Künstlergespräch
Art und Weise: Alice Creischer & Andreas Siekmann mit Alex Alberro

Alice Creischer und Andreas Siekmann, Ausstellungsansicht ExArgentina, Schritte zur Flucht von der Arbeit zum Tun
Museum Ludwig

Artists in Conversation

Goethe-Institut New York

Anmelden Seit Beginn ihrer Zusammenarbeit Anfang der 1990er Jahre haben sich Alice Creischer und Andreas Siekmann als Vorreiter*innen einer subversiven Ausstellungspraxis in Deutschland und international etabliert. Ihre Arbeitsweise verbindet Theorie und Forschung mit kuratorischer und künstlerischer Praxis. In der ersten Folge unseres neuen Gesprächsformats Art und Weise: Artists in Conversation besprechen Creischer und Siekmann gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Alex Alberro drei ihrer prominentesten Ausstellungen aus den Jahren 1995 bis 2010: Messe 2ok (1995), ExArgentina (2001) und The Potosí Principle (2010). Dieser Rückblick bietet dem Duo und Alberro die Gelegenheit, über den heutigen Stand groß angelegter Forschungsausstellungen, Kunstmessen und des Biennalen-Systems nachzudenken. Gemeinsam werden sie die Entwicklung der gemeinsamen Praxis von Creischer und Siekmann über die vergangen drei Jahrzehnte reflektieren und dabei auf die Entstehung zunehmend standardisierter Formen des Ausstellens zeitgenössischer Kunst reagieren. Thema des Gesprächs wird auch die Inszenierung und Rezeption der umstrittenen Documenta 15 im vergangenen Jahr in Kassel beinhalten.
Messe 2ok wurde als Antwort auf die 29. Ausgabe der Art Cologne konzipiert, der führenden kommerziellen Kunstmesse in Deutschland.

Die als Kongress angelegte Messe 2ok, an der über 30 Künstlern und Kollektiven teilnahmen, trat so als direkte Konkurrenzveranstaltung zur Art Cologne auf und bot eine Plattform für Diskussionen über die kapitalistische Struktur des Kunstmarktes.

ExArgentina war ein vierjähriges Projekt, das 2001 nach der Wirtschaftskrise und den sozialen Unruhen in Argentinien initiiert wurde. In lokalen und internationalen Ausstellungen und Konferenzen untersuchte ExArgentina die Versäumnisse der argentinischen Regierung bei der Verhinderung der Depression und stellte sie in den größeren Kontext der strukturellen wirtschaftlichen Instabilität moderner neoliberalen Staaten.

The Potosí Principle ist das bekannteste Gemeinschaftsprojekt von Creisher und Seikmann und wurde gemeinsam mit Max Jorge Hinderer kuratiert. Die Ausstellung identifizierte die Ursprünge des globalen Kapitalismus in der einst reichen Silberminenstadt Potosí in heutiges Bolivien, die während der Kolonialherrschaft Spaniens wesentlich zur wirtschaftlichen Macht des Staates beitrug. Im Jahr 2021 wurde das Nachwirken der Ausstellung als The Potosí Principle Archives im HKW in Berlin präsentiert.  Für Oktober 2023 ist eine Präsentation The Potosí Principle Archives in New York City in angepasster Form geplant (siehe Details unten).

Die Veranstaltung mit Alice Creischer und Andreas Siekmann bildet den Auftakt zu unserer neuen Reihe Art und Weise: Artists in Conversation, in der Akteur*innen aus dem interdisziplinären Feld der bildenden Kunst über ihre Prozesse, Methoden und Herangehensweisen an das Kunstmachen sprechen. Folgen Sie uns in den sozialen Medien und abonnieren Sie unseren Newsletter, um über die Veranstaltungsreihe informiert zu bleiben.



Revisiting The Potosí Principle Archive: Histories of Art and Extraction untersucht die Folgen der Kolonialisierung anhand der miteinander verflochtenen Geschichten von Kunst, Wertschöpfung und Ressourcenabbau in Südamerika. Die Ausstellung präsentiert die Publikationsreihe The Potosí Principle Archive von Alice Creischer und Andreas Siekmann neben mit Filmen und Kunstwerken. Sie wird vom 28. Oktober 2023 bis zum 10. Februar 2024 im Institute for Studies on Latin American Art (ISLAA) in der 142 Franklin Street in Tribeca zu sehen sein.



Alice Creischer studierte Philosophie, Deutsche Literatur und Bildende Kunst in Düsseldorf studiert. In den 1990er Jahren etablierte sie sich als Schlüsselfigur der politischen Kunst in Deutschland. Sie beteiligte sich an einer Vielzahl an kollektiven Projekten, Publikationen und Ausstellungen und war gemeinsam mit Andreas Siekmann Co-Kuratorin mehrerer künstlerischer Projekte, darunter Messe 2ok (1995), ExArgentina (2001) und The Potosi Principle (2010). Gemeinsam entwickelten sie eine kuratorische Praxis, die einen fließenden Übergang zu ihrer Arbeit als Künstler*innen und Theoretiker*innen bildet. Alice Creischer lebt und arbeitet in Berlin.

Andreas Siekmann studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität München und promovierte anschließend an der Kunstakademie Düsseldorf. Ab 1987 war er als Künstler und Kurator an zahlreichen Ausstellungen beteiligt. Seit den 1990er Jahren arbeitet er eng mit der Künstlerin Alice Creischer zusammen, mit der er unter anderem die Projekte Messe 2ok (1995), ExArgentina (2001) und The Potosi Principle (2010) kuratierte. Andreas Siekmann lebt und arbeitet in Berlin.

Alexander Alberro ist Virginia Bloedel Wright Professor für moderne und zeitgenössische Kunstgeschichte am Barnard College und an der Columbia University, New York, wo er zu Kunst der Moderne und der Gegenwart in Europa, den USA und Lateinamerika lehrt, sowie zur Geschichte der Fotografie. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt er Fellowships der Howard Foundation, des National Endowment for the Humanities und des Whitney Museum of American Art. Derzeit arbeitet er an einem Forschungsprojekt [mit dem Ziel einer Publikation] zu den globalen Netzwerken, die in den vergangenen drei Jahrzehnten die Funktionsweisen der zeitgenössischen Kunst geprägt und grundlegend verändert haben. / Derzeit forscht er zu den globalen Netzwerken, die in den vergangenen drei Jahrzehnten die Funktionsweisen der zeitgenössischen Kunst geprägt und grundlegend verändert haben. / Derzeit forscht er zu den globalen Vernetzungen von Individuen und Institutionen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten das Feld der zeitgenössischen Kunst grundlegend verändert haben.

Details

Goethe-Institut New York


30 Irving Place

New York, NY 10003
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Sprache: Englisch
Preis: Kostenlos


Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Art und Weise: Artists in Conversation.

Anmeldung erforderlich; Livestream der Veranstaltung finden Sie im Link unten