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13:00 Uhr
RPM in Motion: Shorts
Film und Panel | Short Film Festival
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Goethe-Institut Boston, Boston, MA
- Sprache Englisch
- Preis Short Films: Eintritt frei, Stummfilm "Berlin, Sinfonie einer Großstadt" mit Live Jazz Begleitung, $10, $8
Revolutions per Minute Festival
Kurzfilme aus Deutschland
In diesem Programm werden zeitgenössische Kurzfilme von in Deutschland ansässigen Filmemachern gezeigt. Alle Werke erforschen hybride Formen von Filmgenres, von der experimentellen Erzählung über das Doku-Drama bis hin zu Filmessays für Archivrecherchen. Das Programm ist für die Öffentlichkeit kostenlos.
Berlin: Sinfonie einer Metropole
Jazz Live Partitur
Das Jazz-Trio unter der Leitung des Tenorsaxophonisten Charlie Kohlhase wird seine neue improvisierte Filmmusik zu dem fast 100 Jahre alten klassischen Kinofilm Berlin: Symphony of a Metropolis, am 22. März. Karten sind hier erhältlich. Türöffnung um 18:30 Uhr.
Programm 1: RPM IN Motion: 13-14.30 Uhr
01: The film you are about to see
Maxime Marinot, France, 11:00
Bitte beachten Sie, dass der Film, den Sie gleich sehen werden, aus dem realen Material der Filmgeschichte stammt, nämlich aus den Haftungsausschlüssen und Warnungen, die die Existenz vieler Filme einrahmen. Jegliche Kollusion zwischen Kunst und Industrie, jeglicher Interessenkonflikt zwischen der Freiheit des Schaffens und dem Gesetz oder jeglicher Anflug von Moralismus in Bezug auf das Leben der Bilder sind jedoch rein zufällig und unbeabsichtigt.
Maxime Martinot ist ein französischer Regisseur, Redakteur und Schriftsteller. Nach seinem Filmstudium in Paris 8 arbeitet er zwischen der Bretagne, Paris und Lissabon. Sein erster Spielfilm Trois contes de Borges gewann zwei Preise beim FIDMarseille und kam 2018 in die französischen Kinos. Sein kurzer Essayfilm Histoire de la révolution gewann den Preis für den besten Kurzfilm bei Entrevues Belfort. Im Jahr 2022 ist Antelopes für den César in der Kategorie Bester Dokumentar-Kurzfilm nominiert.
02: Rule No. 5: Shadow Your Man Closely
Miro Manojlovic, Croatia, 9:59
Rule No. 5: Shadow Your Man Closely setzt aus Buster Keatons Zugszene Sherlock Jr. eine Filmloop-Collage zusammen. Eine Einstellung wird zur Grundlage für spezifische Schnittverfahren, durch die die Filmerzählung rekonstruiert und eine neue Handlung geschaffen wird.
Miro Manojlovic (Zagreb, 1985) arbeitet in den Bereichen Musik, Film und Theater. Seit 2014 arbeitet er als Art Associate an der Academy of Dramatic Art und kooperiert mit zahlreichen Künstlern im In- und Ausland. Er hat Musik für zahlreiche Filme, Theater- und Tanzaufführungen geschaffen und arbeitet aktiv als Filmautor, Cutter und Musikkomponist. In seiner Freizeit widmet er sich der Erforschung der lustigen Geheimnisse von Klang und Bild.
03: Questioning the Existence of Alec
Roger Horn, USA, 4:34
„Questioning the Existence of Alec“ besteht aus vorgefundenem Filmmaterial, das mit Stop-Motion- und zusätzlichen Kameraeffekten an den Stränden Südafrikas in den 1940er Jahren aufgenommen wurde. In dieser traumähnlichen Reise werden zwei oder drei Freunde, von denen einer Alec sein könnte, von der Jugend bis zum Erwachsensein gezeigt. Die surreale Reise lässt die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fantasie verschwimmen und lädt den Zuschauer ein, sich selbst die Frage nach der Natur der Realität, der Träume und der Existenz der Protagonisten auf beiden Seiten der Kamera zu stellen.
Roger Horn ist Filmemacher, Anthropologe und Filmprofessor. Er hat über 25 Jahre Erfahrung mit bewegten Bildern in Berlin, Kapstadt, Los Angeles und Nashville. Er promovierte an der Universität Kapstadt in Kulturanthropologie und hat einen MA in Visual & Media Anthropology.
Seine Filme wurden auf fast 300 Filmfestivals und Konferenzen weltweit gezeigt. Dazu gehören das IFFR International Film Festival Rotterdam, das Aesthetica Short FIlm Festival, die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, wo er in der Kategorie „Internationaler Wettbewerb“ nominiert war, das Internationale Kurzfilmfestival Clermont-Ferrand und das 21, 22 und 24.
04: Ripple Effect
Niyaz Saghari, UK, 9:00
Der Taucher taucht ins Meer (Tod), aber auch ins Leben (Ewigkeit), wo er die Urgewässer des Lebens wiederentdecken wird. Dieses Zitat von Pierre Lévêque über die Illustrationen in Tomb of the Diver kam mir in den Sinn, als ich das virale Video eines jungen Mannes sah, der 2020 im Iran hingerichtet wurde. Wenige Tage nach seinem Tod wurde das körnige Handyvideo von ihm veröffentlicht. Ich beobachtete das Winken seiner Hände, den Tritt seines Fußes und das Überschreiten der Grenze zwischen Luft und Wasser, so wie er die Angst überwand, als er die Wahrheit sprach, aus dem Leben schied und in der Erinnerung der Menschen verewigt wurde. Wie ein Akt der Bewahrung habe ich das Video mit einer Super-8-Kamera gefilmt. Die Kamera wurde zu einem Werkzeug der Vergrößerung und der Trauer. 3 Jahre später rufen Männer und Frauen bei Protesten immer noch seinen Namen. Wie die Wellen nach einem Sturzflug hat die Ungerechtigkeit einen Welleneffekt.
Niyaz Saghari ist ein Filmemacher aus Bristol. Nach ihrem Abschluss in Filmregie an der Kunstuniversität von Teheran (Iran) setzte sie ihr Studium mit dem MA Animation in Newport fort. Neben ihrer professionellen Arbeit im Animationsbereich hat sie auch Regie bei kurzen Dokumentarfilmen geführt und Experimentalfilme gedreht.
05: Madwomen: to be a sparrow not a canary
Johannes Lõhmus, Sten Haljak, Estonia, 22:50
Eine Hausfrau wird mit Situationen konfrontiert, auf die es keine vernünftige Antwort gibt... „Madwomen: to be a sparrow not a canary“ ist ein experimentelles Found-Footage-Melodram, das vollständig aus Filmmaterial komponiert wurde, das zwischen 1960 und 1969 im sowjetischen Estland gedreht wurde. Eine experimentelle Collage, die eine alternative Erzählung zu den Geschichten in den Animations-, Dokumentar- und Spielfilmen der damaligen Zeit darstellt.
06: A Slippage in Five Movements
Valentina Rosset, Brazil, 14:42
Inspiriert durch eine Aufführung von Toru Takemitsus Komposition „Corona: For Pianist(s)“ ist A Slippage In Five Movements ein visuelles Eintauchen in die grafische Partitur und ihre musikalische Darbietung, das die ungewohnten Landschaften und Stille offenbart, die aus den Gesten des Pianisten und der Architektur des Klaviers selbst hervorgehen.
Valentina ROSSET ist eine brasilianische Filmemacherin, die derzeit in Los Angeles lebt. Sie ist Absolventin des Film- und Videoprogramms des California Institute of the Arts. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Experiment und Erzählung und versuchen, die Intimitäten des täglichen Lebens zu erkunden. Rossets Filme wurden im Spectacle Theater, New York, bei Whammy Analog Media, Los Angeles und Oca do Ibirapuera, São Paulo, gezeigt.
Laufzeit: 71:00
Pause: 10 mins
Program 2: SHORTS FROM GERMANY
14:30-16 Uhr
16 Uhr: ZOOM Q&A-Gespräch mit Maria Mayland, Stefania Smolkina und Nahia Garcia de Andoin
01: Katalinen Kanthoria
dir. Nahia Garcia de Andoin | 2024
In einer Winternacht irrt Katalin, eine neu in Deutschland angekommene Immigrantin, durch die Straßen von Kalk, scheinbar auf der Suche nach einem Zimmer. Nachdem sie gescheitert ist, sucht sie Zuflucht in ätherischen Oasen der Intimität, um auf dem Umweg nach Hause eine von den Rändern geprägte Existenz zu verbessern.
Nahia Garcia de Andoin (2000, Bilbao) ist eine Künstlerin und Regisseurin, die an experimentellen Spielfilmen arbeitet. In ihren Arbeiten gestaltet sie intime Räume der Einsamkeit, schwebende Momente, die Zwischengefühle und -wahrnehmungen erzeugen und die Sensibilität sowie das Verschwinden des Lebens in der Unsicherheit neu überdenken. Derzeit absolviert sie einen MA in Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln.
02: Outside
Dir. Maria Mayland | 2024
„Outside“ ist ein narrativer Film, der auf einer genauen Recherche beruht. Das Drehbuch basiert auf Audio-Interviews, in denen verschiedene Experten zu ihren persönlichen Ansichten über die Biografie der 2007 verstorbenen Außenseiterkünstlerin Rosemarie Koczy befragt wurden. Rosemarie Koczy hatte vermutlich seit den 1990er Jahren fälschlicherweise behauptet, eine Holocaust-Überlebende zu sein. Im Rahmen der Drehbuchproduktion wurden Audio-Interviews mit Personen geführt, die mit dem Fall bzw. der Person Rosemarie Koczy vertraut sind. Dies waren: die Kuratoren Hans-Jürgen Schwalm und Ferdinand Ulrich, der Leiter des Stadtarchivs Recklinghausen Matthias Kordes, der ehemalige Erste Beigeordnete der Stadt Recklinghausen Georg Möllers, der Kunsthistoriker Christian Walda und ein Galerist. Diese Interviews wurden anschließend transkribiert und zusammen mit vorhandenem Recherchematerial zu einem Skript bestehend aus fünf Monologen verdichtet. Diese Monologe wurden mit Schauspielern in theaterähnlichen Situationen inszeniert. Die Bühne besteht aus relativ sparsam gestalteten, anspielungsreichen Raumsituationen mit Requisiten, die spontan als dokumentarisch gelesen werden können, aber ihre Künstlichkeit nicht verbergen.
Maria Mayland (*1988) ist eine bildende Künstlerin und autodidaktische Filmemacherin. Sie erwarb ihren MFA am Kunstinstitut Basel und nahm am Postgraduiertenprogramm „Philosophie im Kontext der Kunst“ der KKH Stockholm teil, das von Peter Osborne geleitet wurde. Ihre Kurzfilmarbeiten wurden in verschiedenen Kontexten in ganz Europa gezeigt. Sie wurden unter anderem bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, dem European Media Art Festival Osnabrück, der IDFA Amsterdam, dem Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg, der transmediale, dem Edinburgh Film Festival und der Sharjah Film Platform gezeigt. Sie gewann den EMAF-Medienkunstpreis des Verbandes der deutschen Filmkritik (VdFK) 2021 und den Preis für den besten Beitrag im NRW-Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2018 sowie 2022.
03: Avec la 4e Division Marocaine de Montagne
Dir. Stefania Smolkina
Ein Stern ist in einer Felswand neben der Ill in Vorarlberg verewigt. Die Überlagerung von Textfragmenten, Archivalien und historischen Karten zeigt einen Blick auf die Stadt Feldkirch, der von der Präsenz und den Spuren einer antifaschistischen und antikolonialen marokkanischen Militärdivision geprägt ist. Dies differenziert und hinterfragt das dominante Narrativ der Geschichte der Befreiung vom nationalsozialistischen Regime und der anschließenden französischen Besatzung in Vorarlberg.
Stefania Smolkina ist Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin. Ausgebildet als Textil- und Medienkünstlerin, arbeitet sie vorwiegend mit bewegten Bildern an der Schnittstelle von Dokumentation und Fiktion.
Im Jahr 2024 erhielt sie ein KUNSTFONDS_Stipendium und ihr Film Avec la 4e Division Marocaine de Montagne wurde auf der Diagonale'24 in Graz und bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen gezeigt. Im Jahr 2023 war sie Artist-in-Residency bei DOCK 20 Residency, Lustenau-Hohenems, Österreich und Stipendiatin des Forschungsstipendiums Berlin. Im Jahr 2022 war sie Stipendiatin des Goldrausch Künstlerinnenprojekts, Berlin und Teil des Projekts Creative Pathways zwischen Irland und Deutschland. Sie erhielt das Landesstipendium des Freistaates Sachsen, das Junctions21-Forschungsstipendium von PACT Zollverein in Essen und Reisestipendien des Goethe-Instituts Moskau. Sie ist Teil der Initiative Kino in Bewegung, Leipzig und The Emerging Eye Network, Berlin.
Laufzeit: 69:00
Programm 3: Berlin: Symphony of a Metropolis, Live Score - Charlie Kohlhase Trio
19 uhr
Walter Ruttmann
65:00, B/W, 1927
Für Programm 3 müssen Karten erworben werden.
Der Alt-, Tenor- und Baritonsaxophonist Charlie Kohlhase ist seit über zwanzig Jahren eine feste Größe in der Bostoner Jazzszene. Ob er nun seine beiden neuesten Bands leitet, in einem Dutzend anderer Bands mitwirkt oder mehr als 50 Kompositionen schreibt, seine Musik umfasst ein breites Spektrum an Stilen, wobei der Schwerpunkt auf zeitgenössischen und improvisierten Stücken liegt.
Geboren und aufgewachsen in Portsmouth, New Hampshire (28.11.56), begann Charlie mit 18 Jahren Saxophon zu spielen. Nach Privatunterricht bei Stan Strickland und Roswell Rudd zog er 1980 nach Boston.
1989 gründete er das Charlie Kohlhase Quintet, ein fortlaufendes Projekt, das seit anderthalb Jahrzehnten auf lokaler und nationaler Ebene auftritt. Ihr lang erwartetes 2-CD-Live-Set „Play Free Or Die“ wurde auf dem Label Boxholder veröffentlicht und von der Kritik hoch gelobt. Kohlhase leitet auch die CK5, ein zweites Quintett, das kürzlich sein Live-Debüt „CK5 Live!“ veröffentlicht hat. Charlies zwei neueste Bands, Explorer's Club und Saxophone Support Group , betreten Neuland. Explorer's Club , ein weiteres Quintett für Kohlhase, baut auf seiner langjährigen Zusammenarbeit mit dem Neuengland-Saxophonisten Matt Langley auf. SSG ist ein ständig wechselndes Quartett bis Oktett aus lokalen Saxophon-Koryphäen.
Einlass um 18:30 Uhr.
Ort
170 Beacon Street
Boston, MA 02116
USA