aus, die 2024 im Projektraum des Goethe-Instituts durchgeführt und präsentiert werden.
Das Goethe-Instituts Los Angeles befindet sich seit 2021 im Stadtviertel MacArthur Park, in dem viele Hispano-, Afro- und Asiatische Amerikaner leben. Das Goethe-Institut führte in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Kulturschaffenden und Fokusgruppen Umfragen durch, um besser zu verstehen, was sich die vielfältige Gemeinde für den neuen Raum wünscht. Als beratender Teil des hiesigen Gemeinderats konnte sich das Goethe-Institut mit verschiedenen Organisationen aus der direkten Umgebung vernetzen und austauschen. Durch diesen Prozess wurde entschieden, den Projektraum des Goethe-Instituts als Ort für die Menschen und Kulturen in der unmittelbaren Nachbarschaft zu nutzen und Veranstaltungen eine Plattform zu bieten, die für die Gegend rund um den MacArthur Park besondere Relevanz haben. Der Fokus auf Kooperationen mit Menschen vor Ort steht im Zentrum der Arbeit des Goethe-Instituts weltweit.
INSIDE|OUTSIDE
08.02.2024 – 08.03.2024
Kuratiert von Homies Unidos, strebt die interdisziplinäre Ausstellung INSIDE|OUTSIDE dazu an, das Bewusstsein für die Herausforderungen von Einwanderern zu schärfen, die im Strafrechtssystem verwickelt sind. Viele dieser Personen, die bei ihrer Freilassung von der Abschiebung bedroht sind, hinterlassen Kinder und Familien, die ihren schmerzlichen Verlust tief empfinden. Durch die Präsentation der Arbeiten und Gedichte derzeit und ehemals inhaftierter Personen sowie ihrer Familien gibt INSIDE|OUTSIDE ihren Geschichten durch ihre Werke eine Stimme und offenbart ihre Kämpfe, Hoffnungen und Träume. Diese beeindruckende Ausstellung und die begleitenden Programme beleuchten die doppelten Realitäten des Eingesperrtseins innerhalb der Gefängnismauern und der Marginalisierung an den Rändern der Gesellschaft nach der Freilassung. Dabei werden die harten Aspekte der Abschiebung thematisiert, einschließlich der Gefahr der erneuten Inhaftierung in ihren Heimatländern.
Homies Unidos bietet in den Gemeinden Pico-Union, Westlake und Koreatown traumainformierte und kultursensible Kunst-, Bildungs- und Führungsentwicklungsaktivitäten im Zusammenhang mit Programmen zur sozialen Gerechtigkeitsförderung an.
"Tahanan," das Tagalog-Wort für "Zuhause," kann für Millionen von Filipinos auf der ganzen Welt überall sein: sei es auf den Philippinen, in den Vereinigten Staaten oder in den vielen anderen Ländern, in die sie immigriert sind. Mit der Einwanderung kommen Gefühle von Angst und Entwurzelung, und Einwandererinnen und Einwanderer greifen oft auf alte Traditionen zurück, um Widrigkeiten zu überwinden und sich ihrer Herkunft näher zu fühlen. Für Filipinos ist eine dieser Traditionen der Paról – ornamentale Sterne, die in der Nähe des Eingangs des Hauses aufgehängt werden, um von Besucherinnen und Passanten gesehen zu werden. Sie sind nicht nur ein Symbol für die Weihnachtszeit geworden, sondern auch ein Symbol der Solidarität in der philippinischen Gemeinschaft. Der Paról verbindet sie durch gemeinsame Erfahrungen und signalisiert: "Hier wohnt ein Filipino." Ob selbstgemacht oder gekauft, es handelt sich um eine Tradition, die philippinische Einwandererinnen und Einwanderer mit in die Diaspora gebracht haben – ein Relikt ihrer Kindheit, das ihre neuen Heimatländer mehr wie Zuhause erscheinen lässt.
Für die Feiertagssaison verwandelte die Künstlerin Jaana Baker den Ausstellungsraum des Goethe-Instituts Los Angeles mit ihrer großformatigen Installation "Tahanan: Zuhause ist, wo dein Paról ist", in eine farbenfrohe, leuchtende Feier der philippinisch-amerikanischen Diaspora.
1.9. - 6.10.2023
Unlocking Sacred Spaces-The Public Art Movement in MacArthur Park
Ein Ansatz, wie öffentliche Kunst das Land wieder den Menschen zurückgeben kann. In diesem von Marlené Nancy Lopez kuratierten Programm haben sich Künstlerinnen und Künstler zusammen gefunden, um interaktive Kunstinstallationen im öffentlichen Raum zu schaffen, die die Kraft der "Funktionalen Gemeinschaftskunst" demonstrieren sollen. Diese Installationen sollen das Unsichtbare beleuchten, gegen Gentrifizierung kämpfen, dekolonisieren und radikale Verbindungen schaffen. Gemeinsam riefen die Installationen die Schaffung dauerhafter öffentlicher Kunstorte ins Leben, die von NGOs, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Künstlerinnen und Künstlern für Zeremonien und Programme in den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen von Los Angeles aktiviert werden können.
Während der Ausstellung im Goethe-Institut haben die leitende Künstlerin der Installation, Marlené Nancy Lopez, und die erste Generation der Art Corps-Künstler*innen Gesprächskreise, Dokumentarfilmvorführungen, Diskussionen und veranstaltet, um Ideen für zukünftige Programme und Zeremonien im öffentlichen Raum zu erarbeiten. Im Geist der "Ästhetik der Unterdrückten" diente die Ausstellung als Ausgangspunkt für rechtliche und politische Verhandlungen zur dauerhaften Installation der Kunstwerke im MacArthur Park.
Zur Feier des 40. Jahrestages des Radiotron Hip-Hop-Jugendzentrums, das 1983 gegenüber dem MacArthur Park eröffnet wurde, war das Goethe-Institut der Veranstaltungsort für GRAFFITINSPIRE. Diese multidisziplinäre Graffiti-Kunstausstellung präsentierte Künstlerinnen und Künstler, die als Jugendliche das Radiotron besuchten oder von der Graffiti-Kunstbewegung inspiriert waren und an anderen von Jugend- und Kulturaktivist Carmelo Alvarez organisierten Projekten teilnahmen. Diese legendären Graffiti-Künstlerinnen und -Künstler aus Los Angeles und ihre Crews haben die Kunstform weltweit beeinflusst. Zusätzliche Programmveranstaltungen für GRAFFITINSPIRE umfassten Workshops zu Hip-Hop-Elementen (Breaking, Popping, DJs, Rappen, Beatboxing, Graffiti-Kunst) sowie Filmvorführungen.
Diese Ausstellung zeigte Werke und Beiträge von PHANTOM STREET ARTI$T, HEX, JERO, SHANDU, CRIME, DEFER, MOEZART, HEAVEN, PRIME, ENKONE, ANDO PNDLIAN, SAINT Flims, KALM, ZENDER, THANKS, DEITY, SWAN, OLDSKOOL, ZUCO, GERMIZM, RELIC, KING-CRE8, SIGIE, GARM, CRAKA, NOTIK, THUNDR, VOX, RESEK, AISEBORN & MORE.
Thomas Mann House Fellow Swenja Zaremba diskutierte mit den Projektpartner*innen des Neighborhood Interpretive Center zum Thema "How to: Community Engagement?". Welche Strategien der Community Arbeit werden von Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen entwickelt, um mit lokalen Communities und Nachbarschaften zusammenzuarbeiten? Swenja Zaremba's Projekt in Los Angeles widmete sich kollaborativen Räumen auf lokaler Ebene und Inklusivität in der öffentlichen Zusammenarbeit. Während ihrer Zeit in L.A. untersuchte sie, wie lokale partizipative Ansätze das Vertrauen in Interaktionen zwischen Zivilgesellschaft und Institutionen stärken können, um zu erfahren, welches transformative Potenzial diese Ansätze für öffentliche Organisationen sowie für zivilgesellschaftliche Netzwerke haben. Die Projektpartner*innen des „Neighborhood Interpretive Center“ Byron Jose, Pauletta Pierce, Robin Garcia, das Frida Kahlo Theatre, Homies Unidos diskutierten dazu gemeinsam zu Community Engagement anhand von Begriffen wie Trust/Vertrauen, Audience/Zielgruppen, Change/Veränderung und Learning/Lernerfahrung.
23.9. - 17.11.2022
ENcuentros-Encounters
Homies Unidos führen im Dienst der Communities Pico-Union, Westlake und Koreatown trauma-informierte und kulturelle Projekte in Kunst, Bildung und Führungsentwicklung durch, die mit sozialen Gerechtigkeitsprogrammen verbunden sind. Mit „Encuentros-Encounters“ boten sie einen generationen- und kulturübergreifenden Dialog zu drängenden gesellschaftlichen Themen wie Einwanderung, Masseninhaftierung und Klimawandel an. Das Herzstück des Projekts war eine Kunstausstellung, die die Arbeit lokaler zentralamerikanischer und karibischer Künstler*innen über mehrere Generationen hinweg präsentierten und von Teilnehmer*innen der Jugendprogramme von Homies Unidos kuratiert wurde. Zu den öffentlichen Veranstaltungen gehörten Gespräche mit Künstler*innen, Filmvorführungen, Musikperformances und Workshops, mit einem Schwerpunkt auf intrakommunale Solidarität und Kunstproduktion.
Darüber hinaus wurde mit Creating Creators eine Schulpartnerschaft vereinbart, bei die Projektorganisatoren benachbarte High Schools besuchten und mit diesen ins Gespräch kamen
19.8. - 16.9.2022
THE FRIDA KAHLO THEATER: Disrupting the Mainstream
Seit 35 Jahren produziert die Grupo de Teatro SINERGIA vorranging Theaterstücke in spanischer und englischer Sprache. Sowohl Regie als auch Darstellung werden von latein- bzw. mittelamerikanischem und mexikanischem Theatermacher*innen aus L.A. auf- und durchgeführt. 1994 wurde aus der Gruppe unter der künstlerischen Leitung von Rubén Amavizca-Murúa das heutige FRIDA KAHLO Theater, das im Stadtteil Westlake in Los Angeles ansässig ist. Das Ensemble bringt vor allem historische, politische und soziale Themen auf die Bühne, die in unmittelbarem Bezug zur vorrangig migrantischen Community stehen. Mit diesen Originalproduktionen ist die Theatergruppe auch national und in Mexiko auf Tour gewesen. Einige dieser Stücke wurden in Belgien, Lettland und Spanien aufgeführt.
The FRIDA KAHLO Theater - Disrupting The Mainstream („den Mainstream aufmischen“) wurde im Projektraum des Goethe-Instituts als audio-visuelle Retrospektive und Ausstellung auf Spanisch und Englisch gezeigt. Anhand der bedeutendsten Produktionen des FRIDA KAHLO Theaters wurde die Geschichte der Theatergruppe und deren Einfluss auf die Community veranschaulicht. Neben Theaterstücken wurden auch Arbeiten von jüngeren Künstler*innen und Mitgliedern der Community in Form von Fotografien, Animationen und Jugendtheater gezeigt. In Podiumsdiskussionen mit Künstler*innen des FRIDA KAHLO Theaters, Historiker*innen, Journalist*innen und Fachleuten aus L.A. wurde das Werk des Theaters in einen kulturellen und historischen Kontext eingebettet.
25.6. - 23.7.2022
Voices in the water
Diese aus Storytelling, Bewegung und Erinnerung bestehende Klanginstallation reflektierte durch ein Storytelling Format der afrikanischen Diaspora Geschichten, Lieder und die Bedeutung des Wassers der verschiedenen Diaspora-, Einwanderer-, Schwarzen-, Latinx- und indigenen Communities in MacArthur Park/Westlake. Das Projektteam brachte dabei seine Erfahrungen aus der langen Zusammenarbeit mit den vielfältigen Communities sowie im Bereich Contemporary Dance mit ein. Erinnerungen und mündliche Überlieferungen trugen dabei zusammen, um das lebendige Bewusstsein des Erinnerns, das der Körper in sich trägt, zu aktivieren und eine gemeinsame Körpererfahrung entstehen zu lassen. Dabei teilten die Community-Mitglieder ihre von ihren Vorfahren überlieferten und kulturellen Geschichten rund um das Thema Wasser. Schwarze und indigenen Elders und Cultural Bearers waren Teil des Storytelling Projekts, um die kulturellen Traditionen und Ahnen der Communities zu verankern. Die Geschichten ergaben eine immersive Soundscape aus ineinander verwobenen Stimmen, Klängen und Rhythmen, die im Call-and-Response-Format im Projektraum zu hören waren.
April - 6. Mai 2022
Vibing with Cultural Leafs
Ausgehend von dem Gedanken, dass ein kulturelles Bewusstsein uns dabei hilft, Unterschiede besser zu verstehen und Grenzen zu überwinden, bot die Kulturschaffende Pauletta Pierce einen achtwöchigen Workshop für Mitglieder der Westlake Community zwischen 13 und 24 Jahren an, die keine oder wenig Erfahrung im Bereich Kunst hatten. Darin wurde untersucht, inwieweit Voreingenommenheiten (Bias) und Informationen unser Kulturverständnis prägen. Pierce arbeitete am Goethe-Institut mit dem Culture Tree Lehrmodell von Zaretta Hammond, um mit den Teilnehmenden eine Mixed Media Präsentation „Vibing with Cultural Leafs“ zu erarbeiten. Schwerpunkt war dabei die vielfältige und diverse Kulturgeschichte des Stadtteils Westlake/MacArthur Park. In Zusammenarbeit mit lokalen Künstler*innen wie dem Pop Locker Street Dancer O.G. Jeckle, Kunstdozentin Joan Zamora und der Erfinderin von Youth IT Video Angelique R. Hurtado wurden in den Workshops verschiedene Disziplinen angeboten, darunter Tanz, Videoproduktion und Street Art. Zum Abschluss des Projekts präsentierten die Teilnehmer*innen ihren „Culture Tree“ und verschiedene Performances öffentlich im Goethe-Institut.
TRANZA XIII
9.4.2022
Die einzige queere Performance-Kunstnacht in LA
Im Jahr 2009 ins Leben gerufen, um queere Performance-Kunstnächte an verschiedenen umstrittenen Orten in ganz LA zu produzieren und kuratieren, präsentierte Tranza Künstler, Aufführungen und Störungen/Rückeroberungen historisch und traditionell queerer/transgeschlechtlicher Räume, die mit Gentrifizierung, Vertreibung und weit verbreiteter Gewalt zu kämpfen haben. Der Kurator und Produzent Byron arbeitet mit in LA ansässigen Künstlern zusammen und führt Diskussionen mit ihnen, deren Arbeit sich auf das Zentrum richtet, das Bewusstsein schafft und aus der Kunst und der Arbeit verschiedener comunidades en lucha, aus einer multi-issue Perspektive, stammt.
Die 13. Jubiläums-Installation von Tranza wurde als Teil der Festival de Barriletes-Ausstellung im Goethe-Institut in MacArthur Park präsentiert.
26.3. - 31.5.2022
Festival de Barriletes
Das jährliche Festival de Barriletes LA fand in den vergangenen vier Jahren im MacArthur Park am 1. November, dem Allerheiligen Tag statt, indem riesige Drachen gebaut und aufgestellt wurden. Durch diese Drachen, die von Maya Communities und ihrer Kunst und Traditionen inspiriert sind, erinnert das Festival an die Kämpfe von Menschen, die ihre Leben durch verschiedene Formen staatlicher Gewalt verloren haben. Der Autor, Künstler und Pädagoge Byron Jose leitete am Goethe-Institut eine Reihe von englischsprachigen Immersionstrainings und Drachenbau Workshops für Kinder und Jugendliche aus Maya und anderen immigrierten Communities in MacArthur Park an. Die Teilnehmer*innen erwarben Sprachkenntnisse, lernten über indigene Gemeinschaften in Guatemala und wie sie durch riesige bunte Drachen Botschaften an ihre Verstorbenen senden und ihnen so gedenken. Der Projektraum des Goethe-Instituts diente als Veranstaltungsort für die Drachenbau Workshops und eine Ausstellung der Drachen mit Lectures, Film und zwei Queer Performance Nächten in Zusammenarbeit mit der Translatina Coalition. Die Drachen stiegen am 1. November, dem Allerheiligen Tag, im MacArthur Park.
26.2.2022
Disruptive Representation and the limits of Diversity
Eine Diskussion- und Vortragsreihe, in Partnerschaft mit dem Thomas Mann House, begleitete das Projekt. Mohamed Amjahid, Journalist und Autor von "Der weiße Fleck und Alice Hasters, Journalistin und Autorin des Bestsellers "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten" sprachen zum Thema "Disruptive Representation and the Limits of Diversity". Sie argumentieren, dass Vielfalt sehr oft als einfache und naheliegende Lösung für strukturelle Diskriminierung betrachtet wird. Obwohl Repräsentation ein unvermeidlicher Schritt in Richtung einer gerechteren Gesellschaft ist, wird sie wohl nicht ausreichen, ein auf Ungleichheit basierendes System in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft abzubauen. Unternehmen und Institutionen geben sich oft mit einem oberflächlichen Umgang mit Diversität zufrieden – ohne substanzielle Veränderungen voranzutreiben. Das mag einzelnen Akteur*innen nützen, hilft aber letztlich den Status quo zu sichern. Die Ausgrenzung und Ausbeutung vieler zum Vorteil weniger wird so manchmal lediglich "bunter". Repräsentation hilft also nur, wenn sie Unterdrückungsstrukturen (zer-)stört. Wie können von Rassismus, Sexismus oder Queerfeindlichkeit Betroffene das Phänomen Tokenism verhindern? Wie können wir dafür sorgen, dass der Druck diese Systeme zu verändern, nicht allein auf verletzbaren Minderheiten lastet?