Lesung und Podiumsgespräch
Die Götter zeigen ihre Liebe immer nur durch die Liebe der Freunde

October 22 GINY
© Corey Byrnes, Barbara Dietl, Stephan Detjen, Karl Rabe

Die besondere Freundschaft von Hannah Arendt und Helen Wolff

Goethe-Institut New York

Marion Detjen, Roger Berkowitz, Thomas Wild und Tristram Wolff untersuchen die außergewöhnliche Freundschaft von Helen Wolff und Hannah Arendt.
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Helen Wolff und Hannah Arendt wurden 1906 geboren, lasen früh Schopenhauer, liebten ihre Ehemänner innig, flohen 1933 aus Deutschland und 1941 aus dem von den Nazis besetzten Europa und schlugen sich während und nach dem Krieg als geflüchtete Literatinnen in Manhattan durch, Wolff als Buchverlegerin und Arendt als Herausgeberin, politische Philosophin und Journalistin. Doch ihre dauerhafte Freundschaft beruhte sowohl auf Unterschieden als auch auf Gemeinsamkeiten.

Die Historikerin Marion Detjen, Wolffs Großnichte und Biografin, wird über diese außergewöhnliche Beziehung berichten. Roger Berkowitz, Gründer des Hannah Arendt Center am Bard College, wird ein Gespräch zwischen Detjen und Thomas Wild, dem Forschungsdirektor des HAC, moderieren. Und der Literaturwissenschaftler Tristram Wolff wird aus seiner englischen Übersetzung der posthum entdeckten Novelle Hintergrund für Liebe seiner Großmutter lesen, die in Deutschland ein Bestseller war und demnächst bei Pushkin Press in London und Edizione Marsiglio in Venedig erscheint. Das Programm wird von Helen Wolffs Stiefenkel Alexander Wolff eingeleitet, dem Autor der Familiengeschichte Endpapers und Mitinitiator der Helen Wolff Grants für gefährdete Schriftstellerinnen.


Roger Berkowitz ist Gründer und akademischer Direktor des Hannah Arendt Center for Politics and Humanities und Professor für Politik, Philosophie und Menschenrechte am Bard College. Professor Berkowitz ist Autor von The Gift of Science: Leibniz and the Modern Legal Tradition (Harvard, 2005; Fordham, 2010; Chinese Law Press, 2011). Seine Artikel erschienen in der New York Times, The American Interest, Bookforum, The Forward, The Paris Review Online, Democracy: A Journal of Ideas, und vielen anderen Publikationen. Er ist Preisträger des Hannah-Arendt-Preises für politisches Denken 2019 der Heinrich-Böll-Stiftung in Bremen, Deutschland.


Marion Detjen unterrichtet Geschichte und berät das Stipendienprogramm für geflüchtete Studierende am Bard College Berlin. Sie arbeitete als freiberufliche Kuratorin, Lehrerin, Autorin und Aktivistin, bevor sie an der Freien Universität Berlin in Geschichte promovierte. 2009-2014 arbeitete Marion an der Humboldt Universität Berlin, 2014-2017 am Zentrum für Zeitgeschichte in Potsdam. Sie schreibt regelmäßig in der ZEIT-Online-Redaktion für die Kolumne "10nach8" und ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied von "Wir machen das", einem Aktionsbündnis zur Migrationskrise, wo sie jüngst die "Helen-Wolff-Stipendien" zur Unterstützung gefährdeter Schriftstellerinnen in Afghanistan und anderen Krisenregionen mitinitiiert hat. Derzeit ist sie Gastwissenschaftlerin am Hannah Arendt Center am Bard College Annandale.


Thomas Wild ist Professor für Germanistik am Bard College, wo er auch als Forschungsdirektor des Hannah Arendt Center tätig ist. Er befasst sich mit der modernen deutschen Literatur und Kultur, wobei sein besonderes Interesse den Überschneidungen von Literatur und Politik, Ethik und Mehrsprachigkeit gilt. Thomas Wild ist General Editor der ersten Kritischen Ausgabe von Hannah Arendts Gesamtwerken. Ausgewählte Bücher: Hannah Arendt. Leben, Werk, Wirkung (2006); Nach dem Geschichtsbruch. Deutsche Schriftsteller um Hannah Arendt (2009); Editionen der Korrespondenzen Hannah Arendts mit Uwe Johnson, Hilde Domin, Joachim Fest; Wolfgang Hildesheimer: 12 Briefwechsel (2016); ununterbrochen mit niemandem reden. Lektüren mit Ilse Aichinger (2021).


Tristram Wolff ist Associate Professor für Englisch und vergleichende Literaturwissenschaft an der Northwestern University. Er erhielt seinen AB in vergleichender Literaturwissenschaft und Übersetzung von der Brown University und seinen PhD in vergleichender Literaturwissenschaft von der University of California in Berkeley. Sein erstes Buch, Against the Uprooted Word: Giving Language Time in Transatlantic Romanticism, wurde 2022 bei Stanford University Press veröffentlicht. Er hat zahlreiche Aufsätze in akademischen Zeitschriften veröffentlicht und arbeitet an einem neuen Buch, in dem er versucht, die historische Kluft zwischen Emotionen und kritischem Denken anders zu lesen.






 

Details

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Sprache: Englisch
Preis: Kostenlos

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