Deutsche Film Vorführung in Roxbury
Vom Leben auf der Überholspur landet Portfoliomanager Oliver (Tom Schilling) schnurstracks im Rollstuhl: querschnittsgelähmt nach einem schweren selbstverursachten Autounfall. Neben einem kaputten Körper und der für ihn entwürdigenden Situation nun „behindert“ zu sein, hat Oliver noch ein anderes Problem. Er muss schnellsten sein Schwarzgeld aus der Schweiz vor den deutschen Behörden in Sicherheit bringen. Was läge näher, als einen Gruppenausflug für die Behinderten-WG „Die Goldfische“ zu organisieren, Kameltherapie in der Schweiz. Das temporeiche Roadmovie, das mit allem aufräumt, was „normal“ ist, kann beginnen.
Großartig besetzt mit Jan-Hendrik Stahlberg und Axel Stein als Autisten, Jella Haase als mitfühlender Betreuerin, Birgit Minichmayr als schnoddrige Blinde, Kida Khodr Ramadan als stoischer Pfleger und – große Entdeckung – Luisa Wöllisch als junge Frau mit Down-Syndrom, macht der Humor des temporeichen Roadmovies vor keiner Minderheit halt – und auch vor keiner Mehrheit. Alles wird rücksichtslos attackiert, Lachen kann so befreiend sein.
Die Goldfische
Regie: Alireza Golafshan
Deutschland, 2019
DCP, 112 Minuten
Deutsch mit englischen Untertiteln
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